Beschreibung | First Contact in xxx, mit Martine, Yanik & Tobi
(Rheintal - stark überhängende Ausdauerrouten)
Die bis zu 35m langen und äusserst steilen Touren in gehobenen Schwierigkeitsgraden erfordern eine gehörige Portion Ausdauer, in den stark überhängenden Dachzonen ist aber auch solide Boulderkraft gefragt. Der teilweise stark versinterte Kalkfels ist nur auf den ersten Metern jeweils brüchig, anschliessend ist die Felsqualität meist sehr gut und bietet durch die Versinterung sehr spezielle und athletische Kletterei. Der in einem Militärgebiet gelegene Spot ist nach Südwesten ausgerichtet, somit scheint erst an Nachmittag die Sonne an die Wand. Allerdings sind bei den meisten Routen dann auch nur die letzten Meter vor dem Umlenker davon betroffen, denn der grösste Teil der Wand wird vom dichten Laubwerk der Bäume verdeckt. Der untere (linke) Sektor (Dr. Tabu, Pompej) ist etwas sonniger, hier kann wohl auch an milden Wintertagen geklettert werden. Der Einstiegsbereich ist meistens flach und bietet genügend Platz für Kinder zum spielen, diese sollten sich einfach nicht gerade unter einem Kletterer aufhalten - und auch der Sicherungspartner sollte etwas auf Steinschlag achten!
Schon fast wären wir nicht mehr aus dem Staunen rausgekommen, so beeindruckt waren wir zuerst von dieser steilen Wand. Nachdem wir uns dann aber einen ersten Überblick verschafft hatten, sind wir in folgende Touren eingestiegen:
Blacky L1 6c+ (**): Brüchiger Einstieg an schieferartigem Gestein, anschliessend folgt ein harter Boulderzug über den Bauch (weiter Zug mit rechts an die Schüssel), ev. sind hier in letzter Zeit einige Griffe ausgebrochen? Anschliessend folgt deutlich gemütlichere Wandkletterei an Leisten, Löchern und Sinter bis zur Kette unter einem weiteren Aufschwung, die Fortsetzung wäre dann glaube ich so 7c...
>> Ziemlicher Kaltstart so ohne Vorwarnung und Orts- sprich Cragkenntnisse - wollte mich hier nicht auf irgendwelche Spielchen einlassen, desshalb zum ausklettern dann noch gepunktet :-)
Die Erste 7c (****): Athletische Powerkletterei an Leisten, Auflegern und Sinter, bei welcher, entgegen dem ersten Eindruck/Auschecken, die Ausdauer das grösste Problem darstellt, und nicht die diversen Bouldersequenzen (Dynos, Heelhooks), wie es zuerst den Anschein macht.
>> Eine eindrücklich steile und geile Linie, und es stecken lediglich 7 Bh. - diese sind aber perfekt platziert und teilweise mit Schlingen verlängert!
>> Erstaunlicherweise beim 3. Versuch noch gepunktet - Ausdauer vorhanden - Mission accomplished :)
Thanks Martine, Yanik und Tobi für die Zeit mit Euch an diesem äusserst milden und goldenen Herbsttag, das war wieder einmal voll cool! Und nachdem wir den Gaskocher und Kaffeepulver zwar ins Klettergebiet raufgeschleppt, die Kaffeemaschine jedoch zuhause vergessen hatten, konnen wir uns im Hirschen schliesslich doch noch mit dem nötigen Koffein für die Rückfahrt ins neblige Mittelland eindecken...
Bemerkungen:
Für die teilweise sehr steilen und langen Routen ist ein 70m-Seil zu empfehlen!
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