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 | Tourendetails St. Antönien Rundtour (Eggberg 2204m, Hasenflüeli 2411m, Riedchopf 2551m, Rotspitz 2516m, Schollberg 2544m, Sulzfluh 2817m) |
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Tourenart | Ski Running |
Datum | 18.02.2017 |
Region | |
Kartennummer | 238 S Montafon, 1157 Sulzfluh, SAC Skitouren Nordbünden |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | ZS, I |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 37km
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Höhenmeter | 4200m 4200m |
Lawinenbulletin | erheblich (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | St. Antönien Rundtour (Eggberg 2204m, Hasenflüeli 2411m, Riedchopf 2551m, Rotspitz 2516m, Schollberg 2544m, Sulzfluh 2817m)
(Sicht vom Eggberg 2204m zur Sulzfluh 2817m)
//Tour
Ausdauertraining mit Hugi. Nachdem in St. Antönien sogar etwas Neuschnee gefallen war, hatten wir sogar Hoffnung auf einige schöne Schwünge im Pulver.
(Nach dem Warm-up auf dem Hasenflüeli 2411m, die Stimmung hervorragend)
Start in St. Antönien Litzirüti Pkt. 1460m. Es lagen ca. 20cm Neuschnee, und da wir relativ früh dran waren, blieb es uns nicht erspart eine frische Spur anzulegen. In etwas weniger als einer Stunde erreichten wir den Eggberg 2204m. Dies war sozusagen der Warm-up und Auftakt für die bevorstehende Rundtour. Die Wolken hatten sich unterdessen verzogen und dem blauen Himmel Platz gemacht - ein grossartiger Tag stand uns bevor!
Rasch entfernen wir die Felle und fuhren hinab zum Säss Pkt. 1948m. Mit Freude konnten wir feststellen, dass nun bereits eine Spur zum Hasenflüeli führte. So konnten wir etwas Gas geben, und uns nach einer halben Stunde bereits wieder die Hand schütteln, Gipfel Nr. 2 war im Sack.
Die Abfahrt nach Litzistafel Pkt. 1752m war trotz der dünnen Ski super, denn obschon die alten Spuren noch sichtbar waren, lag genügend Neuschnee damit es nicht störte. Beim Parkplatz in Matten hatten wir wieder Glück, der Riedchopf 2551m war ebenfalls bereits angespurt. Nach einem ersten Gel ging es durchs Alpeltitälli zügig bis zuletzt beinahe in Renntempo hinauf zum Skigipfel. Über den Grat bis zum Gipfelkreuz mussten wir eine neue Spur anlegen. Gipfel Nr. 3 war ebenfalls im Trockenen.
Zurück beim Skidepot fuhren wir nordseitig hinab ins Tälli. Auch diese Abfahrt war trotz alter Spuren vom Feinsten. Bei Pkt. 2183m montierten wir die Felle erneut und brachen auf zum Rotspitz 2516m. Nach 24 Minuten konnten wir bereits wieder abklatschen, das war nun der 4. Spitz am heutigen Tag.
(Sicht vom Rotspitz 2516m zur Sulzfluh 2817m)
Wir wollten uns keine Pause gönnen, nach einigen Fotos fuhren wir hinab nach Pöschenwang 2095m, und stiegen sogleich durchs Silbertälli auf den Schollberg 2544m (Wintergipfel). Auch hier war bereits eine perfekte Aufstiegsspur angelegt! Während wir vom Riedchopf zuvor noch keine Spur an der Sulzfluh 2817m (Gemschtobel) hatten ausmachen können, sahen wir diese vom Gipfel des Schollbergs nun deutlich vor uns liegen; es musste sich jemand zur späten Stunde noch Richtung Gipfel aufgemacht haben! Mit der Besteigung von Schafberg 2455m und Girenspitz 2367m hatten wir uns bereits einen Alternativplan zurecht gelegt, doch nun sah die Sache wieder anders aus. Auch wenn es unterdessen recht warm wurde, und an Südhängen die Nassschneerutschgefahr zu beachten war, wollten wir es mit der Besteigung der Sulzfluh versuchen.
Nachdem wir uns zum 5. Gipfel gratulierten, fuhren wir rasch hinab zur Brücke bei Partnun Äbi Pkt. 1654m. Die Nordhänge waren wiederum Genuss pur! Das 2. Gel war schon lange absorbiert, so musste ich erneut einige Kohlehydrate nachladen. Stephan brauchte nichts zu essen. Der letzte Anstieg auf die Sulzfluh 2817m war gleichzeitig der längste, dies würde mich physisch und mental an die Grenzen bringen. Aber deshalb war ich ja überhaupt zu dieser Runde aufgebrochen.
An den Südhängen hinauf zum Gemschtobel wurden wir regelrecht gekocht, die Sonne brannte und der Schweiss floss in Strömen. Das Gemschtobel war sehr schlecht eingeschneit. Ein zuvor abgegangener Nassschneerutsch hatte das blanke Eis zum Vorschein gebracht, und so sahen wir uns gezwungen am linken Rand an den Felsen hochzuklettern, dies war nicht ganz trivial... Diese heikle Stelle war zum Glück nur kurz, schon bald konnten wir die Ski wieder anschnallen und in den Rhythmus finden.
Schon bald konnten wir das überdimensionierte Gipfelkreuz erspähen, doch aus Erfahrung wusste ich, dass es trotzdem noch eine Weile dauern würde, bis wir endlich auf die Gipfelabdachung gelangten. Aber wir schafften es, und sogar ohne Einbruch. Ich dankte Stephan für die Motivation, und ich war auch etwas stolz, da ich erstmals über 4000 Höhenmeter in den Beinen hatte.
Nach den obligaten Gipfelfotos blieb noch dies Abfahrt nach St. Antönien. Und die war im Gemschtobel leider etwas heikel. Oben fanden wir zwar noch schönen Pulver und eine gute Schneeauflage, doch diese wurde im Mittelteil sehr dünn, Steinkontakt war kaum mehr zu vermeiden. Wir waren einzig darauf bedacht den Schaden möglichst in Grenzen zu halten. Die Engstelle abzuklettern war schliesslich einfacher als erwartet, und so konnten wir schon bald talauswärts fahren zurück zum Ausgangspunkt.
//Fazit:
Die Tour war ausgiebig, da sind wir uns wohl alle einig. Aber was für die einen schon ausserordentlich ist, bedeutet für die anderen Normalität. Für mich war die Tour ausserordentlich, denn ich hatte erstmals die 4000 Höhenmeter Marke geknackt, nicht einmal am Mont Blanc waren wir 4000 Höhenmeter aufgestiegen. Allerdings war es damals schon noch einen Zacken anstrengender, die dünne Luft machte uns arg zu schaffen. Doch zurück ins Prättigau. Was andere also in einer ganzen Tourenwoche nicht erreichten, schafften wir in einem halben Tag, und für Stephan bedeutete es sogar eine normale Trainingrunde. Eine Tour in diesem Stil war für ihn keine Seltenheit, er machte so etwas eigentlich jede Woche, und konnte dann sogar noch eine Schippe drauflegen wenn es sein musste. Selbstredend braucht er dabei kaum etwas zu essen. Der geborene Ultra-Sportler eben!
(Geschafft: Nach 4200 Höhenmetern landeten wir glücklich auf der Sulzfluh 2817m)
//Facts:
- Route: St. Antönien Litzirüti Pkt. 1460m - Rütiwald - Eggberg - Säss Pkt. 1948m - Hasenflüeli - Litzistafel - Gafierbach - Dörfji Pkt. 1661m - Alpelti - Alpeltitälli - Riedchopf - Pkt. 2183m - Tälli - Rotspitz - Tälli - Pöschenwang - Silbertälli - Schollberg Pkt. 2544m - Pöschenwang - Boller - Glatt Boden - Partnun Äbi Pkt. 1654m - Soppen - Brunnen - Gemschtobel - Sulzfluh - Gemschtobel - Gruoben - Partnunstafel - Ronenegg - St. Antönien.
- Distanz: 37km
- Höhenmeter: 4200m
- Schnittpuls: 126bpm
- Maxpuls: 153bpm
- Verpflegung: 1l Iso, 2 Gels, 1 Powerbar.
- Ausrüstung: Pomoca Race Pro 2.0.
//Die Zeiten:
- Start St. Antönien Büel Pkt. 1460m um 07:57 Uhr.
- Ankunft Eggberg 2204m um 08:53 Uhr.
- Start Eggberg 2204m um 08:56 Uhr.
- Ankunft Säss 1910m um 08:58 Uhr.
- Start Säss 1910m um 09:02 Uhr.
- Ankunft Hasenflüeli 2411m um 09:37 Uhr.
- Start Hasenflüeli 2411m um 09:39 Uhr.
- Ankunft Dörfji Pkt. 1661m um 09:54 Uhr.
- Start Dörfji Pkt. 1661m um 09:58 Uhr.
- Ankunft Riedchopf 2551m um 11:01 Uhr.
- Start Riedchopf 2551m um 11:05 Uhr.
- Ankunft Tälli Pkt. 2183m um 11:16 Uhr.
- Start Tälli Pkt. 2183m um 11:20 Uhr.
- Ankunft Rotspitz 2516m um 11:44 Uhr.
- Start Rotspitz 2516m um 11:47 Uhr.
- Ankunft Pöschenwang 2095m um 11:51 Uhr.
- Start Pöschenwang 2095m um 11:56 Uhr.
- Ankunft Schollberg 2544m um 12:25 Uhr.
- Start Schollberg 2544m um 12:29 Uhr.
- Ankunft Äbi Pkt. 1654m um 12:44 Uhr.
- Start Äbi Pkt. 1654m um 12:50 Uhr.
- Ankunft Sulzfluh 2817m um 14:39 Uhr.
- Start Sulzfluh 2817m um 14:51 Uhr.
- Ankunft St. Antönien Sand 1470m um 15:26 Uhr.
- Total ohne Pausen: 6:43
- Total mit Pausen: 7:28
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Vor 4 Jahren stand ich das letzte Mal auf der Sulzfluh 2817m. Damals sind wir durch den Rachen zur Lindauerhütte abgefahren und via Drusator zurück in die Schweiz gelangt. Hier geht's zum Tourenbericht: klick!
Ein grosses Projekt fehlt mir noch im Gebiet: die Besteigung der Drusenfluh über die Blodigrinne, kombiniert mit der Besteigung der Sulzfluh und der Dri Türm - wann wird es wohl endlich klappen damit?!
==> Nachtrag 24.02.2019
Am 24.2.2019 hatte es geklappt mit der Befahrung der Blodigrinne! Hier geht es zum Bericht: klick!
Kleingeld bereithalten für die Parkplatzgebühr. Eine Tageskarte kostet CHF 6.-
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