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 | Tourendetails Chli Windgällen 2987m |
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Tourenart | Skyrunning |
Datum | 02.09.2016 |
Region | |
Kartennummer | Hochtouren Topoführer Urner, Glarner, Tessiner Alpen, 1192 Schächental, 1212 Amsteg |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | T5, II |
Terrain | Bergweg |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 20.4km
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Höhenmeter | 2350m 2350m |
Exposition | S |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Skyrun Chli Windgällen 2987m
(Chli Windgällen 2987m)
//Motivation
Als ich vor einem Jahr am Bristen 3072m unterwegs war, und dabei die Chli Windgällen 2987m stets in meinem Nacken spürte, nahm ich mir vor, diesen Berg zu gegebenen Zeitpunkt im gleichen Stil zu besteigen. Die Eckdaten waren beinahe identisch: Über 2000hm Anstieg, steil und kompromisslos, mit einigen Kraxeleinlagen zum Schluss.
//Trail
Start in Bristen Pkt. 832m bei der Talstation der Luftseilbahn Golzern kurz vor halb neun Uhr. Zum Teil noch schattiger Anstieg nach Golzern und Oberchäseren. Kurz nach Silblen ca. 1220m musste ich improvisieren da ich wohl einen Abzweiger verpasst hatte. Instinktiv querte ich die richtige Wiese (Kuhdrähte), den just oberhalb traf ich auf den Wanderweg, welcher nach Oberchäseren Pkt. 1924m führte. Bis Oberchäseren benötigte ich lediglich 53min.
Nun wurde das Gelände vorübergehend etwas coupierter, erst nach dem blawen Stein nahm die Steilheit wieder zu. Unterdessen hatte ich auch die letzten Windgällen Aspiranten hinter mir gelassen, diese hatten sich den ersten Abschnitt Dank der Luftseilbahn sinnvollerweise erspart.
Auf ca. 2400m trennten sich die Wege: zum Unteren Furggeli ging es rechts weg, ich folgte den Wegspuren und Steinmännern geradeaus Richtung Windgällenlücke und Chli Windgällen. Ich lief über Karst- und Geröllfelder, und drehte bei Pkt. 2581m nach Südwesten, bevor ich auf ca. 2600m zur Gipfelbesteigung ansetzte.
Während ich bis hierhin mit Stöcken unterwegs war, nützten mir diese im nunmehr verblockten Gelände nicht mehr viel, somit deponierte ich sie auf 2660m und kraxelte anschliessend auf allen vieren weiter. Es wurde zunehmend steiler und es galt einige erste, leichte Kletterstellen zu meistern, bevor ich auf ca. 2800m, kurz vor dem grossen Steinmann (auf der Schulter des Ostgrates ca. 2800m), zur Klettercrux gelangte. Diese war mit einer dünnen aber intakten Reepschnur entschärft. Der Fels war dort allerdings schön kompakt und griffig, so war es nicht nötig ins Seil zu greifen. Die Schwierigkeiten lagen ungefähr im 2. Grad.
Nach dem grossen Steinmann folgte die horizontale Querung der Südflanke bis zu einem weiteren gut sichtbaren Steinman; etwas ausgesetzt zwar aber gut gangbar auf einer ausgetretenen Wegspur. Danach tendenziell rechtshaltend die Geröllflanke hoch bis man den Grat erreicht (viele Steinmänner). Nun linkshaltend über den Grat, zuletzt ziemlich ausgesetzt, mit einigen Kletterstellen an verhältnismässig solidem Fels, bis auf den Gipfel. Ich konnte die Uhr noch knapp unter der 2h Marke stoppen, damit war ich sehr zufrieden.
(Auf dem Gipfel der Chli Windgällen 2987m, Sicht zum Südgipfel || Selfie mit der Gross Windgällen 3187m Südwand im Rücken, hier gibt es einige schöne Alpinklettereien)
Für einige Minuten genoss ich die Ruhe und tolle Rundumsicht von dieser prima Aussichtskanzel, bevor ich mich wieder an den Abstieg machte. Allerdings liess ich mir den Abstecher auf den Südgipfel nicht nehmen. Auf einer leicht anderen Route wie im Aufstieg erreichte ich schliesslich den Steinmann, welcher den Einstieg in die Südflanke markierte. Nach der Querung der Südflanke erreichte ich den grossen Steinmann am Ostgrat, und kletterte vorsichtig die Schlüsselstelle hinunter. Auch dieses Mal brauchte es den Griff ins Seil nicht. Schon bald lagen die letzten Kletterstellen über mir, und ich konnte wieder in den Laufschritt verfallen.
Zuerst folgte ich der Wegspur, dann hielt ich weglos über Karstgelände direkt auf das Untere Furggeli 2486m zu, bis ich auf ca. 2420m auf den blau-weiss markierten Wanderweg traf. Über diesen gelangte ich in wenigen Minuten bequem zum Furggeli. Der Abstieg auf der schattigen Ostseite war hingegen steil und geröllig, aber auch hier waren die Fixseile nicht wirklich zwingend. Im Winter-Frühsommer könnten diese aber durchaus nützlich sein... In der Ebene angekommen wurden die Wege wieder besser, und so konnte ich mit viel Schuss zur Windgällenhütte 2032m hinabrauschen.
Da ich bisher noch nicht viel gegessen hatte, hielt ich für einmal inne und verköstigte mich mit Kuchen und Cola. Frisch gestärkt nahm ich den restlichen Abstieg unter die Füsse. Beim Golzerensee musste ich kurz auf die Karte blicken um den Graspelenweg ausfindig zu machen (Wegweiser Legni). Der Weg führte steil hinab zur Brücke, welche mich trockenen Fusses über den Chärstelenbach brachte. Ich spürte unterdessen wie mir langsam die Energie ausging. Glücklicherweise war es nicht mehr weit bis ins Ziel. Doch anstatt von Legni Pkt. 1011m einfach dem Wanderweg nach Bristen zu folgen, sah ich mich Dank der Grossbaustelle (Neubau Kraftwerk Bristen: Webcam) gezwungen, den Umweg mit Gegenanstieg via Lungenberg in Kauf nehmen, Prost! Letztendlich gelangte ich in angezähltem Zustand der Alpstrasse folgend zurück nach Bristen.
//Fazit|Empfehlung:
Die Chli Windgällen 2987m ist bezüglich technischer und konditioneller Anforderung mit dem nahen Bristen 3072m vergleichbar. Der Bristen hatte mir aufgrund der Kletterei am NE-Grat noch etwas besser gefallen. Dafür bietet die Chli Windgällen landschaftlich etwas mehr, vor allem wenn man nach der Gipfelbesteigung noch Richtung Unteres Furggeli Pkt. 2486m und Windgällenhütte 2032m zuhält.
Trotz unübersichtlichem Gelände im Gipfelbereich empfand ich die Wegfindung als recht einfach/logisch. Es hat auch immer wieder Steinmänner welche einem den Weg weisen. Der Gipfelgrat ist zwar etwas ausgesetzt, der Fels ist dort aber kompakter und die Kletterei nicht schwierig.
Von Bristen Pkt. 832m bis auf den Gipfel 2987m benötigte ich 1:59, gerechnet hatte ich mit ungefähr 2h, das war eine recht genaue Einschätzung. Es wären allerdings schon noch einige Minuten rauszuholen, da ich einerseits zu einigen Fotopausen angehalten hatte, und zuletzt auch nicht mehr alles aus mir herauspresste.
(Chli Windgällen 2987m)
//Facts:
- Route: Bristen (Talstation Luftseilbahn Golzern) - Golzern Bergstation (touchiert) - Oberchäseren - zum blawen Stein - Oberchäserenälpli - Chli Windgällen - Unteres Furggeli - Windgällenhütte - Schissenegg - Nossplatten - Würzen - Golzerensee - Graspelenweg - Chärstelenbach (Alp Stössi) - Legni - Lungenberg - Stöcken - Schattigberg - Acherli - Bristen (Talstation).
- Distanz: 20.4km
- Höhenmeter: 2350m
- Terrain: 85% Trails (Berg- und Wanderwege), 10% weglos, 5% Asphalt.
- Maxpuls: 157bpm
- Schnittpuls: 123bpm
- Verpflegung: 1 Gel, 1 Powerbar, 1.5l Iso, 1 Stk. Wähe & 0.5l Cola (Verpflegungshalt bei der Windgällenhütte)
//Ausrüstung:
- Stirnband
- Kurzarm T-Shirt
- Kurze Hosen
- Sportsocken
- Trailrunning Rucksack DYNAFIT ENDURO 12
- Windstopper Weste DYNAFIT TLT DURASTRECH WESTE
- Leichte Windjacke DYNAFIT REACT JACKET
- Turnschuhe DYNAFIT FELINE VERTICAL PRO
- Leichte Stöcke DYNAFIT VERTICAL PRO
- Camelbak mit 1.5l Iso
- 2 Gels, 1 Powerbar
- Sonnenbrille
- Mobiltelefon, Schutzhülle
- Pulsuhr mit GPS Funktion
- 1:25000 Kartenausdruck
- Voltaren Rapid (Reserve)
- Geld
//Zwischenzeiten:
- Start Bristen Pkt. 832m um 08:27 Uhr.
- Zwischenzeit Oberchäseren Pkt. 1924m um 09:20 Uhr.
- Ankunft Chli Windgällen 2987m um 10:26 Uhr.
--> 1:59'00, 2150hm, 7.34km, VAM 1084Vm/h
- Start Chli Windgällen 2987m 10:31 Uhr.
- Ankunft Windgällenhütte 2031m um 11:47 Uhr.
- Start Windgällenhütte 2031m um 11:59 Uhr.
- Ankunft Bristen Pkt. 832m um 13:06 Uhr.
- Total ohne Pausen: 4:22'47
- Total mit Pausen: 4:39'30
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GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte des Skyruns können als GPX Datei heruntergeladen werden.
Bemerkungen:
- Windgällenhütte 2032m: klick!
- Luftseilbahn Golzern: klick!
- Klettern an der Gross Windgällen: klick!
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