|
|
| Tourendetails Parete Sud - Lady of Dreams |
|
Tourenart | Sportklettern |
Charakter | Mehrseillängen-Tour |
Kletterstil | Reibung |
Datum | 12.08.2007 |
Region | |
Kletterführer | Schweiz extrem SUD |
Link zum Kartendienst | |
Gestein | Gneis |
Anforderung | Fels
|
Ernsthaftigkeit | |
Absicherung | |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Zu- oder Abstieg | Über die Route abseilen |
Kondition | A |
Höhenmeter | 420m
|
Exposition | SE |
Meereshöhe | 1300 m.ü.M. |
Ideale Zeit | Frühling - Herbst |
Sonne | |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Parete Sud - Lady of Dreams 7a+, 6b obl., 14 Sl. (***), mit Marcel
Die Route Lady of Dreams befindet sich in der 350m hohen, schon vom Tal her sichtbaren Südwand des Pizzo della Croce Anticima 1662m. Insgesamt 14, hauptsächlich SEHR reibungslastige Seillängen warten auf den ambitionierten Plattenliebhaber. Die Tour wird eher selten begangen, an einigen wenigen Stellen ist es dann auch etwas sandig, bzw. moosig und flechtig.
Der Zustieg bietet richtiges Dschungel-Abenteuer: Von Mosogno 783m zuerst steil auf einem Weglein (rot-weisser Wanderweg), ab Piano 1114m dann aber durch mannshohe Farnwälder und Dickicht, einige Wegspuren und Markierungen (rote Punkte) sind aber vorhanden. Wir hatten den Einstieg problemlos gefunden, und benötigten auch etwas weniger als die vorgeschlagenen 90 Minuten.
Auf den ersten 10 Seillängen wohl gut gesicherte, aber dennoch harte und anhaltende Plattenkletterei. Die letzten 4 Seillängen dann steiler (bis überhängend) und athletischer.
Wir sind um 09.30 Uhr in die Route eingestiegen.
1. Sl 6b+: Es geht gleich volle Kanne los auf der Knallerplatte!!
2. Sl 6b: Und es geht im gleichen Stil weiter, es gibt kaum Griffe geschweige denn Tritte, Reibung total...
3. Sl 6a+: Auch in dieser vermeindlich leichteren Seillänge muss der Gummi dran glauben, überhaupt nicht einfach!
4. Sl 6a+: Vom Stand weg auf einigen Metern einem Riss folgen (Flechten, Cam 0.4), anschliessend wirds dann wieder plattig und griffarm.
5. Sl 6c: Links ausholen und anschliessend dem kompakt eingefassten Quarzband folgen, extrem technisch und feingriffig.
6. Sl 6a+: Gleich zu Beginn gibt es sehr schöne Felsstrukturen zu bewundern, die Kletterei nun etwas gemässigter, der Fels strukturierter und es hat auch Griffe (Löcher), cool.
7. Sl 5a: Zuerst leichte Kletterei auf einem weiteren Qarzband, zum Schluss dann aber eine heikle, plattige Querung nach rechts.
8. Sl 6c: Steil und athletisch über ein kleines Dach. Wenn die kleinen Griffe und Tritte erstmal gefunden sind, dann gehts schon. Die Crux kurz vor dem Stand dann aber noch einmal sehr gemein und fein (man bringe den rechten Fuss ins Loch).
9. Sl 6b+: Der Start technisch-plattig, anschliessend Verschneidungskletterei und Piaz.
10. Sl 6c: Auf den ersten Metern extrem plattig und glatt (Chapeau vor einer freien Onsight-Begehung), anschliessend eine etwas leichtere Querung nach links, der Ausstieg dann steil, athletisch und an guten Griffen.
11. Sl 7a+: Steile und athletische Seillänge, es gibt zwei Überhänge zu erklettern: Der erste, kleine Überhang ist problemlos, der zweite ist dann schon etwas anhaltender, wenn die guten Griffe aber erstmal gefunden sind, dann ist auch dieses Dach schnell einmal überwunden (7a+ ist eher milde bewertet, im Gegensatz zu den hammerharten Platten-Seillängen).
12. Sl 6b+: Schöne Seillänge mit einer sehr knackigen und luftigen Querung nach rechts zu Beginn, anschliessend steil und kleingriffig bis unter das grosse Dach.
13. Sl 6c/Ae: Es gilt den beinahe grifflosen Überhang zu überwinden, dies ist leider nur mittels 3x p.a. möglich. Anschliessend dann in schöner und anhaltend schwieriger Kletterei bis zum Stand.
14. Sl 6a: Tja wer sich bereits oben wähnt, der hat sich getäuscht: Auch hier gibt es noch einmal einige Knacknüsse zu lösen, feingriffige Kletterei, zusätzlich erschweren Flechten ein rasches hochkommen.
Dennoch, um 16.30 Uhr erreichen wir den Ausstieg, nach 7h anstrengender und fordender Kletterei. Nach einer kurzen Rast anschliessend 6x flott abgeseilt hinunter zum Einstieg (60m-Halbseile!).
Bemerkungen:
Trotz allem schöne Kletterei in prima Gneis mit guter Absicherung, die Standplätze sind gut eingerichtet mit meistens 2-3 Bh und Drahtschlinge.
Man muss sich im plattigen 6c Gelände wohl fühlen, und so richtig Gummi geben/lassen! Zudem beginnen möglicherweise die Füsse zu schmerzen - die Wand liegt bis ca. 15.00 Uhr in der Sonne, und die Füsse können so richtig anschwellen durch die warmen Temperaturen...
Die steile 7a+ Schlüsselstelle ist dann überraschend easy. Die Ae-Stelle in der zweitletzten Länge überwindet einen beinahe grifflosen Überhang, denke nicht, dass diese Stelle frei kletterbar ist.
Mit 60m-Halbseilen kann in 6x flott abgeseilt werden, mit 50m-Halbseilen brauchts mindestens 8x! Rocks und Friends müssen nicht in die Wand mitgenommen werden, es stecken genügend Haken - und in den zwingenden Passagen nützten die Friends dann leider auch nichts.
Für den Zustieg eine Machete mitnehmen, die nächsten werden dankbar sein hehe :-)
|
| |
Bewertung (Klettertour) | * = Wenn man nichts Besseres zu tun hat! ** = Nicht sehr interessante Route *** = Schöne Route, empfehlenswert! **** = Sehr schöne Route, nicht zu versäumen! |
|
|
|
|