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 | Tourendetails Lötschentaler Breithorn 3785m N-Wand |
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Tourenart | Nordwand |
Datum | 05.06.2005 |
Region | |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | SS, IV |
Ernsthaftigkeit |  |
Absicherung |  |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | A |
Höhenmeter | 2000m 2000m |
Exposition | N |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Lötschentaler Breithorn 3785m N-Wand, mit Felix Enderle
(Lötschentaler Breithorn 3785m N-Wand)
Anreise am Samstag Nachmittag, via Meiringen Kletterhalle, nach Fafleralp 1795m im Lötschental. Nach ausgiebiger und ausgezeichneter Mahlzeit im Bio-Restaurant Bietschorn (3917 Kippel), und kurzen Routenstudium, zurück zur Fafleralp (Parkplatz). Materialschlacht, wer nimmt was mit, etc. Anschliessend gleich daneben in den Schlafsack/Biwaksack gekuschelt und den Sternenhimmel bewundert.
Um 02.20 Uhr geht der Handy-Alarm los, jetzt ist es also soweit. Es ist ziemlich kalt, -1°C, der Biwaksack gefroren - ein gutes Zeichen. Nach kurzem Frühstück (Joghurt-Drink und Brot) gehts dann bald los, wir starten um 02.55 Uhr Richtung Breithorn. Anfangs auf Wegspuren, dann teilweise durch Buschwerk nach Tierweng, am Schluss noch etwas kraxelnd, dem Rücken der Gletscherspitza folgend, bis wir auf ca. 2750m bequem den Gletscher betreten konnten, 04.45 Uhr.
Nach einer kurzer Pause, angeseilt und Steigeisen montiert, weiter Richtung Wandfuss. Über ein steiles Schneefeld die Felsen erreicht, der Bergschrund war ohne Probleme zu passieren. Was zuerst nach einer guten Linie schräg links empor aussah, um relativ bequem den Eisschild zu erreichen, entpuppte sich als schwieriger als angenommen: Die Felsen waren teilweise mit Schnee und Eis überzogen, die Kletterei somit nicht ganz ohne, auch mussten wir einige Schneerinnen queren, eine nicht ganz triviale Angelegenheit. Jedoch hatten sich meist gute Sicherungsmöglichkeiten angeboten, was die Situation etwas entschärft hatte. Diese mühsame Kletterei wollte einfach kein Ende nehmen, immer wieder kam die nächste Rinne zum Vorschein, diese gequert, die nächsten Felsen hochgestiegen, dann eine weitere Rinne - um 10.00 Uhr erreichten wir dann aber endlich den Eisschild!
Der bis zu 55° steile Firnhang war in gutem Zustand, bester Trittfirn bis auf die letzten 100 Höhenmeter, dementsprechend schnell kamen wir voran, am kurzen Seil, ohne Sicherungen. Im oberen Teil, etwas steiler, war dann doch Blankeis anzutreffen, wir mussten hier 2x 50m-Seillängen durchsichern. Das war dann nochmal super anstrengend, die Füsse taten weh, die Zehen waren gefroren, dazu wehte ein bissig kalter Nordföhn. Um 12.30 Uhr erreichten wir den Gipfelgrat. Jedoch waren wir noch nicht am Ziel: Es folgte noch eine ausgesetzte und verwächtete Gratkletterei, höchste Konzentration war angesagt. Auch hier galt: Kommt jetzt der Gipfel, oder ein weiterer Vorgipfel?! Schlussendlich aber standen wir auf dem höchsten Punkt 3785m, um 13.30 Uhr, nach anstrengenden 10.5 Stunden!
Der Abstieg erfolgte auf der Ostseite. Zuerst steil >45° den mit Schnee bedeckten Bergschrund überwunden, anschliessend flach bis zu den Brüchen des Beichgletschers hinunter. Haben die Seraczone zwischen Pkt. 3298m und Pkt. 3206m begangen, ohne Probleme. Auf ca. 3100m ziemlich nach links gegen den Fuss der Lonzahörner gehalten. Auf ca. 2900m dann der Gegenanstieg nach NE auf den Beichpass 3128m. Hier teilweise hüfttief eingesunken, dies hatte uns noch einmal alles abverlangt.
Schlussendlich dann der Abstieg zurück ins Lötschental. Zuerst ein paar Schritte nach SW haltend, dann ziemlich steil die Firnflanke runter gegen Pkt. 2921m und Pkt. 2636m. Dies ging besser und schneller auf dem Hosenboden, da wir immer wieder bis zu den Hüften im Schnee einbrachen. Zuletzt dann noch über Geröll bis runter ins Tal, die Beine wollten nicht mehr, mussten aber leider... Zuletzt standen wir dann aber erschöpft und gesund wieder am Ausgangspunkt auf der Fafleralp, um 18.30 Uhr, nach beinahe 16 Stunden.
//Die Zeiten:
Start beim Parkplatz auf 1760m um 02.56 Uhr
Gletscher auf 2750m betreten um 04.45 Uhr
Aufbruch Richtung Einstieg um 05.00 Uhr
Eisschild erreicht gegen 10.00 Uhr
Gipfelgrat erreicht um 12.30 Uhr
Gipfel um 13.30 Uhr
Zurück beim Auto um 18.30 Uhr
//Ausrüstung:
-- Persönlich:
1 Teleskop Skistock, 2 Eisgeräte, Steigeisen Grivel M14, Helm, Abseilgerät, 2 Paar Fingerhandschuhe (dick und dünn), Softshell, Goretex-Jacke (nicht gebraucht), Sommertourenhose (besser wohl Goretexhosen), Lange, warme Icebreaker Unterhosen, Mütze, Halstuch, Sonnenbrille, 1.5l Wasser
Sandwiches, Müesli-Riegel, Dörrbananen
-- Als Seilschaft zusammen:
50m Einfachseil, 8 Eisschrauben, Div. Friends, Klemmkeile, Bandschlingen, 10 Express-Schlingen, Div. Karabiner, Reepschnüre
Bemerkungen:
Eine super anspruchsvolle Tour, nur für sehr gut konditionierte und erfahrene Alpinisten, zum Glück war Felix dabei, er verlieh mir die nötige Sicherheit, um diese Tour problemlos zu meistern, ein grosses Dankeschön!
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