Beschreibung | Helgenhorn 2837m, Pizzo Grandinagia 2700m (W-Gipfel), mit Thomas
(Sicht zum Pizzo Grandinagia 2774m Hauptgipfel)
//Motivation
Seit dem unerwarteten Wintereinbruch anfangs November gab es keine Niederschläge mehr auf der Alpennordseite, einzig die Gotthardregion und das Nordtessin wurden mit dem weissen Gold beschenkt. Berichten zufolge sollten im Bedretto ganz passable Bedingungen herrschen, und so wollten auch wir unser Glück versuchen.
//Tour
Zu früher Stunde für eine etwas ausgedehntere Trainingseinheit ins Bedretto gefahren. Erstaunt mussten wir feststellen, dass das Wetter entgegen der Annahme/Prognose gar nicht so gut war, der Himmel war bedeckt und es gab keine Anzeichen, dass sich an diesem Zustand rasch etwas ändern würde.
Immerhin lag ab All' Acqua Pkt. 1614m eine geschlossene Schneedecke, und so konnten wir zügig Richtung Passo San Giacomo Pkt. 2313m ansteigen. Die Wolkendecke lag nun nur noch wenige hundert Meter über uns, so wollten wir von unserem ursprünglichen Plan, Richtung Kastelllücke und Basodino zu schreiten, erst einmal absehen, und stattdessen zuerst das Helgenhorn besuchen.
Als uns der Nebel schliesslich veschluckte wurde es recht garstig, mit gefrorenen Fingern erreichten wir den Gipfel, die Sicht betrug nur wenige Meter. Schnell stellten wir um auf Abfahrt und waren von diesem zur Zeit sehr unwirtlichen Ort geflüchtet. Auf dem Passo San Giacomo tauten wir schliesslich wieder auf, doch die Lust auf Basodino und noch mehr Nebel war uns vergangen.
Als Alternative stiegen wir von Val d'Olgia Pkt. 2063m noch auf den Grandinagia Westgipfel 2700m. Unterdessen hatten sich einige blaue Lücken gebildet in der Wolkendecke, so wurden unsere Gesichter doch noch von der Sonne bestrahlt.
(Besonnte Gesichter auf dem Pizzo Grandinagia W-Gipfel || Abstieg mit Tiefblick nach Val d'Olgia)
Mit unseren dünnen Skiern war die Abfahrt durch das NW-Couloir heute kein Thema, so oder so würde sich der Genuss bei diesen Verhältnissen in Grenzen halten. Wir beschränkten uns somit darauf, sturzfrei und ohne Beinbruch hinunter ins Tal zu gelangen, und dies war auch gar nicht so einfach! In All' Acqua angekommen hatten sich Wolken vollends gelichtet - heute wurde der Wurm vom Spätaufsteher oder Genussgeher gefangen.
//Fazit:
Ausser Spesen nix gewesen könnten man fast sagen. Nein, so schlimm war es natürlich nicht, aber heute hätte ich einen Trailrun an der Sonne dieser vernebelten Skitour definitiv vorgezogen. Und die dürftigen Schneeverhältnisse waren der Reise auch nicht wert; mit dem Erreichen des ursprünglichen Ziels hätte die Sache allerdings etwas anders ausgesehen...
(Der Nebel gibt die Sicht frei auf den majestätischen Pizzo San Giacomo 2924m)
//Facts:
- Route: All' Acqua - Val d'Olgia - Passo San Giacomo - Helgenhorn - Val d'Olgia - Pizzo Grandinagia Westgipfel - Val d'Olgia - All' Acqua.
- Distanz: 21km
- Höhenmeter: 2000m
- Maxpuls: 143bpm
- Schnittpuls: 112bpm
- Verpflegung: 1 Standard Powerbar, 1 exquisiter Mulaff Outdoor Bar, 4dl Iso
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Im südlichen Bedretto fehlen mir noch immer drei Gipfel:
1.) Pizzo Grandinagia 2774m, welcher ausgehend vom Passo Grandinagia 2698m über den S-Grat bestiegen wird.
2.) Pizzo San Giacomo 2924m, welcher bei entsprechenden Verhältnissen am einfachsten direkt über die SE-Flanke erreicht wird.
3.) Poncione di Valleggia 2872m, welcher, ausgehend von der Einsattelung zwischen Poncione Cavagnolo 2820m und Poncione di Valleggia, über den ausgesetzten Nordgrat bestiegen wird. Steigeisen von Vorteil.
Weitere Berichte vom Helgenhorn: klick! und vom Pizzo Grandinagia klick!
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