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 | Tourendetails Allalinhorn 4027m Hohlaubgrat, Egginer 3367m |
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Tourenart | Alpine Running |
Datum | 15.07.2017 |
Region | |
Kartennummer | SAC Alpine Touren Walliser Alpen (Auswahlführer), 1328 Randa |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | WS, II |
Terrain | Bergweg |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | A |
Distanz | 24km
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Höhenmeter | 2430m 2920m |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Nein |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Allalinhorn 4027m Hohlaubgrat, Egginer 3367m, mit Pascal und Katrine
(Allalinhorn 4027m - Hohlaubgrat im Profil)
//Motivation
Nachdem wir in den letzten Jahren bereits am Lagginhorn oder Weissmies erfolgreich waren, wollten wir heute einen weiteren Saaser 4000er mit Turnschuhen besteigen. Der Hohlaubgrat würde keine allzu hohen Anforderungen stellen, einzig der Firngrat mit den steil abfallenden Flanken könnte bei Vereisung etwas heikel werden. Für den Abstieg wollten wir uns die Optionen über den Feechopf Pkt. 3888m oder auf der Touristenroute (mit der neu installierten und sehr kontroversen Leiter) via Mittelallalin Pkt. 3457m offen halten.
//Skyrun
Start beim Stausee Mattmark 2200m um 08:43 Uhr. Am Himmel lag noch etwas Restbewölkung, doch die Sonne sorgte bereits für angenehme Temperaturen, und es war nur schwach windig. Ideale Voraussetzugen um mit dem tenue légère loszuziehen.
Nach einem Verhauer gleich zu Beginn gelangten wir, dem Glacier-Trail folgend (Wegweiser Britanniahütte), auf den Schwarzbergchopf 2868m. Hier genossen wir erstmals die tolle Aussicht auf das Allalinhorn 4027m (mit dem Hohlaubgrat im Profil) und die umliegenden Gletscher.
(Anstieg am Hohlaubgrat)
Nun folgten wir den Wegspuren und Markierungen nordseitig hinab zum bereits aperen Allalingletscher, und querten diesen den Stangen folgend Richtung Britanniahütte. Nach einer Felsinsel betraten wir schliesslich den Hohlaubgletscher, und folgten diesem westwärts Richtung Allalin und Hohlaubgrat. Hier galt es die Augen offen zu halten, immer wieder mussten Spalten umgangen oder übersprungen werden. Auf ca. 3050m begannen wir mit dem Anstieg zum Grat. Es gab nun eine Spur welcher wir bequem folgen konnten. Unter der dünnen Schneeauflage war das Eis nicht weit weg, aber noch stellte es uns vor keine grösseren Probleme.
Auf 3300m montierten wir Microcrampons und Handschuhe, und tauschten die Stöcke gegen den Pickel, dann setzten wir den Anstieg fort. Bei der folgenden Engstelle mit Blankeis waren wir sogleich froh den Pickel ins Eis zu schlagen, die Schwierigkeiten beschränkten sich allerdings auf einige Meter und das Gelände war nicht allzu ausgesetzt. Zuletzt galt es noch eingen Spalten auszuweichen, und dann erreichten wir auch schon bald den Pkt. 3543m (Anmerkung: Im Abstieg stellten wir fest, dass sich diese Stelle bequem im Fels umgehen liess).
(Allalin 4027m Hohlaubgrat - zu eisig für Microcrampons)
Nun konnten wir sehen, dass sich der weitere Gratverlauf ziemlich eisig präsentierte, doch wir wollten es noch aus der Nähe betrachten. Somit liefen wir kurz in den Sattel hinab und stiegen auf der Gegenseite im Fels bis auf ca. 3600m. Hier war dann entgültig Schluss und wir entschieden uns zum Abbruch respektive zur Umkehr. Ein Ausrutscher würde hier böse enden, das war es nicht wert. Und der Berg lief schliesslich nicht davon.
Da wir die zuvor erwähnte, eisige Flanke nun im Fels umgehen konnten, gestaltete sich der Abstieg problemlos, und so erreichten wir wenig später bereits das flache Gletscherbecken. Wir überquerten es Richtung Nordosten und hielten auf die Britanniahütte 3030m zu. Auf 2950m verliessen wir den Gletscher und folgten den Steinmännern und Wegspuren hinauf zur Lücke.
(Egginer 3367m SE-Flanke)
Um nicht ganz mit leeren Händen nach Hause zu gehen, entschieden wir uns noch spontan zum Abstecher auf den Egginer 3367m. Der weglose Anstieg über die SE-Flanke sollte gemäss kurzer Recherche im Internet nicht allzu schwierig sein. Wir folgten demnach dem Wanderweg Richtung Saas Almagell bis zum Heidefriedhof 2750m. Dort deponierten wir unsere Sachen und bliesen zum Gipfelsturm. Pascal legte eine unwiderstehliche Pace vor welcher ich nur knapp folgen konnte.
Über endlose Geröllfelder gelangten wir schliesslich an den Gipfelaufbau. Da wir keine Wegspuren ausmachen konnten, kletterten wir in frei gewählter Linie Richtung Gipfel. Die Kletterei war nie schwierig (I-II), der Fels war allerdings sehr brüchig und es lag viel Schutt in den Rinnen, somit mussten wir durchaus etwas Vorsicht walten lassen. Während sich Pascal's Puls schon wieder beruhigt hatte, gelangte ich völlig ausser Atem zum höchsten Punkt.
Da wir für den Aufstieg etwas länger benötigten als geplant, und sowieso nichts zum essen oder trinken dabei hatten, fiel die Pause kurz aus, und wir machten und bald wieder an den Abstieg. Dieses Mal konnten wir einige Steinmänner und Spuren ausfindig machen, welche uns den einfachsten Weg zum unteren Geröllfeld wiesen. Es wäre im Anstieg somit doch etwas einfacher gegangen, hätten wir diesen Weg entdeckt.
Zurück beim Heidefriedhof 2750m packten wir unsere sieben Sachen, und nahmen den restlichen Abstieg nach Saas Almagell Pkt. 1675m unter die Füsse. Der vermeintlich kurze Abstieg zog sich unerwartet in die Länge, aber wir waren es ja gewohnt auf die Zähne zu beissen. Schliesslich trafen wir in Saas Almagell ein, und konnten anschliessend unsere leeren Speicher im nahen Gasthaus wieder füllen.
//Fazit/Empfehlung:
Tja, ausser Spesen nix gewesen möchte man sagen. So schlimm war es natürlich nicht, denn es kam durchaus eine schöne Runde zusammen, mit vielen Höhenmetern und bleibenden Eindrücken. Der schuttige Egginer diente halbwegs als Trostpflaster, da wir von diesen Gipfel eine tolle Aussicht geniessen durften. Dass es mit dem Allalinhorn nicht klappen wollte, daran waren wir selber Schuld. Die Steigeisen hatten wir ja dabei, aber tauschten diese kurzfristig noch gegen die Microcrampons aus, ein folgeschwerer Fehlentscheid wie wir später feststellen mussten. Aber nur mit den Micros an den Füssen wäre es einfach zu gefährlich gewesen in den vereisten Flanken, am Alphubel (an der Eisnase) vor einem Jahr hatte ich mir geschworen nicht noch einmal in so eine heikle Situation zu geraten.
Bei guten Firnverhältnissen (oder eben mit richtigen Steigeisen) wäre der Hohlaubgrad durchaus ein schönes wenn nicht sogar ideales Ziel für einen tollen Skyrun (man könnte ja auch noch den Feekopf und Alhubel anhängen), ich werde es dann bei Gelegenheit wieder versuchen...
(Pascal geniesst die Aussicht vom Egginer 3367m - ein Trostpfalster für das scheitern am Hohlaubgrat)
//Facts:
- Route: Mattmark Stausee - Schwarzbergalp - Schwarzbergchopf - Allalingletscher - Hohlaubgletscher - Hohlaubgrat - Hohlaubgletscher - Britanniahütte - Chessjengletscher - Heidefriedhof - Egginer - Heidefriedhof - Mälliegge - Tschingle - EW Zermeiggern - Saas Almagell.
- Distanz: 24km
- Höhenmeter Aufstieg: 2430m
- Höhenmeter Abstieg: 2920m
- Terrain: 70% Trails (Berg- und Wanderwege), 30% weglos.
- Maxpuls: 151bpm
- Schnittpuls: 119bpm
- Verpflegung: 1 Energierigel, 1 Mars, 1.5l Iso
//Ausrüstung:
- Trailrunning Rucksack DYNAFIT ENDURO 12
- 4 Softbottels mit total 1.5dl Iso
- 2 Gels, 1 Powerbar, 1 Mars
- Windstopper Weste DYNAFIT TLT DURASTRECH WESTE
- Armlinge
- Leichte Handschuhe
- Stirnband
- Halstuch
- Kurzarm T-Shirt (mit Baselayer darunter)
- Isolations Jacke DYNAFIT ELEVATION POLARTEC ALPHA JACKET
- Laufhosen DYNAFIT ULTRA LONG TIGHTS
- Leichte Überhosen DYNAFIT REACT HOSE
- Sportsocken
- Goretex Turnschuhe (Salomon Snowcross CS)
- Leichte Stöcke DYNAFIT VERTICAL STOCK
- Leichtpickel
- Microcrampons
- Sonnenbrille
- Mobiltelefon, Schutzhülle
- Pulsuhr mit GPS Funktion
- 1:25000 Kartenausdruck
- Voltaren Rapid (Reserve)
- Geld
//Zwischenzeiten:
- Start Mattmark Stausee 2200m um 08:43 Uhr.
- Zwischenzeit Hohlaubgrat 3600m um 11:29 Uhr.
- Ankunft Britanniahütte 3030m um 12:40 Uhr.
- Start Britanniahütte 3030m um 12:45 Uhr.
- Ankunft Egginer 3367m um 13:54 Uhr.
--> 1:08:47
- Start Egginer 3367m um 13:57 Uhr.
- Ankunft Saas Almagell 1675m um 15:15 Uhr.
--> 1:18'23
- Total ohne Pausen: ca. 6:00
- Total mit Pausen: 6:32
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GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte des Skyruns können als GPX Datei heruntergeladen werden.
Bemerkungen :
Für den Hohlaubgrat gehört ein Pickel mit ins Gepäck. Es gibt Stellen bis zu 40 Grad im stürzen verboten Gelände. Bei zunehmender Ausaperung sind Steigeisen obligat, mit Microcrampons kommt man nicht sehr weit, ausser man möchte die Risiken in Kauf nehmen, was natürlich absoluter Unsinn wäre!
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