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 | Tourendetails Schiberg 2044m (Brennaroute), Rundtour Wägital-Ost |
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Tourenart | Bergwandern |
Datum | 29.05.2011 |
Region | |
Kartennummer | SAC Alpinführer Glarner Alpen, Klettern am Bockmattli, 1153 Klöntal |
Link zum Kartendienst |  |
Gestein | Kalk |
Anforderung | T6, III |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 20km
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Höhenmeter | 2500m 2500m |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Links | www.gipfelbuch.ch/tourenfuehrer/routen/id/377/Klettertour/Schiberg |
Beschreibung | Schiberg 2044m (Brennaroute), Rundtour Wägital-Ost
(Schiberg 2044m Westflanke mit Verlauf Brennaroute über den Nordgrat)
Der Plan heute: Ein anregendes T6-Abenteuer, dazu eine Teiletappe der Wägitaler-Rundtour auf Tempo auskundschaften, und anschliessend wieder meine Familie einsammeln, welche ebenfalls am Schiberg unterwegs sein würde.
Da ich bisher immer nur durch die schlammige Fällätschen Richtung Bockmattli aufgestiegen war, wollte ich heute einmal den Weg ab Innerthal Pkt. 906m auschecken. Dieser verfolgt bis zum Gwürzwald die asphaltierte Alpstrasse, ist flach und wenig genussreich. Durch den Wald hinauf zur Schwarzenegg Pkt. 1324m ist der Weg dagegen sehr idyllisch und man gewinnt rasch an Höhe. Weiter auf dem Wanderweg bis zur Kletterhütte Bockmattli 1501m, unmittelbar dahinter startet die Brennaroute über den N-Grat des Schibergs.
Hier eine kurze Beschreibung der Brennaroute: 20m nach dem Kletterhüttli rechts den Hang hinauf und den leichten, exponierten Gratturm erklettern. Auf Wegspuren dem legföhrenbewachsenen Grat folgen, etwas nach rechts, dann wieder nach links, bis man den blauen Punkten folgend zu einem ersten Felsaufschwung gelangt (1. Schlüsselstelle). Dieser kann in einem markanten, griffigen Riss unschwierig erklettert werden, nur Mut, es schaut schwieriger aus als es ist! Anschliessend in klassischem T6 Gelände bis auf den Grat hinauf, dann dem immer noch stark bewachsenen Grat folgen, über Blöcke mal auf mal ab, bis man über eine steile, felsdurchsetzte Grasrinne das Ende des zuletzt luftigen Grats erreicht; hier wird einem durch einen weiteren Felsaufschwung der Weiterweg versperrt. Nun einige Meter in der Rinne nach rechts absteigen (ich kletterte zuerst auf einem exponierten Band nach links in die NE-Wand, Verhauer!), bis man blauen Punkten und Pfeilen folgend in leichter Kletterei über die Flanke wieder ansteigen, und den Felsturm so umgehen kann. Hier hat man auch die Möglichkeit, den Felsturm ziemlich direkt in leichter und schöner Kletterei (III) in bestem Fels zu erklettern (was ich gemacht hatte). Anschliessend über den felsdurchsetzten, steilen Grashang bis auf den Grat (etwas links halten, keine Markierungen) und den Felsturm, welcher von der Scharte (blauer Punkt) auf der anderen Seite abgeklettert werden muss (2. Schlüsselstelle, III). Ich stieg hier nicht in der Scharte ab, sondern ging über den Grat weiter bis an sein Ende und machte dann südseitig eine Traverse zurück (unnötiger aber schöner Verhauer, III). Anschliessend dann in Gratnähe ca. 200hm über Grashänge bis auf den Nordgipfel des Schibergs.
Der Weiterweg vom Nord- zum Südgipfel verläuft mehr oder weniger dem Grat entlang und ist ungefähr T5, ab hier konnte ich endlich etwas Tempo machen. Die Schlüsselstelle bildet ein ca. 10m-tiefer Einschnitt, welcher mit einigen Zügen im II. Grad abkletternd, und auf der anderen Seite wieder hochkletternd überwunden wird. Bei Nässe oder im Winter kann dies jedoch etwas heikel sein, lese hier.
Vom Südgipfel gleich weiter auf markiertem Weg in die Furgge Pkt. 1927m abgestiegen, dann zuerst dem W-Grat des Plattenbergs folgend (Wegspuren), bald schon steil über Geröll durch die SW-Flanke hoch bis zum grasigen Einschnitt in der Wand kurz unter dem Gipfel. Über das leicht exponierte Grasband nach rechts hinauf auf die Südflanke (Wegspuren) und in wenigen Schritten zum Kreuz. Obwohl Markierungen fehlen und der Pfad nicht breit ausgetreten ist, würde ich die Schwierigkeiten hier mit T3 bewerten.
Während des Abstiegs über den Ostgrat einen Riegel eingeschoben, bevor ein kurzer Abschnitt durch die SE-Flanke in steilem Gras etwas grössere Vorsicht verlangte (T4). Bei Pkt. 1988m wieder auf den Grat gestossen, dann mehr oder weniger in Gratnähe mühsam das Geröllfeld überquert und Richtung Mürli gewandert.
(Plattenberg 2082m Ostgrat)
Vom Mürli dann zuerst weglos über Gras und Geröll, anschliessend in leichter Kletterei durch eine Rinne ziemlich direkt hinauf auf den NE-Grat des Brünnelistocks aufgestiegen. In anregender und zuletzt ziemlich luftiger Gratkletterei weiter über den Nordgipfel bis auf den Hauptgipfel (T5).
(Brünnelistock 2133m im Profil von Ost nach West)
Weiter auf den grasbewachsenen Vorgipfel (Kreuz) und den Wegspuren folgend über den schmalen Grat, mit leichten Kraxelstellen, hinab in die Lücke Pkt. 1990m zwischen Brünnelistock und Rossalpelispitz. Durch die N-Flanke ansteigend in wenigen Minunten auf den Gipfel des Rossalpelispitz, welcher auf den letzten Metern mit Drahtseil gesichert ist (T4). Nun musste ich erstmals eine längere Pause einschalten (15 Minuten), da ich sonst wohl irgendwo auf der Strecke bleiben würde...
(Rossalpelispitz 2075m N-Flanke)
(Etwas) erfrischt ging es weiter Richtung Zindlenspitz. Rascher Abstieg zu Pkt. 1902m, dann über den NE-Grat, den mit Kette versehenen Gendarm erkletternd und die Ostflanke traversierend, zu Pkt. 1966m. Nun über die SE-Flanke bis zum bevölkerten Gipfelkreuz, welches in leichter Kletterei erreicht wird (T4-T3). Ohne Pause umgehend an den Abstieg gemacht, hinunter zu Pkt. 1966m und weiter dem Grat entlang zu Pkt. 1883m. Nun weglos über den Nordgrat des Lachenstocks ansteigend, von etlichen Krämpfen geplagt, das flache Karrenfeld querend, bis zum höchsten Punkt aufgestiegen (T4). Hier eine weitere Sitzpause eingelegt und einige Kohlehydrate eingeschoben.
Abgestiegen bin ich anschliessend über das mit Altschnee gespickte, unübersichtliche Karrenfeld bis zum Durchschlupf (ca. 1900m, vorher studieren!), bei welchem man in das nordseitige Geröllfeld gelangt. Geröllsurfend hinunter nach Ober Zindlen und kurzer Gegenanstieg zu Pkt. 1853m, anschliessend auf dem Wanderweg hinunter nach Aberliboden Pkt. 1107m.
(Blick von Aberliboden auf den Zindlenspitz 2097m)
Nachdem der Zindlenspitz aus dieser imposanten Perspektive festgehalten wurde, den Gegenanstieg Richtung Hohfläschenmatt in Angriff genommen. Irgendwo unterwegs würde ich dann auf meine Liebsten treffen, welche nun ebenfalls am Abstieg vom Schiberg sein müssten. Bei der Hohfläschenmatt Pkt. 1592m schliesslich traff ich auf meine Familie, und so konnten wir nun gemeinsam zu Cicci's Hohfläschenhütte absteigen. Nach einer seeehr ausgiebigen Pause wanderten wir gemütlich talwärts.
Die Zeiten:
Start in Innerthal Pkt. 906m um 09.00 Uhr.
Ankunft Schiberg Nordgipfel 2044m um 10.50 Uhr (Verhauer kosteten ca. 10 Minuten).
Ankunft Schiberg Südgipfel 2043m um 11.00 Uhr.
Ankunft Plattenberg 2082m um 11.15 Uhr.
Ankunft Brünnelistock 2133m um 11.55 Uhr.
Ankunft Rossalpelispitz 2075m um 12.10 Uhr (Pause 15 Minuten).
Ankunft Zindlenspitz 2097m um 12.35 Uhr.
Ankunft Lachenstock 2027m um 13.00 Uhr (Pause 10 Minuten).
Ankunft Hohfläschenhütte 1368m um 14.20 Uhr.
Ankunft Hohfläschenmatt Pkt. 1592m um 14.40 Uhr (Familien-Rencontre).
// Jetzt folgte der gemütliche Teil
Ankunft Hohfläschenhütte 1368m um 15.15 Uhr (Pause 1.5h).
Ankunft Pkt. 932m am Wägitalersee um 17.20 Uhr.
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Die Brennaroute ist an den wichtigsten Stellen mit bereits etwas blassen blauen Punkten und Pfeilen markiert. Orientierungssinn und Gespühr zur Routenfindung sollten trotzdem vorhanden sein. Für geübte Kraxler ist eine seilfreie Begehung problemlos, ansonsten können ein kurzes Seil, einige Expressen und mobile Sicherungsgeräte mitgeführt werden.
Die sehr schön gelegene und äusserst kinderfreundliche Hohfläschenhütte verwöhnt mit Speis und Trank, und ist von April bis Ende Oktober geöffnet. Tel. +41 79 552 37 63.
So langsam sehe auch ich den Reiz der gesamten Wägitaler-Überschreitung - eine weitere Wiederholung schliesse ich momentan nicht aus, noch ist's aber nicht soweit...
Wägitaler Webcam's (mit aktuellen Wetterdaten und Zeitraffer der letzten 7 Tage!).
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