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 | Tourendetails Silberplatten 2158m - Pegasus |
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Tourenart | Sportklettern |
Charakter | Mehrseillängen-Tour |
Kletterstil | Vertikal |
Datum | 16.08.2009 |
Region | |
Kletterführer | SAC Kletterführer Alpstein, 1115 Säntis |
Link zum Kartendienst |  |
Erstbesteigung | Bernt und Uschi Prause, Juli 1987 // Route wurde kürzlich saniert |
Gestein | Kalk |
Anforderung | Fels
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Ernsthaftigkeit |  |
Absicherung |  |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Zu- oder Abstieg | Gemütlicher Fussabstieg |
Kondition | B |
Höhenmeter | 200m
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Exposition | S |
Meereshöhe | 2000 m.ü.M. |
Ideale Zeit | Je nach Verhältnissen das ganze Jahr, im Winter Zustieg mit Skis möglich |
Sonne |  |
Trocken bei Regen | Schnell trocken |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Vergleichstouren | Schafbergwand |
Beschreibung | Hike & Climb Silberplatten 2158m - Pegasus 6c+, 6a+ obl., 6 Sl (****), mit Bruno & Martine
(Silberplatten 2158m S-Wand, die Route Pegasus führt durch den markanten Plattenschuss oben in der Bildmitte)
Ein weiterer Plaisirtag im Alpstein stand uns bevor! Heute wollten wir einmal an die Silberplatten zum Riss- und Plattenklettern - die Silberplatten waren für mich bisher ein dunkler Fleck auf der Schweizerkarte. Wir wollten die anpruchsvolle Route Pegasus 6c+ in Angriff nehmen, welche kürzlich saniert worden sei und auf 6 Seillängen spektakuläre, äusserst schöne Riss- und Plattenkletterei bieten würde. Wir liessen uns überraschen...
Nachdem wir mit der Säntisbahn von der Schwägalp bis zur Stütze 2 Pkt. 2236m hochgegondelt sind, mussten wir aber erst einmal die einstündige Wanderung auf dem rot-weiss markierten Wanderweg, Richtung Berggasthaus Tierwis Pkt. 2085m, am Grenzchopf vorbei und weiter zu den Silberplatten, hinter uns bringen. Im Sattel, etwas östlich von Pkt. 2072m, deponierten wir schliesslich unsere Rucksäcke, da sich mit dem NE-seitigen Fussabstieg vom Gipfel der Kreis genau dort wieder schliessen würde. Falls man wieder über die Route abseilen würde (egal welche), so müsste man einen äusserst beschwerlichen Gegenaufstieg in Kauf nehmen ;-) Somit also mit Kletterausrüstung und Turnschuhen der Ostwand entlang abgestiegen (markiert) und der Südwand entlang wieder für einige Minuten angestiegen bis unter den markanten Plattenschuss am westlichen Ende der Südwand.
Hier schliesslich, nach einigem Suchen, die Route Pegasus ausgemacht (Bh beim Dächli, weit oben in der Platte ist eine Sanduhrschlinge sichtbar) und um 11.15 Uhr in die Route eingestiegen.
1. Sl. 6a: Spektakuläre, sehr schöne Risskletterei, welche auf 50m lediglich mit einem Bh beim Dächli gleich zu Beginn, zwei Sanduhren auf der Platte im oberen Teil, und einem Nh kurz vor dem Stand abgesichert ist. Das mitgeführte Rack Friends (Cam 0.3-3) kam somit gleich zum vollen Einsatz.
2. Sl. 5c+: Nach einigen Metern auf dem Grasband folgt erneut schöne Risskletterei, der Riss ist einmal mehr komplett selbst abzusichern, u.a. mit den Cam-Grössen 2, 1, 3...
3. Sl. 6a+: Erste Seillänge durch den äusserst kompakten Plattenschuss, welcher doch etwas Wendencharakter aufweist, da für den Alpstein eher ungewohnt kaum Grasbüschel vorhanden waren. Die Kletterei ist super in scharfem, wasserzerfressenen Fels, die Absicherung durchwegs gut, obschon der Schwierigkeitsgrad 6a+ zwingend über den Haken zu klettern ist. Zuletzt muss unter einem Band etwas umständlich nach rechts gequert werden zum Stand (dieser zusammen mit der Route Transit).
4. Sl. 6c: Ausgezeichnete, fordernde Wand- und Plattenkletterei! Vom Stand auf dem Band wieder einige Meter nach links klettern, bevor es dann in neuer Linienführung direkt hoch geht, die Kletterei war hier deutlich anspruchsvoller und griffarmer als angenommen (war diese Sl auf dem alten Topo doch noch mit 6a bewertet)! Nachdem der zweite Bh geklippt ist, den ersten Bh am besten wieder aushängen. Die feingriffige und technische Crux folgt zwischen dem 2. und 3. Bh. Anschliessend wieder etwas leichter, kurz vor dem Top kann ein kleiner Runout noch mit einem Cam 0.3 entschärft werden.
>> Diese Sl. ist auf dem mittlerweile in die Jahre gekommenen Topo mit 6a bewertet, durch eine neue, direktere Linienführung etwas mehr links der Originallinie (welche bisher offensichtlich auf den ersten Metern zusammen mit Transit verlaufen war) nun aber deutlich aufgewertet, Vorschlag 6c?
>> Durch die neue Linienführung könnten nun die 3. und 4. Sl. zu einer fantastischen 45m-Knallerseillänge zusammengehängt und der 3. Stand rechts ausgelassen werden --> unbedingt so machen!
5. Sl. 6c+: Sehr schöne, anspruchsvolle Wand- und Plattenkletterei. Die Crux bildet die athletische und feingriffige Überwindung der Dachzone kurz nach dem Stand. Anschliessend sehr technisch und feingriffig über einen weiteren Aufschwung, bevor etwas links der erlösende Henkel/Sanduhr geschnappt werden kann und es leicht, etwas nach rechts, in Blockgelände zum Inox-Stand von Ora et labora und Transit geht (nicht den alten Schlingenstand von Pegasus benutzen, ich hatte die Schlinge nur als Zwischensicherung verwendet).
6. Sl. 5b: Genüssliche Pfeilerkletterei an Rissen und Schuppen bis unter das Gipfelkreuz. Zu Beginn mit einer Su und einem Bh abgesichert, später noch mit einem mittleren Friend zusätzlich abgesichert.
Um 14.45 Uhr erreichten wir den Ausstieg, von welchem man in einer Minute das Gipfelkreuz erreicht. Von hier offenbarte sich ein wunderbarer Ausblick auf die Säntisgruppe, die Churfirsten und die Glarner Berge dahinter. Nach einer gemütlichen Mittagspause machten wir uns schliesslich auf den Rückweg. Auf guten Wegspuren zurück zum Sattel bei Pkt. 2072m und zu den Rucksäcken, und weiter auf dem Wanderweg zurück zur Tierwis. Nach einer erfrischenden Einkehr im Berggasthaus Tierwis auf dem steilen und stellenweise exponierten Wanderweg (T3) direkt zur Schwägalp Pkt. 1352m abgestiegen.
Bemerkungen:
Viele Routen an den Silberplatten wurden in letzter Zeit sanft saniert und mit Inox ausgestattet. Weitere Infos gibts im Berggasthaus Tierwies.
Für die Route Pegasus empfiehlt sich einen vollen Satz Friends (Cam 0.3-3) mitzunehmen, welche v.a. in den ersten beiden Seillängen eingesetzt werden können. Die Plattenseillängen sind jedoch gut ausgerüstet. Eine lohnende Kombi wäre sicher auch Transit/Ora et labora, oder dann die sanierte und gut ausgerüstete Plaisirroute Trio.
An den Silberplatten kann man eigentlich das ganze Jahr klettern, im Winter Zustieg mit Skis an den Wandfuss.
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Bewertung (Klettertour) | * = Wenn man nichts Besseres zu tun hat! ** = Nicht sehr interessante Route *** = Schöne Route, empfehlenswert! **** = Sehr schöne Route, nicht zu versäumen! |
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