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 | Tourendetails Gross Aubrig 1695m N-Wand, Chli Aubrig 1642m N-Wand |
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Tourenart | Skitour |
Datum | 04.12.2010 |
Region | |
Kartennummer | Helvetic Backcountry SKI & SNOWBOARD TOURENATLAS SCHWEIZ - 15 WÄGITAL/YBRIG, 236 S Lachen |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | S+ 4.2/E1 |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | B |
Distanz | 11.7km
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Höhenmeter | 1550m 1550m |
Lawinenbulletin | mässig (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Chli Aubrig 1642m N-Wand, Gross Aubrig 1695m N-Wand, mit Marcel und Bertran
(Chli Aubrig 1642m)
Tja eigentlich wäre ganz ein anderes Tourenziel vorgesehen gewesen, da aber Marcel am Nachmittag zum Babyhüten verdonnert war, mussten wir etwas improvisieren. So stand nach kurzer Mediation das Ziel im nahen Wägital fest. O-Ton: Probieren wir es doch mit den Nordabfahrten vom Chli und Gross Aubrig, schauen wir einmal ob es genügend Schnee hat...
Und so kam es, dass wir uns bereits um 08.10 Uhr in Vorderthal Sonne Pkt. 713m (Abzweigung der Satteleggstrasse) bei minus 4 Grad auf die Socken machten. Nach dem ersten Tête-à-tête mit einem eisbärartigen, etwas heiseren Kampfhund sind wir über sanfte Alpwiesen nach Dorlaui Pkt. 1154m aufgestiegen. Entgegen dem Wetterbericht, welcher einen weiteren Prachtstag prophezeite, setze nun leichter Schneefall ein, dies war aber nicht weiter störend, sondern verlieh dem frisch angebrochenen Tag die gewisse Stimmung.
Weiter auf planiertem Strässchen zur bewohnten Alp Ahoreli Pkt. 1272m, und schliesslich auf perfekt angelegter Solistenspur über Rotherd und Ober Alten Pkt. 1410m nach Altenberg Pkt. 1566m und in wenigen Minuten über den abgeblasenen Rücken hinauf zum Gipfel des Chli Aubrig 1642m, 09.55 Uhr.
Nach einer gemütlichen Pause machen wir uns um 10.15 Uhr an die Abfahrt durch die steile N-Flanke. Die Einfahrt befindet sich auf einem kleinen Sattel am westlichen Ende des Westgrates auf ca. 1560m. Diese ist auf den ersten Meter sehr steil (> 45°) und heikel, und lässt dementsprechend unsere Pulsfrequenz ansteigen. Schon bald aber flacht der Hang etwas ab und führt anschliessend in gleichmässiger Steilheit (ca. 40°) nach Unter Alten Pkt. 1310m hinunter. Dieses Stück war genial zu fahren, luftiger Pulver, zwar ohne Unterlage, aber nur ab und zu schickte sich ein Steinchen an die Bretter zu streifen. Hier einige animierte Impressionen >>> Film ab.
Von Unter Alten dann unser Fehler, dass wir uns von den schönen Hängen verleiten liessen, und so ziemlich direkt in westlicher Richtung hinab ins Tobel auf ca. 1170m fuhren. So sahen wir uns letztendlich gezwungen, im Wald einen Steilhang zu Fuss abzusteigen und einen halbwegs gefrorenen Chratzerlibach zu überwinden (Besser wäre es wahrscheinlich auf dem Wanderweg nach SE zur Alp Ahoreli zu queren). Nachdem wir das enge Tobel auf der anderen Seite wieder hochgestiegen sind, konnten wir endlich die Skis wieder unter die Füsse schnallen, und in wenigen Minuten zur Alp Ahoerli hochsteigen. Danach weiter auf bekannten Pfaden bis Rotherd (Wegweiser), nun aber nicht nach Ober Alten, sondern leicht ansteigend in südlicher Richtung hinauf zu Pkt. 1441m gespurt. Anschliessend an der Sonne, mit schöner Sicht auf den Wägitalersee und die dahinter liegenden Voralpengipfel (u.a. Bockmattli, Schiberg, Zindlenspitz, Mutteristock) mehr oder weniger dem Grat entlang flach Richtung NE zu Pkt. 1514m. Hier nun kurzzeitig die Bindung fixiert und einige Höhenmeter vernichtend in den nördlich gelegenen Sattel abgefahren.
Nach kurzer Trinkpause die letzte Etappe in Angriff genommen. Es herrschten beinahe Frühlingsverhältnisse in der bis zu 45° steilen Südflanke. Der Schnee war hier bereits etwas schwerer und bot trotz fehlender Unterlage meist guten Halt auf dem steilen Grashang, wir kamen somit besser voran als befürchtet. Nach vielen Spitzkehren, begleitet von einem Adlerpaar inkl. Nachwuchs, erreichten wir den Einschnitt am Gipfelgrat zwischen Pkt. 1687m und dem Hauptgipfel Pkt. 1695m, von welchem wir anschliessend die nordseitige Abfahrt in Angriff nehmen würden. Nun noch wenige Meter dem Grat nach NE folgend bis auf den höchsten Punkt des Gross Aubrig 1695m, 12.25 Uhr. Hier offenbarte sich eine grandiose Aussicht auf Sihl- Zürich- und Wägitalersee, auf die prächtige Voralpen- und Alpenkulisse, und ein spektakulärer Tiefblick hinunter nach Vorderthal.
Leider konnten wir auch hier nicht allzu lange verweilen, und machten uns um 12.50 Uhr bereits an die Abfahrt. Zuerst wenige Meter zurück bis in die Einsattelung, anschliessend über den Zaun und Einfahrt in die bis zu 45° steile Nordflanke. Beim Sendemasten kurzzeitig etwas flacher, anschliessend etwas rechts haltend in den 40° steilen Hang und in Falllinie hinunter bis auf ca. 1180m. Wir hatten hier einmal mehr perfekten Pulver angetroffen und liessen es so richtig krachen. Leider fehlte die nötige Unterlage, und so krachten v.a im unteren Teil dann auch unsere Latten... Es war aber halb so wild und hatte einfach riesig Spass gemacht ;-) Hier einige animierte Impressionen von dieser tollen Abfahrt >>> Marcel und Chris am freeriden.
Am Ende des offenen Geländes, auf ca. 1180m, beginnt man leicht fallend, einem Wildheuerpfad folgend, nach links aus dem Wald zu queren bis nach Dorlaui, und faehrt anschliessend auf der Skipiste und über Alpwiesen zurück zum Ausgangspunkt. Und natürlich wurden wir wieder von der heisernen Bestie empfangen, aber dieses Mal konnen wir ihm voller Selbstvertrauen entgegentreten :-))
Um 13.30 Uhr erreichten wir unser Auto in Vorderthal/Sonne 13.30 Uhr. Marcel zog es nun schnurstracks nach Hause, und uns in die Dorfchnelle auf der anderen Strassenseite... Merci Jungs für die Begleitung auf dieser hammermässigen und sehr exklusiven Voralpentour!
(Gross Aubrig 1695m N-Wand)
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GPS-Profil
GPS-Tracks (Rundtour)
GPS-Tracks (Gipfel)
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Bemerkungen
Sehr steile und gewissermassen alpine Voralpentour! Vor allem der Gross Aubrig verlangt im südexponierten Aufstieg sowie der nordexponierten Abfahrt sehr sichere Verhältnisse (+/- gering).
Bulletin: mässig für Steilhänge ab 1600m von W über N bis S. Wir lagen somit vorwiegend im grünen Bereich, und hatten ausser einem kleinen Spontanrutsch im sonnenbeschienenen Südhang des Gross Aubrig keine Anzeichen ausfindig gemacht.
Marcel hatte diese beiden Gipfel schon einmal einzeln besucht. Siehe Gipfelbuch-Einträge (Ex-Basislager) Gross Aubrig (2002) und Chli Aubrig (2004).
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