//Motivation
Das Torgon Skialpi 2017 war das erste Individual Rennen in dieser Saison. Ich hatte gut trainiert, genügend pausiert vor dem Rennen und war dementsprechend bereit mein Bestes zu geben.
Ich hatte gemischte Gefühle wenn ich mich an die letzte Austragung im 2015 zurück erinnerte. Damals hatte ich mit Fellproblemen zu kämpfen und wurde deshalb stark zurückgebunden. Aber ich hatte mit Antoine, welcher mir freundlicherweise seine Ersatzfelle offerierte, eine andauernde Freundschaft geknüpft, und wir hatten unterdessen einige Teamevents zusammen bestritten.
//Race
Nachdem wir uns gut aufgewärmt hatten, war um 08:30 Uhr der Startschuss gefallen. Ich lief zwar hart am Limit, aber es gelang mir ohne Einbruch bis ans Pistenende zu gelangen und mir anschliessend eine gute Position in der Spur zu sichern. Letztes Mal gelangte ich hier in einen Stau, dieses Mal konnte ich tiptop voranschreiten. Nach der erste Portage folgte sogleich die erste Abfahrt im Pulverschnee, bis hier verlief alles reibungslos.
Beim anfellen verlor ich nun einige wertvolle Sekunden, und so musste ich u.a. Séverine Pont Combe wieder an mir vorbei ziehen lassen. Bis zur zweiten Portage gelang es mir aber wieder mich an ihre Fersen zu heften, und bei der zweiten Abfahrt konnte ich sie dann gar überholen. In einer rasanten Schussfahrt auf der Piste (mit beinahe 100km/h auf dem Tacho) ging es hinab zur nächsten Wechselzone.
Im dritten Anstieg konnte ich einige weitere direkte Konkurrenten schnappen, bis ich bei einer Spitzkehre meine Beine verwickelte (ja, so etwas KANN passieren im Eifer des Gefechts). Ich verlor dann wieder einige wertvolle Sekunden, musste die gewonnen Plätze aber nicht wieder hergeben. Die dritte Portage (auf dem Streckenplan nicht ersichtlich) war steil und anstrengend, dies spielte mir aber in die Karten, Portagen gehörten definitiv zu meinen Stärken.
Nach eine kurzen Stück auf Ski folgte der nächste Fellwechsel, welcher mir dieses Mal perfekt gelang. In der Abfahrt konnte ich etwas Distanz gewinnen, diesen Vorsprung sollte ich eigentlich verwalten können. Doch dann passierte es: Aus irgendeinem Grund war der linke Fersen nicht mehr in der Bindung fixiert, und ich konnte den Schuh auch nicht mehr in der Bindung einschnappen. Ein kurzer Blick auf das Fersenteil zeigte, dass dieses nach rechts weggedreht war, ja gab's denn sowas?! Ich musste somit anhalten und den Ski abnehmen, immerhin gelang es mir mit grossem Kraftaufwand die Bindung in die Ausgangslage zurück drehen. Doch es hatte Zeit gekostet, Séverine und die anderen, direkten Konkurrenten waren bereits wieder an mir vorbei.
Aber ich konnte das Rennen wenigstens beenden, das war die Hauptsache. Rasch fuhr ich hinab zur Wechselzone und hatte ein letztes Mal angefellt. Es folgte der letzte, kurze Anstieg, bevor die Felle mittels double-skin rip off abgenommen wurden, und ich zum Zielschuss ansetzen konnte.
//Fazit:
Es war ein tolles Rennen, auf einer sehr schönen und abwechslungsreichen Ersatzstrecke. Wäre das Malheur mit der Bindung nicht passiert, dann wäre es praktisch das perfekte Rennen gewesen für mich. Just in meiner Kategorie (Senioren I) befanden sich zwei Läufer, welche ich ansonsten geschlagen hätte. Mal sehen, vielleicht klappt es dann bei der nächsten Austragung in zwei Jahren...