//Motivation
Leider wieder nichts mit einem Rennen auf der Originalstrecke! Aufgrund von Schneeverhältnissen, Lawinensituation und Wetter musste erneut die Ersatzstrecke herhalten. Das Pizol Altiski konnte erst einmal original durchgeführt werden... Aber während die Trophée des Gastlosen zum selben Zeitpunkt abgesagt wurde, fand das Altiski immerhin statt, dem Föhn sei Dank!
Vor einer Woche am Tartine's Race fühlte ich mich nicht ganz erholt, da ich wie immer zuviel trainiert hatte. Auch danach gab ich noch zwei Tage vollgas bis ich zur Erholung ansetzte. Obschon man sich, eingespannt im Familienleben, nie wirklich erholen kann... Ich hatte einfach nicht mehr soviel trainiert wie vorher. Nun würde ich sehen was die Beine hergeben.
//Race
Heute war ich bereits früh angereist, so blieben genügend Zeit für Vorbereitung und Aufwärmphase. Ich hatte mich auf Schnefall und Sturm eingestellt, umso erfreulicher war es als sich stattdessen die Sonne zeigte. Die Temperaturen äusserst angenehm und kein Wind, rasch tauschte ich das Langarm- gegen ein Kurzarmshirt unter dem Renndress.
Um 09:00 sind wir schliesslich in Maienberg Pkt. 1042m gestartet. Auf den ersten Metern wieder das übliche Geplänkel um möglichst gute Positionen in der Spur. Ich hatte etwas zu wenig gekämpft und musste mich in der Schlange einreihen, immerhin hatte es den Vorteil dass ich bezüglich Puls nicht gleich in den dunkelroten Bereich gelangte. Nach einigen Minuten gab es dann durchgehend zwei bis drei Spuren, so war es kein Problem um langsamere Läufer zu überholen. So oder so war ich bereits ziemlich weit vorne eingereiht und konnte bald den eigenen Rhythmus finden.
Die eingeschlagene Pace war ziemlich hoch, doch ich fühlte mich stark und war mir ziemlich sicher, dass ich diese würde halten können bis zum Schluss. Wir passierten Furt Pkt. 1522m und Gaffia Pkt. 1861m, wo uns die Zuschauer frenetisch anfeuerten, bevor ich nach etwas mehr als einer Stunde bereits zum 1. Mal die Wechselzone bei der Pizolhütte Pkt. 2227m erreichte.
Der Fellwechsel klappte einwandfrei, und ich konnte mich sofort an die Abfahrt machen. Ich kannte das Gelände nur flüchtig, und einmal war die Streckenmarkierung nicht ganz eindeutig, so hatte ich wohl einige wertvolle Sekunden verschenkt. Immerhin gelangte ich sturzfrei zur Wechselzone in der Furt Pkt. 1522m.
Nun hiess es anfellen und ab in die 2. Runde! Während die Oberschenkel noch brannten von der Abfahrt, musste sofort eine steile Rampe erklettert werden. Immerhin muss es für alle gleich anstrengend gewesen sein. Während die Extreme Aspiranten im 1. Anstieg die Spur noch für sich alleine hatten, waren unterdessen auch die Teilnehmer des Altiski Speed und Classic unterwegs. Ich befürchtete einige anstrengende Überholmanöver neben der Spur, doch die Läufer/innen waren alle sehr aufmerksam und machten den ambitionierten Sportlern breitwillig Platz.
Kurz vor der Pizolhütte Pkt. 2227m musste ich mich entscheiden, ob ich den erst gestern einstudierten double-skin rip off anwenden, oder die Felle doch besser im klassischen Stil entfernen sollte. Ich entschied mich für die Probe aufs Exempel, und es klappte auf Anhieb! Beide Felle liessen sich problemlos entfernen, und den Fellknäuel konnte ich rasch im Dress verstauen. Die Abfahrt zur Furt war dann hart am Limit, die Beine brannten und es brauchte eine Portion Glück, ohne Sturz oder Zusammenstoss über die Ziellinie zu gelangen. Mit Stolz durfte ich feststellen, dass ich mich trotz gehörigem Abstand zu den Ersten immer noch im vorderen Feld klassiert hatte.
Anstatt sofort ins Après-ski zu gehen, machte ich mich zusammen mit DYNAFIT Athlet Pascal Egli und den beiden Stefans auf, um erneut Richtung Pizolhütte zu fellen, dieses Mal plaudernd und in gemütlichem Tempo...
//Fazit:
Endlich hatte ich ein Rennen solide ins Ziel gebracht, ohne groben Fehler und nahe an der Leistungsgrenze. Zum ersten Mal in dieser Saison durfte ich zufrieden sein mit meiner Performance. Viel mehr wäre dann allerdings nicht mehr dringelegen für einen alten Kämpfer wie mich.
Auch wenn die Organisatoren auf die Ersatzstrecke ausweichen mussten, hatten sie ein tolles Rennen auf die Beine gestellt, herzlichen Dank an dieser Stelle!
(Puls konstant, zumindest während dem 1. und dem 2. Durchgang...)
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GPS-Profil Pizol Altiski EXTREME 2016
GPS-Tracks Pizol Altiski EXTREME 2016
Wegpunkte Pizol Altiski EXTREME 2016
Die Wegpunkte der Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen:
Das Techniktraining auf der Sattelegg tags zuvor hatte Früchte getragen. Hier die Demonstration meines (noch) amateurhaften double-skin rip off: