Beschreibung | Gratüberschreitung vom Fronalpstock 1921m zum Lauchstock 1841m, mit Martine und Yanik
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(Blick vom Chlingenstock auf den einsameren Gratabschnitt mit Hengst, Lauchstock und Sisiger Spitz)
Wir starteten den gemütlichen Familienausflug in Schlattli im Muotathal. Mit der Standseilbahn ging's hoch zum Stoos, dann weiter mit dem Sessellift auf den Fronalpstock 1921m (eine Premiere für Yanik).
Yanik auf Expedition: Von der Bergstation bis zum nahen Kreuz brauchten wir eine geschlagene Viertelstunde, aber wir konnten ihm seinen ersten Gipfel by fair means natürlich nicht ausschlagen. Die Aus- und Fernsicht auf die frisch verschneiten Gipfel war phänomenal, der Tiefblick auf den Urnersee ebenso!
Um 09.45 Uhr, nachdem wir Yanik zum einsteigen bewegen konnten, machten wir uns schliesslich auf Richtung Chlingenstock. Runter ins Furggeli 1732m und südseitig um den Huser Stock 1904m herum, bis dieser zuletzt über den schwach ausgeprägten SE-Grat erreicht wird. Weiter über den Grat via Nollen und Rot Turm auf den Chlingenstock 1935m, Ankunft 11.45 Uhr (T2). Der gut ausgebaute Grüeziweg war an diesem wunderschönen Mittwoch natürlich nur mässig frequentiert, so konnten wir die Ruhe und den fantastischen Einblick ins Lidernengebiet geniessen.
Nachdem wir auf dem Chlingenstock eine ausgiebige Pause eingelegt hatten, machten wir uns um 12.15 Uhr auf den Weiterweg Richtung Hengst 1890m, obwohl Yanik viel lieber mit dem Sessellift hinunter, hinauf und wieder hinunter gefahren wäre :-) Zuerst hinunter in die Gratsenke Pkt. 1838m, danach Wegspuren folgend durch Heidekraut und über den zuletzt ziemlich schmalen W-Grat bis auf den Gipfel (T3).
Der felsdurchsetzte Abstieg über die nach NE gerichtete Gipfelflanke ist kurz etwas heikel, schmal und ausgesetzt, bald aber ist die Stelle überwunden und man befindet sich auf dem flachen Vorgipfel, welcher das Ende des N-Grates darstellt. Weiter nun über den E-Grat in die Senke Pkt. 1820m, dann weniger genüsslich durch leicht sumpfiges Gelände, über einige Graterhebungen hinweg bis kurz vor den Lauchstock 1841m, zuletzt dann steil und weglos über den W-Grat bis auf den Gipfel, Ankunft 13.35 Uhr (T3-T4).
Vom Lauchstock sind wir direkt über die steile, schrofendurchsetzte N-Flanke abgestiegen (T4). Im Nachhinein wäre es besser gewesen, zuerst etwas über den W-Grat zurückzugehen, und erst dann nordseitig abzusteigen, wir hatten die Steilheit und das Gelände hier etwas unterschätzt. Unterhalb Mälchboden legten wir eine weitere Pause ein (20 Minuten), ehe wir uns via Bärhalten Pkt. 1516m, Chruteren Pkt. 1522m und Ober Tritt Pkt. 1518m an den recht weitläufigen Rückweg zum Stoos machten. Um 16.00 Uhr erreichten wir das klotzige Seminar- und Wellnesshotel Stoos, wo wir unsere leeren Speicher wieder füllen konnten, bevor es schliesslich mit der Standseilbahn wieder hinunter ins Tal ging.
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GPS-Tracks
(Total 12.1km, 675hm)
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Bemerkungen:
Die Inspiration für diesen gemütlichen Sonntagsspaziergang holten wir uns aus David Coulin's Lektüre Die schönsten Gratwanderungen der Schweiz und diesem Bericht hier >>>.
Der Abschnitt vom Fronalpstock zum Chlingenstock ist perfekt ausgebaut und zieht an Wochenenden Heerscharen von Menschen an. Wer kann sollte die Tour somit unter der Woche angehen, dann ist es verhältnismässig ruhig, und man kann den Blick auf die umliegenden Berggipfel schweifen lassen und muss nicht ständig aufpassen, einen entgegenkommenden Spaziergänger resp. Wanderer zu rammen ;-)
Der Abschnitt vom Chlingenstock zum Lauchstock, oder noch weiter bis zum Sisiger Spitz, ist das pure Gegenteil: wild, ruhig und einsam kommt der Grat daher, hier trifft man kaum auf andere Bergänger. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier Pflicht.
Auf der Website der Stoos Berbahnen findet man u.a. Infos über Preise und Fahrpläne.
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