Beschreibung | Hohwand - Grotto 7a, 6b obl., 7Sl (***), mit Martine
(Hohwand SW-Wand - Blick vom Hinterrugg 2306m)
Die Route Grotto bietet vorwiegend schöne und abwechslungsreiche Wandkletterei an Leisten, Schuppen und Tropflöchern, in vorwiegend sehr gutem Fels. Es wird das gesamte Bewegungsrepertoire gefordert: Von kleingriffiger und technischer Wandkletterei gespickt mit vielen Stehproblemen, anstrengender Piaz-Kletterei an Rissen und Schuppen, bis hin zu athletisch-steilen Aufschwüngen, welche eine gehörige Portion Kraft und Ausdauer verlangen. Die ersten beiden Seillängen sind stellenweise, die vierte Seillänge zu Beginn und die letzte Seillänge gegen Schluss etwas brüchig, ansonsten ist der Fels aber top. Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken ausgerüstet, Friends und Keile können zuhause gelassen werden.
Zustieg: Von der Bergstation der Chäserruggbahn auf dem Wanderweg Richtung Valsloch in ca. 30 Minuten zur Abseilstelle absteigen. Nachdem wir über die Abseilpiste der Tschingla abgeseilt hatten, sind wir um 10.15 Uhr in die Tour eingestiegen:
1. Sl 6a+: Leider etwas brüchig, auf den letzten Metern dann aber trotzdem noch schöne Kletterei an Leisten und Schuppen, bis man auf dem Band schlussendlich ins Grotto reinschauen kann - man erblickt aber lediglich tiefschwarze Nacht, mit einer Stirnlampe würde man vielleicht etwas mehr sehen :-)
2. Sl 6b+: Sehr schöne Seillänge. Gleich zu Beginn ein steiler Aufschwung mit Piaz-Bewegung, gefolgt von einer luftigen und anspruchsvollen Querung nach links (auf Seilführung achten), anschliessend schöne Wandkletterei und zum Schluss dann die Crux an einer vermeindlich glatten Platte, an der man sich aber gut an Seitgriffen höher arbeiten kann, bis man zuletzt ziemlich dynamisch mit rechts an die erlösende Leiste schnappen kann.
3. Sl 6b: Sehr schöne Seillänge an Tropflöchern, Leisten und Schuppen, bevor es dann vor dem Stand nochmals richtig athletisch wird: Leisten krallen (weiter rechts sind die Leisten besser), rechten Fuss praktisch bis zum Kopf hochnehmen (eben auch auf dieses Leistenband), Schwerpunkt auf den Fuss bringen und die Leisten weiter oben krallen (oder die kleine Schuppe, wer sie sieht).
4. Sl 7a: Super Seillänge, der 1. Teil aber sehr technisch, steil und anhaltend. Der 2. Teil ist dann etwas einfacher, geniale Wandkletterei an feinen Leisten, Tropflöchern, Rissen und Schuppen!
5. Sl 6b+: Die Schlüsselstelle gleich nach dem Stand: Eine feingriffige Querung auf einem Band, ein wahrer Balanceakt. Wenn dann die 1. Zwischensicherung einmal geklippt ist, wird es etwas einfacher, bis man schlussendlich ums Eck verschwindet. Anschliessend folgt steile und athletische Kletterei bis kurz vor dem Stand, welcher mittels Plattenquerung (Stehproblem) erreicht wird.
6. Sl 6a+: Sehr schöne Seillänge, an Leisten und Schuppen, in bestem Fels.
7. Sl 6a: Zu Beginn eine fotogene Querung nach links an den Pfeiler und piazzend an diesem hoch (Crux). Anschliessend grossgriffige Wandkletterei, Vorsicht: Nicht alle grossen Griffe sitzen auch wirklich fest!
Kurz nach 15.00 Uhr erreichten wir den Ausstieg, und wir waren ziemlich geschafft, es war eine ganz schön fordernde Tour! Den Plan, vielleicht noch ein- oder zwei Seillängen der Tschingla zu klettern, liessen wir fallen und freuten uns stattdessen aufs verdiente Huuskafi back on Chäserrugg :-)
Bemerkungen:
Der Abseilstand der Tschingla (Kette mit Gipfelbuch) liegt südwestseitig und etwas versteckt hinter Felsen.
Sonne in der Südwestwand erst ab ca. 12.00 Uhr, im Sommer wohl etwas früher (11.00 Uhr).
Stirnlampe fürs Grotto mitnehmen ;-)
Bergfahrten ab Unterwasser bis Iltios resp. Chäserrugg alle 20 Minuten ab 0800 Uhr morgens. Preise retour mit Halbtax Chf 16.--.
Weitere Infos unter www.chaeserrugg.ch.
Webcam Chäserrugg mit Blick auf Säntis/Schafbergwand.
Das Topo zur Route findest Du hier.
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