Beschreibung | Thurgauerweg und Langstrasse (R. 844/845, 6a+ [6a obl.], 6 Sl.) ****, mit Martine
Der Zustieg von der Gamplüt-Talstation durch das Flürentobel auf die Alp Fros bei leichtem Regen. Weiter dann auf Wegspuren bis zum Wandfuss, der Regen liess nach und es war alles trocken. Trotz teils dichter Bewölkung liessen wir uns nicht entmutigen und stiegen ein in den Thurgauerweg:
1. Sl 6a: Es geht gleich voll zu Sache: Psychisch anspruchsvolle Seillänge entlang dem markanten Riss. Relativ gut abgesichert, Haken so alle 4 Meter, einige Friends zwischendurch für den Kopf angenehm. Nach 40 Metern Piaz ist man dann warmgelaufen...
2. Sl 5c: Weiter geht es dem Riss entlang: Früher blieb man wohl voll im Riss, durch die Ausrüstung mit BH kann man jetzt aber vorwiegend auf den Platten bleiben, und sich an feinen Leisten und Tritten hocharbeiten. Zum Schluss dann noch einmal eine nette Piazzerei. Auch waren Friends dienlich.
3. Sl 6a: Sehr schöne Seillänge mit einer plattigen Crux.
4. Sl 5c+: Sehr schöne Plattenkletterei, kann zusätzlich mit Bandschlingen (Sanduhren) und Friends abgesichert werden.
5. Sl 5c: Sehr schöne Seillänge auf Platten und an Wasserrillen, etwas leichter als die zwei vorhergehenden Seillängen.
6. Sl 6a+: Und nun die Krönung: Fantastische Wasserrillen-Kletterei entlang einer 35m langen Wasserrille - noch selten hatte ich eine so schöne Seillänge geklettert! Linker Fuss, rechter Fuss, linker Arm, rechter Arm, linker Fuss, usw... Beim Stand zuerst einmal die rauchenden Kletterfinken ausgezogen, was für eine Wohltat!
Für die Kletterei benötigten wir 4 1/4 Stunden, dies ist ziemlich lange verglichen mit den anderen Routen (Sandührliweg, Sandy in the moon) hier am östlichen Wandteil der Schafbergwand. Kommt aber vielleicht daher, dass jede Seillänge fast 50m lang und sehr homogen ist.
Danach 6x abgeseilt zum Einstieg. Donnergrollen liess uns nicht lange verweilen, kaum hatten wir die heiklen Meter im Abstieg hinter uns, fing es auch schon an zu giessen, und Minuten später war die Wand pflotschnass, ohne Flossen und Schnorchel ginge da nichts mehr...
Bemerkungen:
Der Zustieg erfordert trittsicherheit und man sollte schwindelfrei sein (T5), bei Schnee teilweise heikel. Im Abstieg kann auch 1x abgeseilt (Abseilstelle) werden.
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Die Langstrasse (R. 845, 6a+ [5c+ obl.]) mit ihrem gefährlichen Einstieg über den Thurgauerweg wurde 2004 mit 45 Bh saniert und ebenfalls mit einer neuen letzten SL (6a+) versehen. Die Route zählt jetzt zu den Besten am Schafberg! Von steiler Piaz- über hervorragende Platten- bis hin zu Wasserrinnenkletterei ist alles vorhanden. Absicherung gut+. Schlingen. Wer noch kleine Friends mitnimmt, kann die Route beinahe super absichern.
Thurgauerweg (R. 844, 6a): Anlässlich der Sanierung der Langstrasse wurde dieser gefährliche Einstieg mit 8 Bh entschärft und mit 6a neu bewertet. 2. SL neu 5c, 7 Bh. Der Rest der Route ist grasdurchsetzt und eher unlohnend.
Da muesch en Dickä schickä (R. 826, 6a+ [5c+ obl.]): Dieser Schafberg-Klassiker wurde mit 25 Bh saniert, die Absicherung kann jetzt mit gut bezeichnet werden. Mit Kk und Friends 1-3.5 kann noch besser abgesichert werden. Ab der 5. SL nicht mehr so lohnend. Schöner Gipfel.
Ungläubiger Michel (R. 847, 6c): Gut, wenn die Erstbegeher gleich selber Hand anlegen! In den ersten 3 SL sind noch punktuelle Verbesserungen geplant (Verschiebung der Standplätze, plus 2 Bh zus.) Ansonsten ist die Route jetzt mit zus. 17 Bh gut abgesichert. Die letzte SL neu gemeinsam mit R 848.
Webcams mit Sicht auf die Schafbergwand: klick! oder klick!
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