Beschreibung | Schafbergwand Westlicher Wandteil: Kleiner Klettergarten & Vorbauturm (Südwestturm)
(Schafbergwand - Westlicher Wandteil - Kleiner Klettergarten)
Seit über 20 Jahren existieren mehrere Routen am Westlichen Vorgipfel der Schafbergwand (Pkt. 1908). Die nach Süden ausgerichteten Felsen sind unter dem Namen Kleiner Klettergarten bekannt. Der alleinstehende, formschöne Turm zwischen dem Kleinen Klettergarten und der Westwand (Luftschloss, Kein Wasser kein Mond) wird als Vorbauturm oder Südwestturm bezeichnet.
Erst kürzlich wurden diese Felsen nun wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Bei bestehenden Routen wurde der Fels wenn nötig gesäubert; Normalhaken, durchgerostete Bohrhaken und Holzkeile(!) wurden durch Inox-Material ersetzt. Zudem sind einige neue Routen dazugekommen, ein aktuelles Topo findet man im Internet. Alle Stände sind zum abseilen eingerichtet.
Kleiner Klettergarten
Nach Süden ausgerichtete Felsen, die vor allem im linken Teil leider nicht sehr strukturiert sind, somit wurde hier bis jetzt auch nichts eingebohrt. An der linken Kante existieren zwei Routen im unteren Schwierigkeitsgrad, im rechten Wandteil existierte bereits das Neeracher Dächli 6c. Die diversen Risse wurden ebenfalls begangen, Normalhaken und Holzkeile sind Zeitzeugen vergangener Heldentaten. Rechts neben dem Dächli wurde nun eine weitere Linie im Bereich 7a eingebohrt (Chrampfoderä), und rechts an der Kante führt eine schöne Linie in zwei Seillängen fast bis auf den Gipfelkopf (Ostriss). Da die Wand nach Süden ausgerichtet ist, kann der Fels relativ schnell abtrocknen, die Risse bleiben allerdings noch etwas länger nass. Der Wandfuss ist beinahe eben und bietet genügend Platz für gemütliche Pausen mit Aussicht ins Rheintal und Toggenburg. Die kleine Höhle daneben bietet Unterschlupf vor einem gewittrigen Regenguss.
Ostriss 6a, 6a obl., 2 Sl (***):
1. Sl. 6a: Schöne Kantenkletterei, stellenweise leider nicht allerbeste Felsqualität.
>> Bestens abgesichert mit 6 Bohrhaken, keine Kk oder Friends notwendig.
2. Sl. 6a: Gesichert mit einem Bolt spreizt man über die Verschneidung nach links in den Riss. Nun folgt geniale Riss- und Piazkletterei, die nach oben hin immer steiler und anstrengender wird. Die Schlüsselstelle befindet sich beim von unten sichtbaren Überhang, vor einem kleinen Absatz. Zuletzt kann man direkt über die Platte (schwieriger), oder etwas links im Riss bleibend bis zum Top klettern.
>> Die Seillänge ist nach dem Start mit einem, und auf der Ausstiegsplatte mit zwei Bohrhaken ausgerüstet; der Riss muss mit einigen Friends (Cam. Gr. 0.75-3, 1 und 2 ev. doppelt) komplett selbst abgesichert werden.
>> 70m Einfachseil oder Doppelseil, abseilen 1x35m an den Wandfuss. >> Friends mittlerer Grösse zwingend.
Neeracher Dächli 6c, 6b obl., 20m (***):
Schöne, abwechlunsgreiche Seillänge. Feingriffiger, technischer Start unter dem Dach nach links, dann etwas leichter in die Verschneidung. Nun am besten immer am linken Riss piazend bis zum Top. Kurz vor dem Stand kann mit etwas Kreativität noch ein No-hand-rest gefunden werden ;-)
>> Nicht einfach im Onsight, im 2. Versuch dann solide unterwegs.
>> Bestens abgesichert mit 6 Bohrhaken, Stand zum abseilen eingerichtet.
>> Eine Verlängerung, sprich eine 2. Seillänge ist in Planung, diese wird wohl so im Bereich 6a+ liegen. Näheres dazu später.
Nachtrag:
Am 02.12.2011, noch vor dem Wintereinbruch, wurde die 2. Seillänge (Schnikschnak) vom Neeracher Dächli fertiggestellt; diese sollte so im Bereich 6a/+ liegen. Den Grad gilt es noch zu bestätigen.
Chrampfoderä 6c+/7a (**):
Kurze, aber dennoch sehr pumpige Riss- und Piazkletterei. Gleicher Start wie das Neeracher Dächli, nach dem 1. resp. 2. Bh. aber gerade hoch (mit Hilfe der Stufe rechts). Anschliessend etwas nach links in den Riss klettern und mehr oder weniger diesem entlang bis zum Top.
>> Am Ende des Klettertages noch im Top-Rope ausgecheckt, das nächste Mal sollte es auch im Vorstieg passen.
>> Bestens abgesichert mit 6 Bohrhaken, Stand zum abseilen eingerichtet.
>> Grad ist noch zu bestätigen.
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Vorbauturm (Südwestturm)
Formschöner, beinahe freistehender Turm, dessen Felsen ebenfalls nach Süden resp. Südwesten ausgerichtet sind, und nach Regen ziemlich schnell abtrocknen können. Die Klettereien bis auf den Gipfel sind alle im mittleren bis oberen Schwierigkeitsgrad zu haben, die Routen im unteren Schwierigkeitsgrad enden bereits auf halber Höhe. Nebst der neuen Hammerroute Jommerlisä existierten hier bereits einige Linien (Sonderling und Kalte Wand an der SW-Wand, Unbekannt rechts an der Kante), über deren Zustand und Schwierigkeitsgrade kann momentan allerdings noch wenig gesagt werden. Dies wird zu einem späteren Zeitpunkt sicher nachgeholt.
Jommerlisä 7a, 35m (****):
Anhaltend steile Wand- und Risskletterei, die nach oben hin zunehmend schwieriger wird. Eine gehörige Portion Ausdauer, eine solide Fusstechnik sowie gute Übersicht sind Voraussetzung, um die 35m sturz- resp. pausenfrei hochzubringen.
>> Bestens abgesichert mit 16 Bohrhaken, Stand zum abseilen resp. umlenken eingerichtet. 70m-Seil oder Doppelseil.
>> Verglichen mit den 7a-Längen des Luftschlosses ist diese Tour sicher nicht einfacher, eher noch einen Tick anhaltender, könnte von mir aus sogar das 'plus' verdient haben...
>> Sehr unübersichtlich im Onsight, somit ein schönes Projekt für's 2012 ;-)
(Schafbergwand - Westlicher Wandteil - Vorbauturm)
Bemerkungen:
An den beiden Felsen (Kleiner Klettergarten und Vorbauturm) existieren nun bereits sechs neue oder sanierte Routen in mittleren Schwierigkeitsgraden, welche einen ganzen Klettertag vollständig auszufüllen vermögen. Natürlich sind die Routen auch als Zugabe nach einer Tour an der Westwand zu empfehlen.
Webcam mit Sicht auf die Schafbergwand: klick!
![](https://www.chmoser.ch/Images/copy.jpg) |