Beschreibung | Rigi Kulm 1798m Rundtour (Goldau - Klösterli - Kulm - Felsentor - Seebodenalp - Goldau)
(Wunderbare Aussicht bei der Seebodenalp)
//Motivation
Die Rigi Felsentor Abfahrt ist praktisch jedem Biker bekannt. Als ich vor einigen Wochen von Weggis auf die Rigi gerannt bin, und dabei das Felsentor passiert hatte, fasste ich Entschluss, dass ich diese Abfahrt ebenfalls einmal probieren wollte, und, obwohl kurzzeitig schwarz eingefärbt, ich mir diese auch durchwegs zutrauen würde. Mit Start und Ziel in Goldau würden eine schöne Runde und genügend Höhenmeter zusammenkommen. Zudem erhoffte ich mir, dass der erste, längere Anstieg stellenweise im kühlen Schatten der Bäume verlaufen würde. So geschah es, dass ich mich an diesem Sommertag trotz Temperaturen über 25 Grad Richtung Innerschweiz aufmachte...
//Bike
Start in Goldau kurz vor 15.00 Uhr. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und Verhauern fand ich schlussendlich den Abzweiger auf der Bernerhöchi, und gelangte so auf die angestrebte Strasse, welche über Buosigen Richtung Fruttli und Klösterli hochführte. Die Sonne brannte nieder und liess den Schweiss in strömen fliessen, ich war froh, als die Strasse nach dem Ochsenchneu Hof Pkt. 904m endlich in den Wald eintauchte. Der folgende Anstieg bis zum Klösterli 1302m erfolgte dann mehrheitlich im kühlen Schatten der Bäume. Ab Klösterli dann wieder an der Sonne, die Temperaturen waren Dank der Höhe nun aber bereits wesentlich angenehmer. Weiter ging's auf der Fahrstrasse steil bergauf bis Riedboden, dann flach rechts Weg auf den Wanderweg Richtung Kulmhütte und Rigi Kulm. Der folgende Abschnitt bis Ober Schwändi Pkt. 1473m war etwas mühsam, da etliche Male Viedrähte und Zäune passiert werden mussten. Von Ober Schwändi musste ich das Bike kurzzeitig über eine steile Schotterpiste schieben, bis ich glücklicherweise früher als erwartet auf steiles, aber dennoch fahrbares Gelände traf (fahrbar in der kleinsten Übersetzung). Auf einem schönen Wiesentrail gelangte ich in wenigen Minuten nach Höreli, dann auf einer Naturstrasse, an der Kulmhütte vorbei, hinauf zum Kulminationspunkt 1798m.
Die Temperaturen waren hier oben sehr angenehm, somit hatte ich mir etwas Zeit gelassen und die schöne Aussicht genossen. Obschon es unterdessen bereits späterer Nachmittag war, befanden sich erwartungsgemäss noch einige Touristen am Berg, dementsprechend vorsichtig bin ich die ersten Meter bis Kaltbad abgefahren. Anschliessend dann ab die Post; via Romiti und Felsentor ging's rasant und steil hinab nach Ober Fromattberg. Der Trail ist leider nicht so flowig, dafür ziemlich steinig und technisch, trotzdem musste ich lediglich einmal vom Sattel kurz oberhalb Heiligchrüz, für mich die Crux der Abfahrt (schwarz auf der Karte). Nachdem ich kurz etwas getrunken hatte, ging es nun wieder bergwärts. Zuerst etwas auf der Strasse bis zu Pkt. 1018m, dann auf einem schönen Singletrail, in stetigem Auf und Ab, bis zum Wegweiser bei der Räbalp. Nach einer kleinen Stärkung und einem Blick auf die Karte fuhr ich weiter Richtung Seebodenalp, nun etwas gemütlicher, denn ich war unterdessen nicht mehr ganz so frisch wie auch schon. Voller Zuversicht strampelte ich die letzten Meter um den Schwändistock herum gegen den Fischchrattenbach, aber nicht ohne vorher noch einmal einen Blick auf die Karte zu werfen, denn ich wollte mir hier keinesfalls einen Verhauer leisten. Nun folgte das Highlight des Tages: 500hm Abfahrt auf dem Polenweg (markierter Wanderweg) hinunter nach Oberarth. Der Trail, welcher durch den steil abfallenden Bannwald führte, war super flowig und mega kurvig, ab und zu unterbrochen von verblockten Runsen, bei welchen man vom Sattel gezwungen wurde um das Bike hinüber zu tragen. Am Ende des Trails musste ich eine Absperrung passieren, auf welcher geschrieben stand, dass dieser Weg infolge Hangrutschung bis auf Weiteres gesperrt wäre. Schön wenn man dies erst unten lesen kann ... Nun denn, kurze Zeit später konnte ich den Kreis am Bhf Goldau wieder schliessen, und hatte mich unmittelbar in den erstbesten Gastgarten gesetzt, um den grossen Durst mit einem kühlen Panaché zu löschen!
//Fazit
Eine super Nachmittagsrunde, die mich einiges an Schweiss gekostet hatte, die hohen Temperaturen und die gerade erst ausgestandene Erkältung trugen das ihrige dazu bei. Die Felsentor Abfahrt war landschaftlich einmalig und spektakulär, dafür fehlte ihr etwas der Flow. Ganz im Gegensatz zum Polenweg (Abfahrt von der Seebodenalp nach Oberaarth), dort kommen die Downhiller voll auf ihre Kosten, und ich hatte eine gehörige Portion Adrenalin abbekommen.
//Facts:
- Stationen: Bhf Goldau Pkt. 510m - Fruttli 1152m - Klösterli 1302m - Riedboden Pkt. 1443m - Kulmhütte Pkt. 1673m - Kulm 1798m - Kaltbad 1433m - Romiti Pkt. 1195m - Felsentor Pkt. 1126m - Heiligchrüz Pkt. 958m - Ober Fromattberg Pkt. 864m - Räbalp 1080m (Wegweiser) - Altruedisegg Pkt. 1040m - Stn. Seebodenalp Pkt. 1020m - Alpetli Pkt. 1039m - Fischchrattenbach 1000m - Ober Stock - Unter Stock Pkt. 895m - Bannwald - Engelrüti - Oberarth Pkt. 453m - Bhf Goldau Pkt. 510m.
- Distanz: 38.596km
- Höhenmeter: 2009m
- Maxpuls: 167bpm
- Bike: Santa Cruz Tallboy C
- Food: 1 Powerbar, 1 Gel
- Drinks: 1.1 Liter Iso-Getränk
//Die Zeiten:
Start Bhf Goldau 510m um 14.53 Uhr.
Ankunft Rigi Kulm 1798m um 16.37 Uhr.
Start Rigi Kulm 1798m um 16.44 Uhr.
Ankunft Ober Fromattberg Pkt. 864m um 17.15 Uhr.
Start Ober Fromattberg Pkt. 864m um 17.16 Uhr.
Ankunft Räbalp 1080m um 17.38 Uhr.
Start Räbalp 1080m um 17.41 Uhr.
Stn. Seebodenalp Pkt. 1020m um 17.52 Uhr.
Ankunft Bhf Goldau 510m um 18.30 Uhr.
>> Total ohne Pausen (mit Verhauer) 3:15'28
>> Total inkl. Pausen und Verhauer 3:37'10
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Der Anstieg von Goldau auf die Rigi kann gut bei hochsommerlichen Temperaturen +/- 25 Grad in Angriff genommen werden. Anfangs noch an der Sonne, taucht man ab ca. 900m (Ochsenchneu Pkt. 904m) in den schattigen Wald ein, und geniesst in der Folge eine kühle Fahrt bis hinauf zum Klösterli 1302m. Anschliessend liegen die Temperaturen Dank der Höhe bereits etwas tiefer, Schweisstropfen lassen sich jedoch kaum vermeiden ;-)
Auf der ganzen Rundtour sind abschnittsweise viele Kuhgatter zu passieren, was etwas mühsam ist, total so gegen 20 Stück.
Den Input zu dieser Tour (inkl. schön aufbereitetem Tourenblatt, mit Infos und Kartenausschnitt) hatte ich mir auf www.gps-tracks.com geholt. Dazu muss man sich allerdings zuerst kostenlos registrieren.
![](https://www.chmoser.ch/Images/copy.jpg) |