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 | Tourendetails Kleine Sihltal Runde (Druesberg 2282m, Höch Hund 2215m, Chläbdächer 2177m et al.) |
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Tourenart | Bergwandern |
Datum | 28.08.2011 |
Region | |
Kartennummer | SAC Zentralschweizerische Voralpen, 1152 Ibergeregg, 1153 Klöntal |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | T6, III |
Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 18.7km
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Höhenmeter | 2500m 2500m |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | Deluxe! |
Beschreibung | Kleine Sihltal Runde - 12 Gipfel und einer der keiner ist... mit Dominik
(Auf den Chläbdächern, mit Blick auf die MS Druesberg)
Eigentlich hätten für den heutigen Tag andere Ziele auf dem Plan gestanden, doch der beachtliche Neuschnee bis in tiefe Lagen brachte unsere Pläne durcheinander, und liess uns einmal mehr auf eine Voralpentour ausweichen. Dank rollender Planung wurde die Kleine Sihltal Runde zuletzt recht ausgedehnt und zu einem tollen Erlebnis, den Tag hatten wir somit optimal ausgenutzt!
Nachdem wir mit dem PW bis zum Gribschli Pkt. 1189m hochgefahren sind (etwas Bodenfreiheit von Vorteil), waren wir um 08.00 Uhr startbereit. Die eher frischen Temperaturen liessen uns im warmen Pulli loslegen.
Lauiberg 2057m N-Grat
Schattiger Aufstieg auf dem markierten Wanderweg durch den Fläschenwald hinauf nach Fläschen Pkt. 1457m, und weiter über Obersihl hinauf zum wunderschönen Sihlseeli 1829m. Über den Sporn bis an den Nordgrat des Lauibergs, und über diesen genüsslich, zuletzt ziemlich steil, zu Pkt. 2048m. In wenigen Schritten über den schmalen Grat bis zum Kreuz (T4).
Mieserenstock 2199m - Überschreitung von NE nach W
Zurück zu Pkt. 2048m und steiler, exponierter Abstieg über den S-Grat in die Lücke ca. 1970m (T5). Weiter Richtung S über den schmalen Grat auf das Mandli Pkt. 2007m, was zuletzt leichte Kraxelei erfordert (T5). Weiter über den NE-Grat Richtung Pkt. 2128m, welcher zuletzt in der E-Flanke, über steiles, aber gut gestuftes Gras erreicht wird (T5+). Anschliessend leicht über den breiten Grat bis zum Gipfelkreuz.
Höch Hund 2215m - Überschreitung von SE nach NW
Übergang in leichter Kraxelei zum eigentlich höchsten Punkt des Mieserenstocks, anschliessend Abstieg dem schmalen und teilweise felsigen Westgrat folgend in die Einsattelung Pkt. 2150m (T5). Den felsigen Gratturm hatten wir schattseitig über Schutt umgangen (südseitg wäre es wohl bequemer), anschliessend über gut gestuftes Gras und Fels den nächsten Aufschwung überwunden (T5). Weiter leicht über den felsigen Grat auf den schuttigen Gipfel mit Gipfelsteinmann.
Teuf Hund 2126m (kein offizieller Gipfel) - Überschreitung von E nach W
Nach kurzer Pause einfacher Abstieg den Wegspuren in der SW-Flanke folgend in den Grateinschnitt unmittelbar vor dem Teuf Hund 2126m (T3). Nun folgte das nächste Schmankerl - die Besteigung dieses ca. 10m hohen Bruchhaufens. Aus dem Internet wussten wir, dass die Besteigung über die steile Ostseite, vor der wir jetzt standen, etwas anspruchsvoller sei als der Aufstieg über die Westseite. Ich wollte es trotzdem probieren und suchte einen einigermassen sicheren Durchschlupf durch die tatsächlich sehr lockeren Felsen. Dies gelang schliesslich ganz gut, und nach wenigen sanften Kletterzügen war die Geschichte auch schon vorbei und der Gipfelkopf erreicht (II).
Chläbdächer 2177m - Überschreitung von SE nach W
Der Abstieg vom Teuf Hund über die Westseite ist klettertechnisch leicht und ohne Schwierigkeiten (I). Weiter nun über den brüchigen SE-Grat bis auf den ausgesetzten Gipfelturm der Chläbdächer. Die wenigen Kletterstellen sind leicht und griffig, trotzdem sollte dem Fels nicht blind vertraut werden (T6, II)
Druesberg 2282m - Südkante
Vom Gipfelturm einige Meter zurück und auf das Band abgestiegen, welches unter dem Turm hindurch führt. Weiter über den schmalen, dann immer breiter werdenden Westgrat bis zum Wintergipfel Pkt. 2138m (T5+). Bereits auf dem Höch Hund hatten wir entschieden die Tour etwas auszuweiten, und den Druesberg über die viel gelobte Südkante zu besteigen. Somit auf den von weitem erschreckend exponiert ausschauenden, stattdessen aber sehr gut gangbaren Bändern unter der SE-Wand des Druesbergs hindurch gequert bis hin zur felsigen Südkante (T4). Und nun sahen wir doch noch das erhoffte Steinwild aus nächster Nähe - das Rudel, welches den Mieserenstock bevölkert, hatte Dank dem Tourengänger vor uns bereits das Weite gesucht. Beschwingt kletterten wir (unnötigerweise) einige Meter hinauf und folgten einem Band nach links um's Eck. Der Weiterweg war dann offenkundig: in leichter Kletterei gelangten wir über gut gestuftes Gelände schräg nach links hinauf, und konnten anschliessend einem bequemen Grasband wieder nach rechts zurück zur Kante folgen, wo wir bereits das Fixseil beim nächsten Felsriegel erspähen konnten. Getreu dem by fair means Motto versuchten wir es natürlich ohne Seil, und hatten auf Anhieb Erfolg, nach wenigen griffigen Kletterzügen in festem Fels (III+) war diese senkrechte Stufe bereits geschafft, und das Gelände neigte sich wieder zurück. Anschliessend über die zunehmend steiler und ausgesetzter werdende, aber bestens gestufte Graskante hinauf zur Gipfelabdachung, und in wenigen Metern über den SW-Grat zum bevölkerten Kreuz (T6, II).
Forstberg 2215m
Nach einer gemütlichen Pause machten wir uns an den nordseitigen Abstieg hinunter zur Lücke Pkt. 2109m zwischen Drues- und Forstberg (T4). Ohne Gepäck in wenigen Minuten auf den Gipfel des Forstbergs, welcher ebenfalls gut besucht war (T4).
Twäriberg 2117m - Überschreitung von SE nach N
Sofort wieder abgestiegen zur Lücke Pkt. 2109m, und weiter die schuttige Nordflanke hinunter zu Pkt. 1914m. Dem markierten Weg folgend noch etwas weiter abgestiegen, bevor wir nach Osten abdrehten und über Geröll und Grasflanken gegen die Twäriberglücke Pkt. 2029m anstiegen (T4). Weiter auf markiertem Wanderweg dem SE-Grat folgend hinauf zu Pkt. 2115m (Wintergipfel), dann wenige Meter über den schmalen Grat bis an den Fuss des Gipfelaufbaus, und zuletzt exponiert über gut gestuftes Gras hinauf zum Kreuz (T4).
Rütistein 2025m
Da wir noch nicht am Ziel waren, fiel die Pause auch dieses Mal eher kurz aus, und wir machten uns schon bald wieder auf die Socken. Steiler, aber gut gangbarer Abstieg auf saftigen Wiesen über die NW-Abdachung, immer der Abbruchkante entlang, bis man bei einer Einsattelung auf ca. 2000m bequem in die Ostflanke traversieren kann, und so ohne Schwierigkeiten in den Kessel zwischen Twäriberg und Rütistein gelangt (T5). Anschliessend in wenigen Minuten auf den SW-Grat und zum Gipfel.
Pfannenstöckli 1855m
Nach einer kurzen Ess- und Trinkpause folgte der einfache Abstieg Richtung Norden über Weiden zur Hinterofenhöchi Pkt. 1824m, dann ein kurzer Anstieg auf das unscheinbare Pfannenstöckli Pkt. 1855m (T2).
Schülberg 1930m - von W nach NE
Abstieg vom Pfannenstöckli über sumpfige Weiden in den Sattel am Fusse des Schülberg SE-Grates. Nun über Mergel und Geröll unter der Schülberg SW-Flanke hindurch gequert, bis wir auf den grün-weiss markierten Wanderweg gestossen sind, welcher unschwierig über die grasige W-Flanke zum Gipfel hochführt (T3).
Fidisberg 1919m - von SW nach SE
Nach kleiner Erholungspause sanfter Abstieg vom Schülberg nach Norden, immer dem östlichen Gratabbruch entlang, bis zu Pkt. 1869m. Von da sehr steil und luftig über den NE-Sporn hinunter zur Alpstrasse. Das Gelände war etwas verwachsen und stellenweise ziemlich rutschig, trotzdem aber ordentlich gestuft und mit etwas Gespür für die Ideallinie recht gut gangbar (T5). Von der Passstrasse, die nahe Alp Hinterofen Pkt. 1759m rechts liegen lassend, in ziemlich direkter Linie über die SW-Flanke auf den Fidisberg 1919m hochgestiegen (T3).
Biet 1966m
Steiler, schrofendurchsetzter Abstieg vom Fidisberg über die SE-Flanke, anschliessend horizontale Querung nach Norden zur Hint. Wannenhöchi Pkt. 1834m (T4). Erst hier hatten wir gesehen, dass wir vom Fidisberg auch direkt über den steilen NE-Sporn, und später über die N-Flanke hätten absteigen können (bewegt sich wohl so im T5 Bereich). Jänu, das nächste Mal dann... Weiter nun auf dem rot-weissen Wanderweg leicht bis zum höchsten Punkt des Biet 1966m (T2).
Gribschli Pkt. 1189m
Nachdem sich der Puls etwas beruhigen konnte, direkter Abstieg vom Biet über die Südflanke hinunter zur Alp Hinterofen Pkt. 1759m, wo wir uns mit Wasser und Süssgetränken erfrischen konnten (T3). Wenig später über den markierten, sich aber zeitweilig in schlechtem Zustand befindenden Wanderweg, über die Ofenplangg zur Alp Ortegg Pkt. 1396m abgestiegen (T3). Weiter nun auf dem ausgebauten Wanderweg hinunter zum Gribschli Pkt. 1189m, wo wir unsere Tour nach exakt 9h beenden konnten.
Besten Dank Dominik für Deine Begleitung auf dieser schönen und sehr abwechslungsreichen Runde! Gratulation, nun konntest Du Deine Marke wieder etwas höher setzen, was zukünftige Unternehmungen gewiss positiv beeinflussen wird.
Die Schlüsselstellen (absteigend nach Schwierigkeit/Ernsthaftigkeit sortiert)
1) Teuf Hund Ostanstieg
>> Einige exponierte Kletterzüge an sehr brüchigem Fels.
2) Druesberg Südkante
>> Etwas komplexe, aber eigentlich gegebene Wegfindung zu Beginn der Südkante. Die Kletterstelle beim Fixseil ist frei nicht schwieriger als III+ (griffiger, fester Fels). Anschliessend sehr steiler Grasanstieg.
3) Chläbdächer SE-Grat und Gipfelturm
>> Etwas heikel/brüchiges Gelände, klettertechnisch aber ohne grössere Schwierigkeiten.
4) Mieserenstock NE-Grat
>> Steiler Grasanstieg zu Pkt. 2128m.
5) Höch Hund SE-Grat
>> Einfache Kletterstellen am Grat.
6) Abstieg Schülberg über den NE-Sporn
>> Der Abstieg zwar in gut gestuftem Gras, dafür ziemlich exponiert.
7) Abstieg Twäriberg NE-Flanke
>> Steiles, aber gut gangbares Gras.
Die Zeiten:
//Lauiberg
Start Gribschli Pkt. 1189m um 08.01 Uhr.
Ankunft Lauiberg 2057m um 09.26 Uhr.
//Mieserenstock
Start Lauiberg 2057m um 09.30 Uhr.
Ankunft Mieserenstock 2199m um 10.11 Uhr.
//Höch Hund
Start Mieserenstock 2199m um 10.13 Uhr.
Ankunft Höch Hund 2215m um 10.38 Uhr.
//Teuf Hund
Start Höch Hund 2215m um 10.45 Uhr.
Ankunft Teuf Hund 2126m um 10.54 Uhr.
//Chläbdächer
Start Teuf Hund 2126m um 10.59 Uhr.
Ankunft Chläbdächer 2177m um 11.07 Uhr.
//Druesberg
Start Chläbdächer 2177m um 11.08 Uhr.
Ankunft Druesberg 2282m um 11.52 Uhr.
//Forstberg
Start Druesberg 2282m um 12.06 Uhr.
Ankunft Forstberg 2215m um 12.25 Uhr.
//Twäriberg
Start Forstberg 2215m um 12.28 Uhr.
Ankunft Twäriberg 2117m um 13.25 Uhr.
//Rütistein
Start Twäriberg 2117m um 13.35 Uhr.
Ankunft Rütistein 2025m um 13.51 Uhr.
//Pfannenstöckli
Start Rütistein 2025m um 13.54 Uhr.
Ankunft Pfannenstöckli 1855m um 14.13 Uhr.
//Schülberg
Start Pfannenstöckli 1855m um 14.13 Uhr.
Ankunft Schülberg 1930m um 14.36 Uhr.
//Fidisberg
Start Schülberg 1930m um 14.46 Uhr.
Ankunft Fidisberg 1919m um 15.14 Uhr.
//Biet
Start Fidisberg 1919m um 15.20 Uhr.
Ankunft Biet 1966m um 15.36 Uhr.
//Gribschli
Start Biet 1966m um 15.47 Uhr.
Pause 15 Minuten auf der Alp Hinterofen Pkt. 1759m
Ankunft Gribschli 1189m um 16.58 Uhr.
Total 9h (2500 Höhenmeter, 18.7km Distanz)
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GPS-Profil
GPS-Tracks (Ausschnitt)
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Wunderschöne, klassische T6-Tour über die Hinteren Gräte des Sihltals, welche aber nie den grünen Bereich verlässt, sofern man den Schwierigkeiten gewachsen ist. Den Pickel hatten wir umsonst mitgetragen.
Auf einer Höhe von ca. 2100m trafen wir nordseitig auf eine dünne Schneeschicht - eindrücklich, vor zwei Tagen war es noch hochsommerlich heiss!
Nun fehlen noch der südseitige Anstieg über Gämsstafel Pkt. 1747m auf die Chläbdächer oder Höch Hund, der Anstieg über die Nordkante auf den Höch Hund, sowie der Anstieg über den NE-Grat auf den Biet. Die Projekte gehen nie aus...
Der Aufstieg auf den Schülberg über die E-Flanke, ev. sogar verbunden mit der Überschreitung von Pkt. 1894m (SE-Grat), wäre ein weiteres Projekt. Die Schwierigkeiten dürften dort im T6+ Bereich liegen, technisch wahrscheinlich problemlos, dafür sehr steiles, schrofendurchsetztes Gras, und sehr exponiert...
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