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 | Tourendetails Wendenstöcke - Patent Ochsner |
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Tourenart | Sportklettern |
Charakter | Mehrseillängen-Tour |
Kletterstil | Vertikal |
Datum | 16.10.2007 |
Region | |
Kletterführer | Schweiz extrem West / Sportklettern Berner Oberland |
Koordinaten | 671500 / 178740 |
Link zum Kartendienst |  |
Erstbesteigung | Ruth und Kaspar Ochsner, 1993 |
Gestein | Kalk |
Anforderung | Fels
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Ernsthaftigkeit |  |
Absicherung |  |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Zu- oder Abstieg | Abseilpiste vorhanden |
Kondition | A |
Höhenmeter | 420m
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Exposition | S |
Meereshöhe | 2300 m.ü.M. |
Ideale Zeit | Juli - Oktober |
Sonne |  |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Vergleichstouren | Sternschnuppe |
Bilder (© Chris & Cedi) | Zum Fotoalbum |
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Beschreibung | Patent Ochsner 7a, 6c obl., 8(+5) Sl (****), am Pfaffenhut, mit Cedric
(El Pfaffenhut)
Von der Wendenalp 1603m in 70 Minuten zu den Einstiegen am Pfaffenhut auf 2300m hochgerannt. Um 09.00 Uhr sind wir in die Tour eingestiegen.
1. Sl. 6b: Die Psyche wird gleich mal auf die Probe gestellt, es geht ziemlich plattig und wasserrillig zur Sache, die Crux (ein kleingriffiger Aufschwung) folgt, nachdem man den Abfalleimer-Deckel (Patent Ochsner hehe :-) eingehängt hat.
2. Sl. 6c+: Sehr technische und kleingriffige Seillänge.
3. Sl. 5b: Kurze Seillänge an guten Griffen.
4. Sl. 7a: Steile, anhaltende Seillänge an meist guten Griffen.
5. Sl. 6c: Super Seillänge - zu Beginn athletisch und steil an Suppenschüsseln, nachher schöne Wandkletterei an feinen Griffen und Schlitzen/Leisten, die Crux der Ausstieg nach rechts zum Stand.
6. Sl. 7a (Cruxpitch): Schwieriger Einstieg: Entweder zuerst exponiert einige Meter nach links queren und dann an guten Griffen nach oben, oder gleich schräg hinauf an kleinen, runden Griffen und Leisten. Anschliessend sehr homogene und anhaltende Wandkletterei an sehr kleinen Griffen, der Ausstieg, eine Querung nach links, dann wieder an grösseren Griffen, dafür mit erhöhtem Laktatwert im Blut...
7. Sl. 6c+ (Nasenloch): Zuerst anspruchsvolle Querung nach links bis zum Nasenloch, danach anhaltende und homogene Wandkletterei, welche gegen Schluss immer steiler wird und das Blut zum kochen bringt.
8. Sl. 6a+: Steile, athletische Seillänge an guten Griffen.
>> Wandbuch, bis hier ist es möglich über die Route abzuseilen, danach ist ein der 3 Abseilpisten zu wählen, am einfachsten wohl jene rechts aussen.
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9. Sl. 3a: Kurzer, luftiger und extrem technischer Quergang ;-)
10. Sl. 6a+: Schöne, pfeilerartige Wandkletterei an guten Griffen.
11. Sl. 6b: Steile, athletische Seillänge an meist guten Griffen, Seilzug vermeiden.
12. Sl. 6a: Kurze Seillänge an grossen Griffen, mit Wasserrillen-Ausstieg.
13. Sl. 6a+: Extrem technische und plattige Seillänge, die nicht zu unterschätzen ist - auch wenn man sich schon beinahe zuhause wähnt...
Um 15.30 Uhr, nach 6 1/2 Stunden genialster Wenden-Kletterei, erreichen wir das Schuttband, wo wir uns natürlich eine kurze Pause gönnen. Anschliessend gehts zackig über die rechte Abseilpiste in 5x wieder runter (60m-Doppelseil von Vorteil), um 16.30 Uhr stehen wir bereits wieder am Einstieg. Nun noch das geniale Ambiente im herbstlichen Abendlicht genossen und mit den schon fast zamen Steinböcken Blicke gewechselt, anschliessend gemütlich hinunter zur Wendenalp getschalpt.
Das war einmal mehr ein perfekter Tag, merci Cedi sisch grandios gsi!!
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Bemerkungen:
Die Patent Ochsner ist eine überaus homogene Route in bestem Hochgebirgskalk, und für Wendenverhältnisse sehr gut ausgerüstet (R+F nicht zwingend nötig). Natürlich stellen auch hier die zwischendurch etwas längeren Hakenabstände die Psyche auf die Probe, diese sind aber bei weitem nicht so lang wie in der benachbarten Sternschnuppe. Trotz einiger athletischer und kräftiger Passagen wird vor allem eine gute Fusstechnik vorausgesetzt, da es grösstenteils Stehprobleme zu lösen gibt.
Infos zur Abseilpiste rechts aussen:
Zum 1. Abseilstand muss vom Gipfelsteinmann zuerst etwas abgestiegen werden, zur 2. Abseilstelle etwas nach rechts queren (im Sinne des Abstiegs) und absteigen bis zum roten Fixseil. Die 4. Abseilstelle ist etwas rechts in einer Höhle versteckt. 60m-Doppelseil von Vorteil, so ist man in 5x wieder unten beim Einstieg.
Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um an den Wendenstöcken zu klettern, da der Wendennebel aus bleibt.
Weitere nützliche Wendeninfos (auf italienisch) gibts unter
planetmountain.com oder auf obsig.ch. In der Ausgabe 09/2010 des SAC-Heftes Die Alpen findet man ferner einen ausführlichen Bericht über die Wendenstöcke sowie eine umfassende und gegenwärtige Gebietsübersicht. Hier gehts zum Download klick!.
Der Band Sportklettern im Berner Oberland von Hans Grossen, welcher seit 2010 im Buchhandel erhältlich ist, beschreibt nebst den bekannten Klettergebieten (wie den Wendenstöcken) auch viele unbekannte Gebiete, versorgt den Leser mit vielen Hintergrund- und Detailinformationen, befasst sich mit der Erschliessungsgeschichte und stellt lokale Klettergrössen vor. Das Buch ist liebevoll gemacht und ist jedem zu empfehlen, der im Berner Oberland gerne Fels unter die Finger kriegt, und nebst Routen konsumieren auch noch historisches zum Gebiet erfahren möchte.
Weitere Berichte über Touren an den Wendenstöcken auf chmoser.ch.
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Bewertung (Klettertour) | * = Wenn man nichts Besseres zu tun hat! ** = Nicht sehr interessante Route *** = Schöne Route, empfehlenswert! **** = Sehr schöne Route, nicht zu versäumen! |
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