Beschreibung | Holzflue, Sektor Brückenwand, mit Tobi
(Holzflue - Sektor Brückenwand)
Die Holzflue besteht aus mehreren Klettersektoren, der lohnendste Sektor ist wohl die Brückenwand, aufgeteilt in einen linken und einen rechten Teil. Die Felsqualität in diesem Sektor ist meist sehr gut, die technische, juratypische Kletterei ist meist senkrecht, an Leisten, Schuppen und Löchern aller Grössen, welche stellenweise messerscharf sein können! Es ist ein ideales Gebiet für die kälteren Monate, es kann auch an milden (föhnigen) Wintertagen geklettert werden, bei Nebel (Bisenlage, wie so oft am Jurasüdfuss) sind dann aber eher die höher gelegenen Gebiete zu bevorzugen. Nach Regen trocknet der Fels sehr schnell ab. Anfahrt, Parkieren und Zustieg sind beschrieben im Jura Vertical II (Gehfaule fahren bis unter die Wand).
Nachdem wir bereits die Klettergebiete Farnernzähne und Bettlerküche ausgecheckt hatten und dort leider schlechte Verhältnisse vorfanden (Farnernzähne nass, Bettlerküche unangenehm feucht), trafen wir schlussendlich erst gegen Mittag in der Holzflue ein. Als wir uns dann endlich etwas aufgewärmt und eine erste Route raufgehängt hatten, wurden wir auch bereits wieder geduscht :-( Die Regenpause war aber nur von kurzer Dauer und der Fels blieb mehr oder weniger trocken, so konnten wir anschliessend doch noch einige Routen in Angriff nehmen:
Die Flöhe husten hören 7b+ (***): Leider ziemlich kurze, aber trotzdem sehr schöne Wandkletterei an stellenweise messerscharfen und schmerzhaften Tropflöchern! Im unteren Teil bis zum 4. Bh ist v.a. eine solide Fusstechnik gefragt. Bei der Zange rechts kann gut geschüttelt werden, anschliessend wird die Wand steiler und die Kletterei athletisch, hier hilft die richtige Sequenz an Leisten, Seitgriffen und Tropflöchern, um möglichst schnell und sturzfrei zum Top zu gelangen.
>> Für diese Tour ist eine gewisse Schmerztolerenz erforderlich ;-)
>> 1x im Toprope ausgebouldert und anschliessend gleich beim 1. Versuch geknippst, yes!
>> Klassiker aus dem Jahre 1988, FA Thomas von Burg.
Terre de Provence 6c+/7a (***): Sehr schöne, abwechslungsreiche Wandkletterei, die Crux (Linksquerung) folgt im unteren Bereich, anschliessend geht mehr oder weniger griffig in super Fels bis zum Top.
>> Eher soft, weiter Hakenabstand in der Mitte.
@ 7a (***): Steil und athletisch an Löchern und Seitgriffen über den Bauch, die Crux folgt beim 6. Bh über einen weiteren steilen Aufschwung, hier etwas nach links klettern und mit rechts an den kleinen Klemmer schnappen. Anschliessend etwas weiter Abstand, bis der nächste Haken geklippt werden kann. Ausstieg über Terre de Provence.
>> Etwas anspruchsvoller als Terre de Provence, ebenfalls weiter Hakenabstand in der Mitte.
@ Variante Direktausstieg 7a+ (****): Anstatt rechts über Terre de Provence auszusteigen, wurde hier zwischenzeitlich eine direkte, kompromisslose und sehr schöne Variante mit zwei zusätzlichen Bh. eingebohrt. Zuerst athletisch und griffig, anschliessend mehr und mehr an Seitgriffen piazend, vom letzten Bh bis zum Top wird es dann ziemlich knifflig und pumpig, und man sollte darauf bedacht sein, dass einem die Türe nicht doch noch aufgeht...
>> Kompromisslose Linie, mit tricky Balance-Piaz-Ausstieg (offene Tür), beim anspringen des linken Schlusshenkels noch rausgefallen...
>> 10 Express Schlingen
Projekte:
- Biscuit 7c
- @ Direkt 7a+ RP
- Biaffra 7a
- Gras ist schön 7c
- Das waren noch Zeiten 7b+
- Abheben erforderlich 7b
Bemerkungen:
Im November (Winterzeit) scheint die Sonne bereits sehr früh an die Wand, es kann ab ca. 09.00 Uhr an der Sonne geklettert werden, und verschwinden tut sie dann erst um ca. 16.30 Uhr.
Für Juraverhältnisse super Fels und tolle Routen, welche einem nicht gerade geschenkt werden... Wir kommen wieder!
Weitere Infos zur Holzflue auf www.juraclimber.ch.
![](https://www.chmoser.ch/Images/copy.jpg) |