Beschreibung | Ofen - Red Nose 6c+ (6c obl.), 7Sl (**), mit Martine
(Ofen - Rechter Wandteil)
Die erste Mehrseillängen-Tour in diesem Jahr - nein, nicht an der Pinocchio-Platte, sondern schon gleich wieder volles Rohr - ab an den Ofen, nach dem Motto Steil und geil, und bitte mit scharf...
Nach dem Kaffee in der Dorfbeiz in Melchtal nach Unter Boden getschukert (Fahrverbot!) und zu den Einstiegen hochgetschalpt. Um 10.00 Uhr dann eingestiegen in die - Red Nose:
1. Sl 6b+: Sehr schöne Kletterei an meist grossen Griffen mit einer knifflig-kleingriffigen Crux.
2. Sl 6b: Super Wandkletterei an grossen Griffen (so genannte Balkonkletterei ;-)
3. Sl 6a: Schöne und leichteste Seillänge an grossen Griffen in bestem Fels.
4. Sl 6a+: Super schöne Seillänge, das Highlight der Tour, ein exponierter Tropflochquergang mit einem anspruchsvollen Schlussteil.
5. Sl 6b+: Sehr schöne Kletterei auf den kleinen Turm, sieht schwieriger aus als es schlussendlich ist.
6. Sl 6c: Die ersten 10m dieser Seilänge sind sehr brüchig und anspruchsvoll zu Klettern, ich hatte auch plötzlich einen gut gemeinten Griff in der Hand, und auch ein Fuss ist mir plötzlich weggebrochen. Anschliessend dann ein ziemlicher Runout über ein Dach und in messerscharfen Tropflöchern bis zum nächsten Haken, wer dort fliegt fällt in den letzten, vielleicht nicht allzu soliden Bolt in der Bruchzone... Zudem extrem mühsamer Seilzug gegen Schluss, hmm NEIN DANKE!
7. Sl 6c+: Die Schlüsselseillänge! Mit den Nerven ziemlich am Ende, scheiterten wir an der Crux (nach dem 1. Bolt) und hatten beschlossen, 1x bis auf das Schuttband abzuseilen. Von da weiter auf dem Schuttband ca. 50m nach links bis zum Abseilstand der Wilden Orchidee.
Nun über die Abseilpiste der Wilden Orchidee runter, ein unangenehmer Seilverklemmer verhinderte jedoch ein reibungsloses Hinunterkommen - zum Glück hat man Freunde, die einem aus der Patsche helfen...
Bemerkungen:
Die ersten 5. Seilängen der Route sind durchaus sehr schön und auch lohnend zu klettern!
Die ersten 10m der 6. Seillänge (nach dem Schuttband) sind ein ziemlicher Bruchhaufen und fast schon gefährlich - es stecken zwar 3 BH nahe beinander, aber in eher fragwürdigem Fels - ich möchte da auf keinen Fall reinstürzen. Finde es fast schon fahrlässig, so eine Route in einem Allerweltsheftchen zu publizieren, (Klettern Magazin 12/06), sie ist für den Hobbykletterer schlichtweg zu anspruchsvoll. Für Abenteuerlustige und Adrenalinjunkies ist die Route aber durchaus zu empfehlen.
Ich habe nun bereits einige Touren gemacht am Ofen, dies war bisher mit Abstand die psychisch anspruchsvollste Tour, sie ist wirklich nur für starke Kletterer zu empfehlen (physisch und mental).
Die Abseilpiste der Wilden Orchidee: Nicht vergessen die Haken zu klinken, sonst kann man den Stand aus gebührendem Abstand bewundern und die Prusikschlingen auspacken.
Eine weitere (etwas positivere) Tourenbeschreibung zu Red Nose findest Du auf Busino.ch
Im Gästebuch findest Du einen Kommentar von Bernd Rathmayr, einem der Erstbegeher...
Die Route Verbrannte Erde, (7a+, 6c obl.) wurde von den gleichen Leuten eingerichtet wie Red Nose, und die 6. Seillänge 6c+ führt ebenfalls durch eine brüchige Zone - ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Route klettern möchte...
ACHTUNG: Das Klettergebiet Ofen/Nünplatten befindet sich in eidgenössischem Jagdbanngebiet. Weitere Infos über Wildruhezonen und Jagdbanngebiete im Kanton Obwalden und der Gemeinde Kerns findet man sich hier.
Eine Übersicht (Stand 10/2015) über alle Routen und Sektoren am Ofen findet man hier: klick!
Weitere Berichte zu Klettertouren am Ofen auf chmoser.ch.
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