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 | Tourendetails Clariden 3267m, Bocktschingel 3068m, Tüfels-Joch 2919m |
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Tourenart | Skitour |
Datum | 19.04.2009 |
Region | |
Kartennummer | 246 S Klausenpass, 1193 Tödi |
Koordinaten | 709265 / 188833 |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | S, I |
Besucherandrang | Stark frequentiert |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | A |
Distanz | 19.8km
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Höhenmeter | 2300m 2300m |
Lawinenbulletin | gering (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Clariden 3267m, Bocktschingel 3068m, Tüfels-Joch 2919m, ab Urnerboden, solo
(Clariden 3267m N-Wand und Westgrat, Blick vom Vorgipfel Pkt. 3191m)
Start in Urnerboden ca. 300m südwestlich von Pkt. 1372m um 05.45 Uhr, bei +4° C, die Stirnlampe konnte ich bereits nach fünf Minuten ausschalten. Der Schnee war zwar weich, aber nicht bodenlos, somit relativ gut gangbar. Zuerst etwas eintönig entlang der Passstrasse, via Jägerbalm, einige Lawinenkegel querend, auf den Klausenpass hinauf, ab hier lag dann plötzlich einiges an Neuschnee (+/- 20cm), somit war unerwartet Spurarbeit angesagt. Via Iswandli bei leichtem Schneefall ins Chammlijoch hinauf und weiter flach ostwärts bis zum Skidepot unter dem Vorgipfel Pkt. 3191m des Clariden. Nun die Skis aufgebunden und mit Steigeisen und Pickel bewaffnet über den Vorgipfel, dann über den Westgrat, immer schön den Ketten entlang, in leichter Kletterei, bis auf den Hauptgipfel Pkt. 3267m, 08.55 Uhr. Ab hier wars dann fertig mit der Ruhe, ca. 50 Tourengänger schlängelten sich über den Claridenfirn Richtung Clariden Gipfel :-)
Nicht lange auf dem Gipfel aufgehalten, sondern nordostwärts in schwerem, aber gut zu fahrendem Pulver den Claridenfirn abgefahren, unter dem Bocktschingel hindurch bis auf ca. 2800m, dann die Felle angeklebt (09.30 Uhr) und über die ca. 40° steile NE-Flanke in vielen Spitzkehren hinauf Richtung Bocktschingel gespurt. Auf den letzen Metern dann sehr viel Neuschnee auf harter Rutschschicht, somit die Skis deponiert und zu Fuss auf den Wintergipfel Pkt. 3068m hochgewühlt, 10.00 Uhr. Noch einige Meter weiter über den Grat bis zu einem weiteren Zwischengipfel, dann war aber definitiv Schluss - der verwächtete Grat war einfach zu heikel um weiterzugehen...
(Bocktschingel 3068m NE-Flanke, Blick vom Tüfels-Joch)
Zurück zum Skidepot und über die NE-Flanke abgefahren - zuerst in schwerem Pulver, danach harter oder gedeckelter Schnee, bis auf ca. 2880m und geschickt unter das Tüfels-Joch traversiert, dann zu Fuss die wenigen Meter aufgestiegen bis ins Joch Pkt. 2919m. Die Skis aufgebunden und mit Hilfe der Kette und Fixseil nordseitig auf den Gletscher abgestiegen (Steigseisen und Pickel waren sinnvoll, wenn auch nicht zwingend), 10.30 Uhr. Die im Tourenführer erwähnte Randspalte war momentan noch nicht sichtbar.
Nun folgte eine super Pulverabfahrt über den Gletscher, durch das rechte/östliche Couloir, welches durch den Speichstock begrenzt wird. Weiter unten dann Übergang zu genialem Frühlingsfirn, eine tolle Abfahrt folgte über den Tüfels Friedhof bis etwas oberhalb des Gemsfairenhüttlis Pkt. 1951m. Hier nun hart nach links/West (beinahe verpasst, da ich die Hütten erst im letzten Moment gesehen hatte!) und lange Traverse über Chlustrittli und Vorder Chlus nach Jägerbalm. Weiter mehr oder weniger entlang der Passstrasse (inklusive einem kleinen Verhauer durch ein Couloir beim Siwloch, mit Bach und gefürchiger Randspalte), mit etwas Stockeinsatz, zurück nach Urnerboden, 11.20 Uhr. Nach dem Stretching (dieses Mal nicht vergessen!) gemütliche Einkehr im Gasthaus Urnerboden.
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GPS-Profil
Die GPS-Daten können hier heruntergeladen werden (XOL overlay file).
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Bemerkungen:
Weite Halbtagestour für lauftüchtige Tourengänger (ca. 20km). Da die Schlüsselstellen jeweils mit Ketten/Fixseilen versehen sind, eignet sich die Tour auch gut für halbwegs erfahrene Solisten. Steigeisen und Pickel gehören mit ins Gepäck.
Beim Tüfelsjoch Pkt. 2919m hat es auf der rechten, östlichen Seite neuerdings eine Kette und ein Fixseil, dies erleichtert den Abstieg (mit Steigeisen), man muss so nicht mehr zwingend abseilen.
Den Abzweiger nach Links/West vom Gemsfairenhüttli nach Jägerbalm nicht verpassen!
Weitere Berichte vom Clariden findet man hier: klick!
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