Beschreibung | Fronalpstock 1921m via Chälenweg, mit M&M
(Fronalpstock N-Flanke)
//Motivation
Nach 3 Tagen Trailrunning sollte es am heutigen Auffahrtstag etwas gemütlicher zu und her gehen. Auf der faulen Haut liegen war uns allerdings fremd. Stattdessen wollten wir die Wanderschuhe schnüren und etwas Innerschweizer Bergluft schnuppern. Beim Trailrun auf die Rigi Hochflue konnte ich sehen, dass die Fronalpstock N-Flanke bereits komplett schneefrei war, eine gute Gelegenheit um den spannenden und aussichtsreichen Anstieg von Morschach über den Chälenweg in Angriff zu nehmen. Da der Bahnbetrieb am Fronalpstock zur Zeit eingestellt war, würde der Massenandrang auf dem Gipfel noch ausbleiben.
//Tour
Start in Morschach Pkt. 797m bei schönstem Wetter und angenehmen Temperaturen. Nachdem wir für einige Minuten der Forststrasse Richtung Stoos gefolgt waren, liess uns der blau-weisse Wegweiser zum Fronalpstock rechts abbiegen. Der Weg führte steil den Wald hinauf, und so gelangten wir wenig später auf die Lichtung bei der Alp Wissflue Pkt. 1013m. Nun leisteten wir uns einen kleinen Verhauer (meine Schuld), indem wir nicht den Markierungen am linken Waldrand nach Eu Pkt. 1309m folgten (der Wanderweg lag noch im Schatten und schien mir wenig attraktiv), sondern den weglosen Anstieg über die besonnte Bergwiese wählten. In der Annahme, dass es sich um ortskundige Wanderer handelte, liessen wir uns in Folge dazu verleiten, rechts weg das Tobel zu queren (Wegspuren, Drahtseil) und die Jagdhütte bei Escheren zu erreichen.
Nun kam es mir doch etwas spanisch vor. Ein Blick auf die Karte bestätigte folglich den Fehler, und auch vom Jäger wurden wir freundlichst darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns nicht auf dem offiziellen Wanderweg befanden. Schnell war das Malheur korrigiert, und so konnten wir den Anstieg nach Eu Pkt. 1309m fortsetzen.
Bei der Alp Eu mussten wir uns schliesslich entscheiden, ob wir über den rot-weissen Bärentrosweg, oder über den blau-weissen, alpinen Chälenweg zum Fronalpstock ansteigen wollten. Wir waren für den Chälenweg gekommen. Bei Spitzeren konnten wir erstmals den fantastischen Tiefblick nach Morschach und Brunnen, und auf den türkisfarbenen Vierwaldstättersee geniessen, und dieses Panorama würde uns nun noch für einige Zeit erhalten bleiben.
(Wunderbarer Tiefblick auf den Vierwaldstättersee - unterwegs auf dem Chälenweg)
Der Weg wurde nun deutlich steiler, war aber durchwegs gut gangbar und stellte uns vor keine grösseren Probleme. Ab und zu mussten die Hände zur Hilfe genommen werden. Auf ca. 1600m gelangten wir zu den Felsen, wo der Wanderweg geschickt durch eine erste, schrofendurchsetzte Rinne (Chälen) empor führte (T4). Die zweite Rinne stellte uns indes vor grössere Probleme. Sie war noch mit Altschnee gefüllt war, und konnte nur am linken Rand begangen werden. Der Boden war rutschig und die Füsse fanden nur schlecht Halt. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten schafften wir die Stelle, und weiter oben halfen Drahtseile über eine kleine Felsstufe. Nun waren die Schwierigkeiten geschafft, es verblieb noch die Traverse einer steilen Grashalde und der Ausstieg zum Charenstöckli Pkt. 1783m. Hier hatten wir etwas abgekürzt, und sind direkt das Steilgras hochgekraxelt. Wunderbare Tiefblicke begleiteten uns. Danach befanden wir uns auf dem Grüeziweg, und folgten diesem bis zum Gipfel.
(Ausstieg zum Charenstöckli - mit viel Luft unter den Sohlen)
Das Gipfelrestaurant Fronalpstock hatte noch geschlossen, so genossen wir die mitgebrachte Vesper draussen auf der Sonnenterrasse. Nach einer gemütlichen Pause machten wir uns an den Abstieg. Der direkteste Weg nach Morschach führte über den sogenannten Bärentrosweg (T3). Zuerst aber folgten wir dem breit ausgetretenen Grüeziweg bis zum Charenstöckli Pkt. 1783m. Dieses umgingen wir westseitig und stiegen weiter zur Fronalp ab. Dieser gut ausgebaute Spazierweg ist komischerweise auch auf der neusten Karte nicht ersichtlich... Beim Verzweiger auf ca. 1630m wandten wir uns nach Westen um schliesslich auf den Bärentrosweg zu gelangen. Méline hatte unterdessen genug gelaufen und wollte wieder in den Rucksack.
Der Bärentrosweg führte steil und in unzähligen Kehren in die Tiefe, im Blickfeld hatten wir stets die majestätischen Mythen. Um von Eu Pkt. 1309m nicht den selben Weg zu wählen wie im Aufstieg, wandten wir uns bei Pkt. 1316m nach Osten, um durch den Stooswald nach Morschach abzusteigen. Diese Variante zog sich wider Erwarten in die Länge, im Nachhinein bereuten wir unsere Entscheidung. Wir waren froh als wir endlich die Forststrasse erreichten, nun war es nicht mehr bis nach Morschach respektive bis zum Restaurant Nägelisgärtli, wo wir prompt hängen geblieben waren und es uns gut gehen liessen.
//Fazit:
Der aussichtsreiche Chälenweg ist eine tolle und einsame Variante, um auf den ansonsten stark frequentierten Fronalpstock zu gelangen. In Kombination mit dem Bärentrosweg ergibt sich eine abwechslungsreiche Rundtour im überschaubaren Rahmen.
(Auf dem Fronalpstock 1921m)
//Facts:
- Route: Morschach Talstation Luftseilbahn Pkt. 797m - Nägelisgärtli - Wissflue - Eu - Spitzeren - Chälenweg - Charenstöckli - Fronalpstock - Charenstöckli - Fronalp - Bärentrosweg - Stooswald - Nägelisgärtli.
- Distanz: 12.2km
- Höhenmeter: 1150m
//Zwischenzeiten:
- Start Morschach Pkt. 797m um 09:08 Uhr.
- Ankunft Fronalpstock 1921m um 12:04 Uhr.
- Start Fronalpstock 1904m um 12:35 Uhr.
- Ankunft Morschach Nägelisgärtli 800m um 14:43 Uhr.
--> Total ohne Pausen: 5:10'00
--> Total mit Pausen: 5:44'00
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte der Wanderung können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Fahrpläne und Revisionszeiten der Bergbahnen Morschach-Stoos: klick!
Nach der Tour empfehlen wir dringend die Einkehr im Restaurant Nägelisgärtli in Morschach (direkt am Wanderweg Richtung Stoos resp. Fronalpstock gelegen). Im familiär geführten Restaurant findet man kulinarische Köstlichkeiten zu unschlagbaren Preisen!
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