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 | Tourendetails Alvier 2342m, Gross Fulfirst 2384m |
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Tourenart | Skitour |
Datum | 05.02.2012 |
Region | |
Kartennummer | SAC Skitouren Glarus-St.Gallen-Appenzell, 237 S Walenstadt |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | ZS
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Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 16.9km
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Höhenmeter | 2150m 2150m |
Lawinenbulletin | erheblich (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | NE |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Alvier 2343m, Gross Fulfirst 2384m, mit Marcel
(Alvier 2343m, rechts der Chli Alvier 2283m)
// Ausgangslage
Erhebliche Lawinengefahr im gesamten Alpenraum, mit Ausnahme von Graubünden, auf eine lange Autofahrt hatten wir allerdings keine Lust. In höheren Lagen war der neue Schnee meist verblasen oder gedeckelt. Dazu kommt die sibirische Kälte mit mässiger bis starker Bise. Somit wählten wir von Vorteil ein etwas tiefer gelegenes Gebiet, welches nicht allzu steil war, aber trotzdem einige, mehrere oder viele schöne Schwünge im Pulverschnee bieten würde.
Nach einigem Hin und Her fiel die Wahl schliesslich auf den Alvier, obwohl dieser bei erheblicher Lawinengefahr mit Vorsicht zu geniessen ist. Oft sind die Hänge unter dem Chli Alvier geladen und nicht ohne Risiko zu begehen. Als Pionier sollte man sich bewusst sein, dass man sich ev. ohne Gipfel wieder auf den Rückweg macht. Da wir am Vorabend noch einen Gipfelbucheintrag vom Alvier gelesen hatten, waren wir zuversichtlich, eine gute Wahl getroffen zu haben.
// Alvier 2343m (ZS)
Start vom Berghaus Malbun Pkt. 1369m um 08.50 Uhr, bei frostigen -18° Grad! Auf einer guten Spur, ohne Pause, bis auf den Gipfel gestiegen, Ankunft um 10.50 Uhr. Die nach oben hin immer enger werdende Steilstufe (bis zu 40°) war perfekt eingeschneit und konnte komplett mit Skis begangen werden, dies dürfte wohl eher selten der Fall sein. Vom Gipfel konnten wir einen schönen Tiefblick ins Rheintal und auf den Walensee geniessen, und die Temperaturen waren an einem windgeschützen, sonnigen Platz mehr als erträglich!
Nach einer gemütlichen Pause hatten wir uns um 11.15 Uhr an die Abfahrt gemacht. In seidenfeinem Pulver sind wir, über die bis zu 35° steilen Hänge von Hangetwasen und Schöntobel, bis in die schattige Senke beim Tobelbach ca. 1300m abgefahren, Ankunft um 11.35 Uhr. Hier unten war es nun wieder klirrend kalt, es galt also möglichst rasch das Weite beziehungsweise die wärmende Sonne zu suchen, und die Pause auf später zu verschieben!
// Gross Fulfirst 2384m (ZS)
Schnell also hatten wir wieder angefellt, und sind um 11.45 Uhr Richtung Fulfirst aufgebrochen. Von einer Solistenspur profitierend sind wir zügig bis zur Gamshalden Pkt. 1506m aufgestiegen, wo wir uns an der wärmenden Sonne einiger Schichten entledigten und Kohlehydrate nachschoben. Um 12.10 Uhr ging's dann weiter bergwärts. Über Altsäss, Obersäss und Obere Platten spurten wir Richtung Fulfirst, und wussten sogleich, wo wir anschliessend wieder abfahren würden; die homogen steilen, offenen und beinahe unverspurten NE-Hänge des Fulfirst sahen super aus und schrien geradezu befahren zu werden, während die Normalroute über Glanna bereits einer Skipiste gleichen würde. Aber noch mussten wir zuerst den Gipfel erreichen. Durch die Mulde sind wir in einigen Kehren bis auf den NE-Grat aufgestiegen, welchen wir auf ca. 2100m betraten. Weiter leicht ansteigend am Gedenkkreuz vorbei in den schattigen Kessel gequert, und auf 2160m in die Aufstiegsspur von Glanna gestossen. Und hier hatte sie uns wieder, die sibirische Kälte, bloss in Bewegung bleiben! Der guten Spur folgend erreichten wir kurze Zeit später das Skidepot auf ca. 2360m, Ankunft um 13.40 Uhr. Leider war auch hier die Sonne bereits verschwunden und es wehte ein eisiger Wind, welcher alle Glieder gefrieren liess. Somit schnell die restlichen Schichten montiert und alles für die Abfahrt parat gemacht.
Trotzdem wollten wir natürlich nicht ohne Gipfel abziehen. Der kurze, luftige Fussaufstieg war heute mit der nötigen Vorsicht ohne Steigeisen machbar, und so erreichten wir wenige Minuten später den höchsten Punkt, Ankunft um 13.55 Uhr. Nach dem Handshake hatten wir uns unmittelbar wieder an den Abstieg gemacht, denn so gemütlich war es hier nicht zum verweilen. Zurück beim Skidepot sogleich die Ski's montiert und an die Abfahrt gemacht. Unmittelbar unter dem felsigen Gipfelkopf hatten wir in nordöstlicher Richtung die NW-Flanke traversiert, um auf ca. 2250m den Grat resp. die NE-Flanke zu erreichen. Hier erneut ein Szenenwechsel, endlich wieder an der Sonne, und auch der Wind hatte abgestellt, so war's doch schon viel angenehmer! Nun folgte der ersehnte Genussteil: Die schöne Pulverabfahrt hinunter nach Altsäss. Der Schnee war nicht ganz so gut wie bei der Abfahrt vom Alvier, aber trotzdem immer noch in der obersten Kategorie anzusiedeln. Nach unzähligen Schwüngen, mit rauchenden Beinen, erreichten wir Altsäss und etwas weiter unten Untersäss Pkt. 1506m, von wo wir mit etwas Stockeinsatz durch den Wald zurück zum Berghaus Malbun gelangten, Ankunft um 14.35 Uhr.
Das Auto liess sich öffnen und wir brauchten auch keine Starthilfe, somit war auch die letzte Hürde dieses Tages geschafft. Mit dem Alvier hatten wir wie erwartet eine gute Wahl getroffen, dank der tiefen, NE-exponierter Lage, fanden wir von A-Z perfeken Pulverschnee, ohne dafür einen riesen Aufwand betreiben zu müssen.
(Gross Fulfirst 2384m - Blick Richtung Altsäss und Obere Platten)
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Bei guten Verhältnissen kann vom Alvier über die NE-Abdachung abgefahren werden, danach nordseitig weiter nach Barbiel und hinunter zum Tobelbach.
Für die Besteigung des Gross Fulfirst können Steigeisen hilfreich sein.
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