Beschreibung | Projektklettern in Albbruck, mit Steger
(Albbruck - Sektor Erikafels)
Sehr schöner und gut erschlossener Klettergarten Nahe der Grenze zur Schweiz. Über 100 bestens abgesicherte Routen in unteren und mittleren Schwierigkeitsgraden warten auf Ihre Wiederholung. Der plattige, vom Fluss stellenweise aalglattgeschliffene Gneis, mit vielen Leisten und Käntchen, ist etwas gewöhnungsbedürftig und fordert eine solide Fusstechnik, Kraft und Koordination.
Das Gebiet ist in verschiedene Sektoren eingeteilt, und die Felsen sind verschiedentlich ausgerichtet: Von nord-, über west-, bis südseitiger Exposition. Vormittags liegen die meisten Routen im Schatten, aber auch nachmittags findet man noch einige Touren, welche nicht an der Sonne liegen. An heissen Sommertagen (über 25°) wird nebst dem Kletterer auch der Fels rasch schwitzig. Nach Regen besser einen Tag abwarten, einige Routen bleiben länger nass, und die Feuchtigkeit verschwindet nicht so schnell aus der Schlucht. An den südseitig ausgerichteten Felsen kann wohl auch an milden Wintertagen geklettert werden.
Die Einstiege sind meist eben und recht kinderfreundlich, allerdings liegen auch ziemlich viele Glasscherben herum, womit Kinder nicht unbedingt spielen sollten. Einige Meter weiter unten, bei der Alb, gibt es ein an und für sich schönes, in der Realität aber etwas schmudeliges Plätzchen mit Feuerstelle, Tisch und Bank.
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Keine Zeit für lange Exkursionen, daher wieder einmal ins nahe Albbruck gedüst. Für mich gibt es immer noch genügend Punkte abzuholen, und für Steger sowieso, für ihn war es das erste Mal in Albbruck oder ganz allgemein im Schwarzwald.
Folgendes hatten wir geklettert im Sektor Erikafels:
Hassliweg direkt 6b (**): Gute Aufwärmroute, Mantle am Direktausstieg.
>> Im Ötztal wäre das 6a...
Je länger, je lieber 7a (***): Tolle Route. Zuerst schöne Piazkletterei, bei der man sich etwas gegen die offene Tür sperren muss. Nach einem guten Schüttler folgt im oberen Abschnitt die knackige Bouldercrux über den Bauch: mit links in den Untergriff, mit rechts auf den Knubbel sitzen, mit rechts weit hoch an den Seitgriff.
>> Etwas pumpiger Warm-up...
Grenzgänger 7c (***): Steiler, schulterlastiger Boulder zwischen 3. und 4. Bh, verlangt gewisse Körperspannung. Anschliessend folgt eine tricky Sequenz an Seitgriffen, bevor es leicht bis zum Band geht. Nach einer ausgiebigen Schüttelpause folgt das Schlusswändchen analog Delta Limes.
>> Beim 2. Versuch mit Reserven durchgestiegen :-)
Anschliessend noch in den Sektor Wasserschlossfluh gewechselt und in die Haberpflumekante eingestiegen, da wir mit dem Grenzgänger unerwartet früh fertig wurden, und die Route somit immer noch im Schatten lag.
Haberpflumekante 7b+ (****): Harte Boulderstelle an Untergriffen beim 2. Bolt. Der glattgeschliffene Fels verlangt viel Vertrauen in die Sohlenreibung ;-)
Beim 4. Bolt folgt noch ein Längenzug mit links, ausgehend von Seitgriff rechts, nach dem 5. Bolt etwas Piazkletterei, dann sind die Schwierigkeiten vorbei, und es folgt Plaisirkletterei bis zum Top :-)
>> Im Vorstieg ausgebouldert, und anschliessend im Top-Rope überraschend durchgestiegen - schade, dass ich nicht mehr an den Vorstiegserfolg geglaubt hatte - next time!
>> Nur im Schatten und bei möglichst geringer Luftfeuchtigkeit klettern...
Näbe de Riss 6a (***): Sehr schöne Route für diesen Schwierigkeitsgrad.
>> Ausklettern...
Nun kam die Sonne, aber glücklicherweise waren wir bereits gut bedient! Bis zum nächsten Mal...
Bemerkungen:
Von Zürich oder Aargau eine gute Alternative zu Gebieten in der Ostschweiz oder im Jura.
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