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 | Tourendetails Altels 3629m |
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Tourenart | Alpine Skitour |
Datum | 14.04.2009 |
Region | |
Kartennummer | 263 S Wildstrubel |
Koordinaten | 618424 / 141977 |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | S, II |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Gletscher | Spaltenarmer Gletscher |
Kondition | A |
Distanz | 15km
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Höhenmeter | 2600m 1900m |
Lawinenbulletin | gering (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | NW |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Altels 3629m, mit Bertran
(Altels 3629m NE-Flanke)
Start in Kandersteg Eggeschwand 1194m um 03.23 Uhr bei sehr milden Temperaturen. Auf dem Sommerwanderweg über Stock 1832m nach Sunnbüel 1934m, 04.37 Uhr. Auch ganz unten im Wald noch durchwegs tragende Schneedecke, nur zu Beginn mussten einige Meter über aperes Gelände gegangen werden. Von Sunnbüel dann auf der planierten Strasse einige Höhenmeter vernichtet hinunter nach Spittelmatte, und weiter über den Bach zum Sagiwald. Dort über einen Lawinenkegel grösseren Ausmasses gestiegen, nun eine erste kurze Pause, 05.30 Uhr.
Nun zuerst gemächlich nach NE angestiegen und den Hang unter einem Felsband gequert, nach diesem dann ziemlich steil nach E, bis auf die Fläche südlich der Sagiweid Pkt. 2214m. Ab hier gehts dann richtig los, es müssen fast 1000hm nach SE, in stetig steilem Gelände, über den auf der Karte sehr gut sichtbaren, dreieckigen Hang, angestiegen werden (von unten gesehen im rechten Teil der NW-Flanke). Mit vielen Spitzkehren also sind wir bis zu einer ersten Verflachung auf ca. 2670m angestiegen (auf einem Felsrücken rechts, Steinmann). Bei diesem, für uns ideal gelegenen Frühstücksplatz hatten wir eine weitere 5-min-Pause eingelegt, 07.00 Uhr.
Anschliessend weiter gegen Pkt. 2961m, dann etwas nach NE in die Flanke gequert und weiter nach E, die immer spärlicheren Schneeresten ausnutzend, bis aus ca. 3100m angestiegen. Hier schliesslich zu Fuss weiter, die Skis geschultert, der linken Gratbegrenzung entlang, bis auf die Fläche auf ca. 3280m, wo der Grat schlussendlich passiert werden kann. Weiter über den steilen Schlusshang mit Skis bis zu einem grossen, markanten Stein auf ca. 3350m aufgestiegen, hier Skidepot und kurze Pause, 08.53 Uhr.
Vom Skidepot sind wir um 09.15 Uhr dem W-Grat entlang Richtung Gipfel aufgebrochen. Die Kletterei in diesem stellenweise bereits aperen, abwärtsgeschichteten, brüchigen Plattenfels ist ziemlich anspruchsvoll und bei Ausaperung heikel! Eine erste, ausgesetzte Stelle in einer Rinne ist noch mit einem Fixseil versehen und somit entschärft, ca. sechs weitere, heikle Passagen, unter- und oberhalb von Pkt. 3418m, mussten wir anschliessend frei überwinden. Es hat aber immer mal wieder Sicherungsstangen, mit einem Seil oder einem Stück Reepschnur wäre man hier sicher gut bedient! Der restliche, steile Grat war dann in gutem Trittschnee einfach und schnell zu begehen, nur auf ein paar Wächten auf der rechten Seite musste man noch achtgeben. Kurz nach 10 Uhr erreichten wir den Haupt-/Wintergipfel - gingen dann aber gleich noch weiter über den waagrechten, super luftigen Grat, eine ausgesetzte Felsstufe überwindend, bis auf den Hauptgipfel, welchen wir um 10.15 Uhr erreichten und ganz für uns alleine hatten - nach beinahe sieben Stunden angenehmster Schinderei!
Nach einer kurzen Fotosession und eindrücklicher Sicht auf die Seraczone der Balmhorn N-Wand, gingen wir über den Grat zurück zum Vorgipfel, und machten uns von diesem um 10.45 Uhr an den Abstieg. Nachdem wir auch die Schlüsselstellen mit der nötigen Vorsicht überwinden konnten, erreichten wir um 11.15 Uhr das Skidepot.
Beginn der Abfahrt über die Gletscherzunge um 11.30 Uhr. Der Schnee war hier leider eher von der üblen Sorte - gedeckelter Pulver wechselte mit pickelharter Unterlage. Unter dem Felsriegel dann, welcher die Gletscherzunge nach links begrenzt, nach links gequert Richtung Pkt. 2633m und hinüber zur Aufstiegsroute. Hier machten wir nun eine grosszügige Pause in der Sonne, und warten auf das Auffirnen des schönen Steilhanges unter uns. Dieser Hang war dann auch genial zu fahren, zuerst noch etwas Sulz al dente, anschliessend dann bester Sorbetsulz hinunter zur Spittelmatte. Hier noch einmal angefellt und über den planierten Wanderweg zurück nach Sunnbüel, 13.20 Uhr. Da wir keine Lust mehr hatten auf die wohl ziemlich ruppige und üble Abfahrt nach Kandersteg, liessen wir uns für einmal verwöhnen und gondelten gemütlich hinuter ins Tal :-)
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GPS-Profil
GPS-Tracks (Gesamte Tour)
GPS-Tracks (NW-Flanke)
Die GPS-Daten können hier heruntergeladen werden (XOL overlay file).
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Bemerkungen:
Die Gipfelbesteigung über den Grat wird bei zunehmender Ausaperung immer anspruchsvoller und heikler, der Schnee reicht nicht mehr lange, um die plattigen Stellen zu bedecken. Ansonsten ev. ein Stück Reepschnur oder Seil dabei haben (Sicherungsstangen), Steigeisen und Pickel sind zwingend! Für den Skiaufstieg sind Harscheisen ein Muss (eine Medaille demjenigen, der den Hang bei diesen Bedingungen ohne bezwingt...)! Manchmal im Frühjahr ist der Gipfel komplett eingeschneit, dann kann an wenigen Tagen sogar direkt vom Gipfel abgefahren werden - man glaubt es kaum...
Der Grat zwischen Vor- und Hauptgipfel ist ziemlich exponiert und wird im Winter daher eher selten besucht. Momentan waren die Verhältnisse aber ganz gut (Trittschnee). Die Überschreitung zum Balmhorn wurde auch gemacht - dies ist sicher vorteilhaft, wenn man nicht wieder über die Altels NW-Flanke absteigen möchte.
Aber Kandersteg eine lange, anstrengende Tour für Freaks ;-)
Sunnbüel, Talfahrten zu jeder halben Stunde, Halbtax gültig.
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