Beschreibung | Buufal, mit Martine
(Buufal - SE-Wand)
Sehr schöne und zerfetzig scharfe Tropflochklettereien in bestem Kalkgestein, mit teilweise ziemlich anspruchsvoller Absicherung und harter Bewertung. Die Wand ist leicht überhängend und gespickt mit einigen Dächern, so kann in einige Routen auch bei leichtem Regen eingestiegen werden. Durch die SE-Ausrichtung wird das Gebiet sehr früh von der Sonne beschienen und trocknet dementsprechend schnell ab. Ab 16.00 Uhr liegt die Wand im Schatten.
Nach dem angenehm kurzen Zustieg (ca. 15 Minuten) durch den Tschungel sind wir bald darauf eingestiegen in:
Stärnstund 6a+, 6a obl. (***)
1. Sl. 6a+: Die ersten paar Meter ziemlich technisch an nicht allzu guten, etwas polierten Griffen, anschliessend folgt aber sehr schöne Tropflochkletterei.
2. Sl. 6a+: Super Kletterei an schmalen Wasserrillen und Tropflöchern, der Ausstieg dann ziemlich athletisch über einen Bauch an den Stand der Farfallina.
Nun 1x abgeseilt über Farfallina und nach kurzer Pause eingestiegen in:
Miracolina 6c+, 6b obl. (****)
1. Sl. 6c+: Sehr schöne Seillänge, und dies bereits auf den ersten Metern (der Fels ist hier nicht so poliert wie die Einstiege der Stärnstund oder Farfallina). Die 1. Schlüsselstelle über einen steilen Aufschwung ist sehr athletisch an Seitgriffen links und Leisten und Tropflöchern rechts (A0 möglich), die 2. Schlüsselstelle dann die Traverierung nach links auf der griffarmen Wasserrillen-Platte an den Stand.
2. Sl. 6b: Fantastische Kletterei an zerfetzig scharfen Tropflöchern! Auf dem Band kurz vor dem 2. Bh hatte ich noch mitten in ein Wespennest reingelangt, und die Dinger kamen tatsächlich rausgeschwirrt - Bingo, was für ein Schock! Bin schnell noch weiter und hatte den 2. Bh geklippt, bevor ich dann das Nest mit samt aller Insassen in weitem Bogen hinunter katapultierte... :-) Anschliessend auf dem Band ca. 1m nach rechts gequert (dazu hätte ich eben genau wieder über dieses Nest stehen müssen), bevor es dann athletisch/feingriffig über den Bauch hinauf geht (links hochstehen und mit links hoch an die Tropflöcher greifen). Nun folgt noch perfekte Wandkletterei bis zum Stand.
Erneut 1x abgeseilt und anschliessend noch die 1. Seillänge von Risibisi geklettert:
Risibisi 6c, 6b obl. (****)
Sehr schöne, steile und athletische Kletterei an Leisten und Tropflöchern.
> Onsight irgendwie verdammt schwierig hier, wenn die Exen hängen und die Griffe markiert sind, wird es sicher um einiges einfacher...
Bemerkungen:
Wir waren heute erneut mutterseelen allein im Gebiet (schon zum 2. Mal), und dies trotz der hartnäckigen Inversionslage (unten grau und oben blau)! Auch von der stürmischen Bise ist hier im Diemtigtal nichts zu merken :-)
Vielleicht liegt es daran, dass das Gebiet, nach dem grossen Run in den 90er Jahren, etwas in Vergessenheit geraten ist (der verwachsene Zustieg lässt darauf deuten)? Zu Unrecht, der Spot ist top und birgt sehr viele schöne Routen in teilweise messerscharfem Fels. Da die Routen teilweise kreuz und quer verlaufen lohnt es sich, ein Topo dabei zu haben, um nicht plötzlich in einer anderen Route zu landen.
Die Alpstrasse (Seebergseestrasse) zu befahren ist ab Zwischenflüh Post gebührenpflichtig (Chf 8.--), somit etwas Kleingeld bereit halten.
Material: 50m Halbseile und 13 Expressschlingen, Friends und Kk nicht nötig.
Im Topo Schweiz extrem band 1 sind nicht alle Routen aufgeführt, eine aktuelle Routenliste findet man auf www.kletterkurs.ch.
|