Beschreibung | Saisonauftakt am Stotzigen Firsten 2747m - DEM Gotthard Klassiker
(Der Winter ist da - Sicht auf die frisch verschneiten Firsten)
//Motivation
Endlich war er da der lang ersehnte Schnee! Im zentralen Alpennordhang gab's bis zu einem Meter Neuschnee, dies wollte unbedingt ausgenutzt werden. Es war naheliegend mit dem Gotthard-Klassiker in die neue Saison zu starten. Ich erhoffte mir, bei zeitigem Start schon bald vorneweg zu laufen, aber dennoch auf eine vorhandene Spur zu treffen. Das Wetter war auch am Vortag bereits passabel, und es hatte sich bestimmt der eine oder andere in Spurarbeit üben wollen.
//Tour
Plusgrade bei der Anfahrt, doch im hinteren Urserental fielen die Temperaturen dann doch noch knapp unter dem Gefrierpunkt, das war perfekt! Auf dem Parkplatz befanden sich bereits einige Fahrzeuge, es waren somit schon einige Tourengänger unterwegs. Die ersten Meter bis zum Bahnübergang der Furka-Dampfbahn auf der aperen Strasse, anschliessend geschlossene Schneedecke. Über Laubgädem gelangte ich rasch nach Deieren, wo ich auch noch die letzten Tourengeher passieren konnte. Ohne Pause folgte ich der unterdessen dünnen Spur bis auf den Gipfel. Es war wunderbar alleine hier oben zu stehen und in Ruhe die umliegenden Berge zu bestaunen.
Da ich mir im Vorfeld nicht sicher war ob ich auf Kartonschnee oder Bruchharsch treffen würde, hatte ich mich für einen klassischen Tourenski und gegen den Leichtski entschieden. Immerhin konnte ich die Bindung so anpassen, dass ich trotzdem mit einem leichten Tourenschuh starten konnte. Vor allem im Aufstieg ist das Gewicht an den Füssen entscheidend. Bei der Abfahrt geht man halt Kompromisse ein. Die Kombination mit klassischen Ski und Leichtgewichtsschuh hatte sich heute ausbezahlt, einerseits konnte ich den konservierten Pulver geniessen, aber auch die wenigen Harschzonen gekonnt durchpflügen. Diese waren allerdings selten, denn bei geschickter Routenwahl hart an den zur Furkareuss abfallenden Hängen war der Schnee durchwegs pulvrig.
(Schattseitig erstaunlich gute Schneeverhältnisse)
Bei Laubgädem 1700m stoppte ich die Skier, um nach einem Carbo-Reload in die zweite Runde zu starten. Dieses Mal galt es einige Dutzend Tourengänger zu überholen, einige machten freiwillig Platz, andere mussten im tiefen und schweren Schnee überholt werden. Ein perfektes Intervalltraining! Im Flachstück bei Gässler ein weiteres Gel, dann ging's bereits an den Schlussspurt. Auf dem überfüllten Gipfel schwappte mir der Duft von gegarten Würsten entgegen, ich hätte kotzen können! Da hatten einige eine ganze Kochausrüstung hochgeschleppt. Dies erklärte die bisweilen überdimensionierten Rucksäcke...
Ich wollte schnellstmöglich das Weite suchen und machte mich umgehend für die Abfahrt bereit; auch war die Zeit bereits fortgeschritten, und ich wollte nachmittags mit den Kids ins Hallenbad. Die Abfahrt war einmal mehr ein Genuss, auch wenn die Oberschenkel mächtig brannten, die Muskulatur musste noch auf Vordermann gebracht werden. Der letzte Abschnitt bei Laubgädem war dann etwas ruppig, aber dies nahm ich gerne in Kauf, denn zuvor war es viel besser als erwartet! Zuletzt mit kräftigem Stockeinsatz zurück zum Bahnübergang und zu Fuss zurück nach Realp.
//Fazit:
Super Saisonauftakt und nahtloser Übergang vom Sommer in den Winter. Noch vor einer Woche kletterten wir am Bergseeschijen 2816m im dünnen Pullover, und heute ging's nun bereits auf die Skier. Und dies bei erstaunlich guten Verhältnissen - bei geschickter Routenwahl fand man viel Pulverschnee und Sonne pur! Es war absehbar, dass diese Voraussetzungen viele schneehungrige Tourengeher aus allen Landesteilen anlocken würden.
Die Kondition war erwartungsgemäss vorhanden, der Quadriceps machte sich allerdings bemerkbar, vor allem in der Abfahrt brannten die Beine heftig. Auch die Schultermuskulatur musste dem wehementen Stockeinsatz Tribut zollen. Damit war ein weiteres Defizit vorhanden, welches es auf weiteren Skitouren möglichst schnell zu beheben galt. Ansonsten fühlte ich mich fit und bereit um in die neue Wettkampfsaison zu starten.
(I LOVE SKIMO)
//Facts:
- Route: PP Realp - Laubgädem - Deieren - Gässler - Lägenden Firsten - Stotzigen Firsten Ostgipfel - Lägenden Firsten - Alp Gässler Pkt. 2367m - Deieren - Laubgädem 1700m - Deieren - Gässler - Lägenden Firsten - Stotzigen Firsten Ostgipfel - Lägenden Firsten - Alp Gässler Pkt. 2367m - Deieren - Laubgädem 1700m - PP Realp.
- Distanz: 20.5km
- Höhenmeter: 2200m
- Maxpuls: 159bpm
- Schnittpuls: 134bpm
- Verpflegung: 2 Gels, 0.75l Iso
//Die Zeiten:
- Start Realp Pkt. 1538m um 07:59 Uhr.
- Ankunft Stotzigen Firsten Ostgipfel 2747m um 09:37 Uhr.
- Start Stotzigen Firsten Ostgipfel 2747m um 09:43 Uhr.
- Ankunft Laubgädem 1700m um 10:05 Uhr.
- Start Laubgädem 1700m um 10:11 Uhr.
- Ankunft Stotzigen Firsten Ostgipfel 2747m um 11:29 Uhr.
- Start Stotzigen Firsten Ostgipfel 2747m um 11:37 Uhr.
- Ankunft Realp Pkt. 1538m um 12:09 Uhr.
- Total in Bewegung: 3:34'49
- Total inkl. aller Pausen: 4:10'03
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Mit der Suunto Ambit3 Peak HR lässt sich das Training optimal planen und aufzeichnen. Nebst der langen Akkulaufzeit im GPS Modus wurde Dank dem Smart Sensor auch die Herzfrequenzmessung vereinfacht und perfektioniert.
Apropos Herzfrequenz: Schnitt- sowie Maximalpuls bewegten sich heute im ähnlichen Bereich wie beim Trailrunning. Gut zu wissen, dass ich diesen Pulsbereich auch im Winter über mehrere Stunden halten kann. Das Verhältnis von Wandern/Trailrunning und Skitouren/Skirunning verhält sich somit in etwa gleich.
Bulletin: Erheblich für Triebschnee in Schattenhängen über 2800m. Für die Nordabfahrt hätte man theoretisch grünes Licht bekommen, allerdings waren im Gipfelbereich durchaus Triebschneeansammlungen vorhanden, die Einfahrt nicht ganz ohne Risiko verbunden.
![](https://www.chmoser.ch/Images/copy.jpg) |