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 | Tourendetails Monte Leone 3553m, Breithorn 3438m |
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Tourenart | Alpine Skitour |
Datum | 22.03.2009 |
Region | |
Kartennummer | 274 S Visp |
Koordinaten | 651775 / 122222 |
Link zum Kartendienst |  |
Gestein | Granit |
Anforderung | ZS, III |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | A |
Distanz | 17.2km
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Höhenmeter | 1900m 1900m |
Lawinenbulletin | gering (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Monte Leone 3553m (Überschreitung W-S), Breithorn 3438m, mit Bertran, Silvan, Kili und Zubi
(Monte Leone 3553m, W-Grat links, S-Grat rechts, Alpjergletscher)
Nach einer angenehmen Nacht im Hotel Hugo/Eichenberger früh morgens in 25 Minuten auf den Simplonpass hochgerauscht - von so etwas können wir Zürcher/Unterländer in der Regel nur träumen, gäll Sili ;-)
Bei ziemlich frischen Temperaturen sind wir um 06.45 Uhr beim Simplon Hospiz Pkt. 1997m gestartet. Ohne Pause bis auf den Breithornpass Pkt. 3347m hochgespurtet in 2h20min, zuletzt bei ziemlich starkem und auch saukaltem Wind, Ankunft 09.05 Uhr. Nach einer kurzen Pause trennten sich hier unsere Wege: Silvan, Kili und Zubi steuerten den S-Grat des Monte Leone an, während sich Bertran und ich nach einigem zögern trotzdem dafür entschieden, den Monte Leone über den etwas anspruchsvolleren W-Grat zu besteigen.
Nun etwas den Alpjergletscher abgefahren und ziemlich knapp unter dem Felssporn Pkt. 3424m gequert bis auf ca. 3260m, dann wieder nach NE angestiegen bis auf ca. 3340m, unter die markante Schneeflanke ca. 250m östlich von Pkt. 3403m, wo wir die Skis gegen Steigeisen und Pickel tauschten. Da wir vor hatten über den S-Grat (Normalroute) abzusteigen, und nicht zu Fuss wieder zurück zum Ausgangspunkt wollten, hatten wir die Skis auf den Rucksack gebunden und mitgenommen.
Nun also über die ca. 45° steile Schneeflanke zum Westgrat aufgestiegen, welchen man ca. 250m östlich von Pkt. 3403m betritt. Der folgende erste Gendarm ist auch gleich schon die Schlüsselstelle: Auf der schattigen N-Seite müssen hier sehr exponiert einige verschneite, aber gutgriffige Felsen erklettert werden, bevor man wieder auf den Grat gelangt. Weiter dann etwas flacher auf dem luftigen Schneegrat, auf dem man stellenweise keine zwei Füsse nebeneinander stellen kann, immer mal wieder einige Felsen überkletternd, bis man zu einem weiteren Aufschwung gelangt. Dieser kann relativ leicht und steil, in gutem Trittschnee, immer entlang der Gratschneide, erklettert werden. Anschliessend wieder flacher Richtung Gipfel. Das Ambiente auf dem Grat ist schlicht und einfach überwältigend: Links nach N der Tiefblick 1000m hinunter auf den Gh. del Leone, rechts der Tiefblick hinunter auf den Alpjergletscher, im Rücken die Kulisse der Walliser 4000er - gigantisch!
(Die Monte Leone N-Wand, aufgenommen vom Bortelhorn 21.03.2009 - gestrichelt die südseitige Aufstiegsroute in der Schneeflanke bis auf den W-Grat, anschliessend der Routenverlauf auf dem Grat)
Um 11.15 Uhr erreichten wir den Kulminationspunkt, die Glückshormone machten Party - exakt zur gleichen Zeit trafen auch unsere Kollegen ein, dies nennt man timing :-) Nach den obligaten Gipfelfotos sind wir in wenigen Minuten problemlos über den leichten, gut eingeschneiten Südgrat abgestiegen hinunter zum Skidepot bei Pkt. 3373m, 11.45 Uhr. Hier nun eine ausgiebige Pause genossen, bevor wir uns von unseren Freunden verabschiedet hatten, und um 12.15 Uhr Richtung Breithorn aufgebrochen sind. Zuerst werden einige Höhenmeter vernichtet hinunter ins Gletscherbecken, bevor es dann in NW-Richtung, zuerst flach über den Gletscher, zuletzt wieder steiler werdend, dem eisigen Wind ausgesetzt, mit den Skis hinauf aufs Breithorn geht. Den Gipfel 3438m nach 40 Minuten um 12.55 Uhr erreicht :-) Hier war es beinahe windstill und somit ziemlich angenehm, erneut konnten wir ein prächtiges Panorama geniessen!
Um 13.15 Uhr machten wir uns an die Abfahrt, zurück auf den Breithornpass und anschliessend entlang der Aufstiegsroute. Die Unterlage war hart aber gutgriffig, besser als erwartet - um 13.50 Uhr trafen wir beim Hospiz ein. Nach dem wichtigen Stretching erneut dem Restaurant Ganterwald einen Besuch abgestattet und deren Huuskafi genossen :-) Rückblickend war dies einmal mehr eine grossartige Tour, herzlichen Dank an alle Teilnehmer!
(Breithorn 3438m, links im Hintergrund die Fletschhorn N-Wand und Mischabelkette)
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GPS-Profil
GPS-Tracks (Gesamte Tour)
GPS-Tracks (Alpjergletscher)
GPS-Tracks (Monteleone Grat-Überschreitung)
Die GPS-Daten können hier runtergeladen werden (XOL overlay file).
Bemerkungen:
Der frühmorgentliche Aufstieg zum Breithornpass Pkt. 3347m ist sehr schattig und meist einem unangenehmen Wind ausgesetzt, die Unterlage meist hartgepresst und eisig, somit leisten Harscheisen hier gute Dienste.
Der S-Grat (Normalroute) auf den Gipfel des Monte Leone ist nicht mehr als ein besserer Wanderweg und dementsprechend auch stark frequentiert. Bei guten Verhältnissen (gut eingeschneit wie heute) können Steigeisen und Pickel sogar zuhause gelassen werden! Der W-Grat dageben ist ein alpines Unternehmen, welches sicheres Steigen/Klettern in sehr exponiertem Gelände voraussetzt. Im Winter wird der Monte Leone über diesen Grat eher selten bestiegen.
Nach dem ersten Gendarm (im Sinne des Aufstiegs) gibt es eine Art Emergency-Exit, d.h. es könnte über eine weitere Schneeflanke auf die Südseite abgestiegen werden (über diese könnte man theoretisch auch auf den Grat gelangen, um die Schlüsselstelle zu umgehen).
Für den Monte Leone W-Grat gehören Seil, Pickel und Steigeisen ins Gepäck...
Breithorn Pkt. 3438m - Vorsicht auf die Gipfelwächte!
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