Beschreibung | Erezberg Pkt. 2685m (Geissweidengrat)
(Sicht vom Geissweidengrat auf den Erezberg Pkt. 2685m, im Hintergrund das Älplihorn 3006m)
//Motivation
Eigentlich wollte ich meinem Körper einen weiteren Ruhetag gönnen, da ich die schlaflosen Nächte noch nicht ganz verdaut hatte, doch konnte ich der malerischen Bergwelt wieder einmal nicht widerstehen. Die Gelegenheit wollte einfach genutzt werden, um bei diesem Prachtswetter zumindest eine kleine Tour de Monstein anzugehen.
Schon lange wollte ich einmal via Hauderalp Pkt. 2030m auf den Geissweidengrat Pkt. 2516m und weiter auf den Erezberg Pkt. 2685m laufen, so würde ich das Gelände in der Folge auch im Winter besser einschätzen können.
//Berglauf
Wie so oft gab es auch heute kein abtasten. Von Beginn an führte die Forststrasse steil nach oben. An der Kirche vorbei und in den Gruobenzugwald hinein, welcher mich etwas unter der Hauderalp Pkt. 2030m wieder ausspuckte. Hier war der Motor endlich angelaufen, zuvor hatte ich leichte Zweifel, ob es denn wirklich eine gute Idee war um laufen zu gehen...
Bis zur Hauderalp Pkt. 2030m waren die Wege gut ausgebaut, der Geissweidengrat dagegen war gemäss Karte nicht erschlossen. Dies hatte sich dann auch bestätigt, kurz hinter der letzten Hütte verlor sich der Weg im Weidegebiet, ab jetzt war Eigeninitiaitive gefordert. Eigeninitiative war allerdings das falsche Wort, denn die Orientierung war kinderleicht, ich musste bloss der Nase nach auf den höchsten Punkt zuhalten. Ich fühlte mich wie eine alte Dampflock, als ich im Zick-zack auf den Geissweidengrat Pkt. 2516m hochlief.
Doch es war wunderbar, diese leuchtenden Farben, und keinem Menschen zu begegnen! So herrlich, unweit der Zivilisation noch solche Orte der Abgeschiedenheit zu finden! Wie in Trance rannte ich weiter über den Grat Richtung Erezberg Pkt. 2685m. Nachdem eine letzte Steilstufe unschwierig überwunden war, gelangte ich in wenigen Schritten zum höchsten Punkt mit Gipfelsteinmann.
Eine geniale Aussicht hatte mich erwartet, die SW-Flanke des Älplihorns 3006m war zum greifen nah! Die Verlockung war entsprechend gross gleich noch weiterzulaufen; doch hatte ich mich im Vorfeld für lediglich 2h abgemeldet, und dieses Mal wollte ich konsequent bleiben und meine Absichten einhalten.
Somit hatte ich diese Idee rasch verworfen, und mich nach einigen Erinnerungsfotos an den Abstieg gemacht. Bevor ich ins Mitteltälli herunterrannte, wollte ich noch den Erezberg Pkt. 2616m besuchen, dem äussersten Punkt dieser Graterhebung. Von hier führte eine Wegspur hinab ins Mitteltälli. Diese hatte ich allerdings bald wieder verloren. Über herbstliche Alpwiesen gelangte ich zu den Hütten von Fanezmeder, dort traf ich schliesslich auf den markierten Bergweg.
Nun folgte ich dem Wanderweg zur Oberalp Pkt. 1913m, querte auf ca. 1840m den Oberalpbach, um schöner und direkter zurück nach Monstein Pkt. 1636m zu gelangen. Im Veltlinerstübli konnte ich schliesslich den Durst stillen und diesen wunderbaren Herbsttag ausklingen lassen.
//Fazit:
Ich war mir sicher, dass diese Tour de Monstein eine super Sache sein würde. Meine Erwartungen wurden dann sogar noch übertroffen, nur selten hatte ich derart flowige Trails und totale Abgeschiedenheit angetroffen wie heute. Ein kleines Bijou, welches auch für weniger Ambitionierte gut zu haben ist. Natürlich lohnt es sich auch die Strecke einfach abzuwandern, einen halben Tag sollte man dafür allerdings durchaus einberechnen.
(Highlife auf dem Erezberg Pkt. 2685m)
//Facts:
- Route: Monstein - Hauderalp Pkt. 2030m - Geissweidengrat Pkt. 2516m - Erezberg Pkt. 2685m - Erezberg Pkt. 2616m - Mitteltälli - Fanezmeder - Oberalp - Monstein.
- Distanz: 10.3km
- Höhenmeter: 1050m
- Maxpuls: 167bpm
- Schnittpuls: 149bpm
- Terrain: 49% Trails (Berg- und Wanderwege), 50% weglos, 1% Asphalt.
//Zwischenzeiten:
Start Monstein Pkt. 1619m um 14:07 Uhr
Ankunft Erezberg Pkt. 2685m um 15:12 Uhr
Start Erezberg Pkt. 2685m um 15:19 Uhr
Ankunft Monstein Pkt. 1619m um 15:55 Uhr.
--> Total ohne Pausen: 1h41min
--> Total mit Pausen: 1h48min
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte des Berglaufs können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Nicht verpassen: Den köstlichen Heidelbeerkuchen aus dem Veltlinerstübli! Ein wahres Gedicht! Und natürlich das frische Monsteiner Bier.
Der Geissweidengrat Pkt. 2516m bietet sich an als einsame Skitour bei erheblicher Lawinengefahr. Die Hänge über der Hauderalp Pkt. 2030m sind kaum steiler als 25°. Der schmale Verbindungsgrat zum Erezberg Pkt. 2685m dagegen dürfte entweder ein- oder abgeblasen sein, jedenfalls sollte man diesen nur bei sicheren Verhältnissen begehen. Passen die Verhältnisse, so ist die Besteigung des Älplihorns 3006m via Geissweidengrat Pkt. 2516m und Erezberg Pkt. 2685m bestimmt eine sehr reizvolle Unternehmung...
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