Beschreibung | Üschenen - Andromeda 7a, 6b+ obl., 8 Sl. (***), mit Martine
(Sektor Typhon links, mit der Route Andromeda zw. dem 1. u. 2. braunen Wasserstreifen, und Sektor Diagonale rechts)
Es macht immer wieder Spass, ein neues Klettergebiet zu erkunden. Dieses Mal ging es an die Üschener-Fluh bei Kandersteg. Hier gibt es sehr viele Routen im Plaisir-Bereich, natürlich auch einige anspruchsvollere, aber alle sind sie meist gut bis sehr gut abgesichert - einem stressfreien Klettertag steht somit nichts mehr im Wege.
Die Wetterlage: In der ganzen Schweiz sehr sonnig und praktisch wolkenlos - ausser in Kandersteg: Hier staute sich wohl die ganze Restfeuchtigkeit der Schweiz, es war neblig und kalt, brrr... Tja, da wir nun schon mal hier waren und eine zweistündige Autofahrt hinter uns hatten, sind wir trotzdem Richtung Allmenalp hochgefahren (Taxe CHF 10.--) und in ca. 35 Minuten zum Wandfuss hochgewandert - irgendwann würde die Sonne dann schon zum Vorschein kommen! Und sie zeigte sich schlussendlich auch, leider doch erst ziemlich spät, und sie konnte die Wolken nicht richtig vertreiben, zudem blies eine fiese Bise :-/
Aber genug geklagt, es war trotz allem ein sehr schöner Klettertag in einer sehr interessanten Route, hier einige Details:
1. Sl. 6b+: Auf den ersten Metern Leistenkletterei an verdreckten Griffen (vom vielen Wasser das hier ständig läuft), hoffentlich würde das noch besser werden! Es wurde besser, vor dem Stand dann ein interessantes und kniffliges Power-Dächli, welches ganz schön fordert (A0).
2. Sl. 6b: Super Kletterei, zuerst eine feingriffige Querung nach rechts, anschliessend steil und athletisch an Schuppen hoch (Seit- u. Untergriffe) mit erneuter feingriffiger Querung nach rechts, genial!
3. Sl. 6b+: Sehr technische Seillänge an kleinen Griffen, mit einer anspruchsvollen Plattenstelle (A0).
4. Sl. 6a+: Schöne und steile Seillänge, welche trotz des etwas leichteren Grades dennoch ziemlich fordernd ist!
5. Sl. 6b+: Extrem technische und kleingriffige Seillänge, mit interessantem Einstieg (man finde den Untergriff links) und vielen Stehproblemen -> bloss die Ruhe bewahren, es finden sich immer wieder Griffe zum weiterkommen.
6. Sl. 5c+: Schöne, einfachere Seillänge.
7. Sl. 7a: Athletische und steile Kletterei an sehr kleinen und scharfen Griffen (Tropflöcher), welche zum Teil dynamisch gekrallt werden müssen. 6b+ obl., ansonsten kann diese Seillänge auch rechts umgangen werden (6a).
8. Sl. 5c+: Kurzes Schlussbouquet um auf die Wiese (Ausstieg) zu gelangen, kann gut mit der vorigen Seillänge kombiniert werden.
Oben auf der Wiese wäre eigentlich der ideale Platz um sich auszuruhen und zu geniessen, doch die Bise war unterträglich kalt und liess uns nicht lange verweilen. Hatten in 3x (55m, 58m, 30m) über Andromeda und Argus abgeseilt, und standen nur wenige Minuten später unten beim Einstieg, wo es praktisch windstill war :-)
Auf dem Rückweg noch bei einem Boulder (es stecken einige Bh) halt gemacht und einige einfache Routen gezogen, bevor es dann zurück zum Auto ging. Bevor wir jedoch ins Unterland fuhren, hatten wir noch beim Restaurant Lohner halt gemacht und das feine Huuskafi probiert, denn mit etwas Kurvenwasser lassen sich die vielen Kurven ja bekanntlich viel besser meistern :-)
Bemerkungen:
Interessante Routen auch am Hausberg des Filidor Verlages (z.B. Joker, Hanibal, Fusion)
Weitere Routen:
- Typhon 6c+
- Zürcher Sportweg 6c
- Diagonale 6a
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