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 | Tourendetails Jungfrau 4158m (Innere Rottalgrat) |
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Tourenart | Hochtour |
Datum | 27.08.2020 |
Region | |
Kartennummer | 1249 Finsteraarhorn, Hochtouren Topoführer Berner Alpen (4. Auflage 2020) |
Link zum Kartendienst |  |
Gestein | Kalk |
Anforderung | ZS, IV |
Terrain | Weglos |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | A |
Distanz | 14km
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Höhenmeter | 3420m 880m |
Exposition | W |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Jungfrau 4158m (Innere Rottalgrat), mit Adi
(Sonnenaufgang am Gspaltenhorn 3436m || Auf dem Rottalgrat, kurz nach dem Steinmann Pkt. 2928m)
//Motivation
Spontane Anfrage von Adi und wohl eine der letzten Chancen für eine grosse Tour in der Saison 2020. Just vor einer Woche war ich am Gspaltenhorn unterwegs und hatte dabei beste Sicht auf den Rottalgrat, so war es keine Frage, dass ich mir diese, letzte Gelegenheit nicht wollte entgehen lassen.
(Im unteren Abschnitt des Rottalgrates)
//Tour
Start in Stechelberg kurz vor 5:00 Uhr. Zuvor hatten wir Adi's Töff in Lauterbrunnen abgestellt und zwei Helme deponiert, damit wir im Anschluss an die Tour bequem zum Ausgangspunkt zurückrollen konnten, und nicht noch auf den Bus warten mussten. Zügig, aber immer im Sprech-Tempo, wanderten wir der Rottalhütte entgegen. Im Bereich Madfura, auf ca. 2000m, konnten wir weit oben die Stirnlampenlichter am Rottalgrat ausmachen. Ob wir sie noch einholen würden? Nach einem dummen Verhauer (wir folgten auf einigen Metern dem alten Wanderweg und übersahen die deutliche, blau-weisse Markierung - eine Diskussion über die SVP Begrenzungsinitiative hatte uns abgelenkt), fanden wir die Fixseile, welche uns durch die Bäreflue auf die darüberliegenden Grashänge leiteten. Wir passierten den Stein mit der weissen Markierung (1 Std. zur Rottalhütte), und erreichten diese nach ca. einer halben Stunde.
(Der plattige Felsaufschwung || Auf dessen Schulter)
Unterdessen war es hell, und wir hatten auch nichts einzuwenden gegen ein zweites Frühstück und einen Espresso auf der Hütte. Allerdings hätte dann das Risiko bestanden, dass wir, entgegen unserem Plan, sitzen geblieben wären, und somit schoben wir diese Gedanken rasch wieder beiseite. Wir folgten den Steinmännern und Marienkäfern durch das Geröllfeld, und erreichten in leichter Kletterei Pkt. 2928m auf dem Inneren Rottalgrat. Nun konnte es losgehen!
(Vor und mitten in der 1. Fixseilpassage)
Innere Rottalgrat:
Durch vorausgehende Seilschaften ausgelöster Steinschlag, der uns genau in der plattigen Querung/Umgehung des ersten Felsaufschwungs traff. Konnten uns in Sicherheit bringen und die Geschosse passieren lassen. Das hätte auch ins Auge gehen können (bei Dunkelheit, Eisauflage etc)
Nach dem ersten Fixseil über Gneisplatten empor, dann rechts bei einem Bh rechts ums Eck. Anschliessend gestuft empor, bis rechts bei einer sichtbaren Schlinge rechts empor geklettert werden muss. Einige Kräftige Züge ca. iV. Danach weiter an griffigem Fels bis zum 2. Fixseil.
Ab dem Hochfirn folgen noch 2 Bergschrunde und 2 Felsstufen zum Gipfel. Die Bergschrunde waren problemlos zu passieren. Die erste Felsstufe ebenfalls problemlos, in der zweiten Stufe immer mal wieder Blankeis und auf den Frontzacken.
Aufstieg komplett seilfrei.
(Beim 2. Fixseil)
Tbc...
(Auf dem Hochfirn, Sicht zum 1. Felsriegel)
(Auf dem Hochfirn, Sicht zum 2. Felsriegel)
Tbc...
(Gipfelbuebe || Eiger 3967m, Mönch 4110m und Schreckhorn 4078m)
Abstieg über Rottalgrat zum Rottalsattel (Normalroute):
Zuerst im Fels, dann im Firn. 30m hart respektive eisig, somit 1x geschraubt, ansonsten perfekter Trittfirn. Abstieg vom Rottalsattel gute Spur (Ende Saison muss hier oft auch abgeseilt werden). Nach dem Regenmesser (beim Übergang vom Fels auf den Gletscher) kurz Abstieg/Querung über Blankeis (teilweise mit Schutt bedeckt), daher wieder Steigeisen montiert.
(Aletsch Arena || Rückblick zum Rottalsattel und Jungfrau 4158m)
Tbc...
//Fazit
Grossartige, kombinierte Hochtour, merci Adi 🤟 Beim absolut trockenen Verhältnissen ist der Innere Rottalgrat gut zu meistern, einzig die Wegfindung ist trotz Markierungen nicht ganz ohne, und auf Steinschlag, ausgelöst durch vorausgehende Seilschaften, muss man Acht geben. Bei nassen/eisigen Verhältnissen bekommt die Tour schnell einmal eine ernsthafte Note. Insbesondere im unteren Abschnitt, bei der Umgehung des plattigen Felsaufschwungs, kann man kaum sichern, und die vorhandenden Zwischensicherungen muss man dann auch erst einmal finden. Bei den Fixseilen und darauf folgenden Passagen kann man besser sichern, der Gneis bietet Möglichkeiten um auch einmal einen Friend zu versorgen falls nötig.
Den Abstieg über die Normalroute darf man trotzdem nicht unterschätzen, hier sind schon einige tragische Unfälle passiert. Entweder man seilt sich den Fixseilen entlang ab, oder man steigt die steile Firnflanke ab, und sichert wo nötig mal an einer Eisschraube. Unterwegs zum Jungfraujoch sind auf dem Jungfraufirn noch einige Spalten zu überqueren.
(Mönch 4110m || Rückblick vom Joch zur Jungfrau 4158m)
//Facts:
- Route: Stechelberg - Rottalhütte - Innere Rottalgrat - Jungfrau - Rottalsattel - Jungfraufirn - Jungfraujoch.
- Distanz: 14km
- Höhenmeter: 3420m
- Verpflegung: 1.5l Iso, 2 Riegel, 1 Gel.
- Ausrüstung: Faltstöcke, Steigeisen, Pickel, Eisschraube, Helm, Kleines Set Friends, Schlingen, Abseilgerät, Primaloft Jacke, Leichte Goretex Jacke, Handschuhe, Stirnband, Sonnenbrille, 1-Hilfe Set.
//Die Schwierigkeiten
- Tbc...
//Absicherung
- Einzelne Haken und Eisenstangen.
//Die Zeiten:
- Start in Stechelberg Rütti Pkt. 920m um 04:47 Uhr.
- Zwischenzeit Rottalhütte Pkt. 2755m um 07:02 Uhr.
- Zwichenzeit Hochfirn 3790m um 08:59 Uhr.
- Zwischenzeit Jungfrau 4158m um 09:42 Uhr.
- Ankunft Junfgraujoch 3463m um 11:50 Uhr.
- Total mit Pausen: 7:03 Std.
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Jungfrau Rottalgrat (Sicht vom Gspaltenhorn)
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Rottalhütte: klick!
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