Sunset Scramble am Gross Mythen 1898m, via Adlerspitzli 1455m, Wyss Wändli und Rot Grätli, mit Robin
(Adlerspitzli Action 🦅)
//Motivation
Afterwork scramble und Rehab Tour.
//Tour
Start in Brunni um 18:25 Uhr. Teils brusthohe Brennnesseln im Zustieg zum Adlerspitzli. Zum Glück hatte ich die Stöcke dabei, so konnten wir eine Bresche schlagen und kamen mit wenig Schmerzen davon.
Nachdem ich letztes Mal am Adlerspitzli umgedreht hatte (feucht und sandig), musste ich mich heute auf den ersten Metern etwas überwinden. Die Verhältnisse waren dieses Mal aber ganz anders: Der Fels trocken und kletterfreundlich, somit kam schon bald der Flow zurück, und ich konnte die freie Kletterei geniessen.
Wir genossen die tolle Abendstimmung, bevor wir uns an die Kletterei am Wyss Wändli machten. Nicht ganz so spektakulär, aber immer wieder schön. Auf der Mythenmatt einigen Gämsen begegnet. Via Rot Grätli auf den Gipfel. Während wir im Anstieg alleine unterwegs waren, bestaunten hier mindestens 50 Leute den herrlichen Sonnenuntergang.
Abstieg über den Grüeziweg, zuletzt im Stirnlampenlicht, zurück nach Brunni.
//Fazit
Den Bummer vom letzten Mal überwunden und rehabilitiert 🤟
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Die Schwierigkeiten am Adlerspitzli Südgrat: T6, III+.
Stände und Zwischenhaken vorhanden, meist schöner Fels, expo.
Im Detail:
- Zustieg der mit roten Punkten versehenen Wegspur folgend, T5.
- Beim Einstiegsriss etwas links herum klettern, III-.
- Die folgende Felsstufe wird mit einigen Kletterzügen überwunden, III (Point of no return beim Freesolo).
- Etwas linkshaltend leichte Blockkletterei, II.
- Rechts zurück an den Grat und diesem in anhaltender und griffiger, aber zum Teil sehr luftiger Kletterei, bis zum Gipfel folgen, III+.
- Abstieg: Abseilen über den Südgrat, oder abklettern in die Scharte und Gegenanstieg (II) zum Ruchband. Querung des Ruchbandes zum Pot de Chambre T5+, T6 ohne Benutzung der Drahtseile.
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Die Schwierigkeiten am Grossen Mythen (Wyss Wändli): T6, III
Allgemein:
Drei etwas schwierigere Stellen im Fels: 2x am Anfang, dann einmal noch in der Mitte (nach dem Wandbuch) in einem rissartigen Kamin. Ansonsten trifft man auf gut gestuftes Gras und Schrofen. Der Graskamin kann bei Nässe heikel sein. Am Ausstieg konzentriert bleiben da sehr ausgesetzt, aber gut gestuft. Vereinzelte, lose Griffe. Relativ häufig begangen, somit gute Spur und genügend Bohr- oder Normalhaken, was die Routenfindung unterdessen deutlich einfacher macht.
Im Detail:
- Einstiegsplatte beim Pot de Chambre schräg nach links hinauf geht mit feinem Kreuzschritt easy: mit rechtem Fuss rein in Riss, mit rechts an guten Griff, mit linkem Fuss auf Platte stehen, links hochgreifen, dann raufklettern, III-.
- Gleich danach folgt eine weitere, griffige Felsstufe, III.
- Graskamin, bei Nässe heikel, ansonsten problemlos mit Spreiztechnik.
- Die rissartige Felsstelle im Mittelteil (nach dem Wandbuch) geht mit Fusswechseln im Riss problemlos (III-).
- Ausstieg einfach aber expo, der Fels muss auf seine Festigkeit überprüft werden.
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Die Schwierigkeiten am Grossen Mythen (Rot Grätli): T5+, II, blau markiert.
Im Detail:
- Mythenmatt (T4).
- Ausgesetzte aber einfache Kletterstellen am Rot Grätli (II), einige Stellen mit Ketten versichert, wenige Bohrhaken vorhanden.