Beschreibung | Signal (Pyramid Pkt. 2210m), Häxering 6c, 6b obl., 9 Sl (***), mit Yvonne
(Signal P. 2210m - klettern hoch über den Urbachtal, ein tolles Erlebnis!)
Mit dem Auto zuerst Richtung Urbachtal, dann auf der Forststrasse (Fahrverbot!) bis Allenschwendi 1080m (Parkplatz). Gestartet in Allenschwendi um 06.30 Uhr. Landschaftlich sehr schöner und steiler Zustieg, via Burgalp 1440m und den Alphütten Mad 1580m (Biwakmöglichkeiten, Wasser vorhanden). In 2 Stunden auf sehr exponierten, aber gut begehbaren Wildheuerpfaden bis zum Einstieg auf ca. 1960m. Wir hatten die obere Querung zum Signal gewählt (gemäss Skizze, zudem sind blaue Markierungen vorhanden). Um 09.00 Uhr sind wir in die Tour eingestiegen.
1. Sl 6b+: Gleich zu Beginn gehts über eine fiese Platte (die Crux zwischen dem 1. und 2. Bh, nur nicht entmutigen lassen, falls diese Stelle nur A0 geklettert werden kann), danach steil über einen Aufschwung und anschliessend sehr technisch an Wasserrillen bis hoch zum Stand.
>> Achtung: Nach dem Aufschwung links an der Kante bleiben, der Bh geradeaus gehört zu einer anderen, unbekannten Route (anderes Plättli!), welche im Schweiz extrem Topo gepunktet eingezeichnet ist.
2. Sl 6c: Zuerst eine technische Querung an feinen Griffen, anschliessend anhaltende, schöne und steile Kletterei an guten Griffen (pumpig!).
3. Sl 6a: Kurze aber schöne Seillänge an stumpfen Wasserrillen. Kann ev. mit der 2. Sl zusammengehängt werden, dann aber auf Seilzug achten.
4. Sl 6c: Sehr schöne Seillänge. Zu Beginn steil an guten Griffen, anschliessend sehr technische und feingriffige Wasserrillenkletterei, die Crux kurz vor dem Stand: Halten mit links an Wasserrille, mit rechts stützen, nun die Füsse hochstellen in die Wasserrillen.
5. Sl 6b: Steile, pfeilerartige Seillänge an kleinen, aber guten Griffen und Tritten.
6. Sl 6b+: Schöne und anspruchsvolle Seillänge, die Crux unter der Schlinge beim Dach: Mit links am guten Seitgriff (Ausbruch), mit rechts an der feinen, runden Leiste, nun hochstehen und schnapp mit rechts an den guten Griff. Nun folgt noch das steile, athletische Dach, dies geht aber problemlos.
7. Sl 6b+: Kurze Seillänge mit technischer Crux: Vom Untergriff mit rechts etwas nach links an den Seitgriff, anschliessend wieder etwas nach rechts zurück, dann mit rechts weit an den Zangengriff, durchblockieren und die Füsse hochstellen.
8. Sl 6c: Schlüsselseillänge. Nach einer kurzen Querung zu Beginn sehr plattig und fein (1. Crux), nach dem Aufschwung dann etwas strukturierter, der Ausstieg über den 2. Aufschwung aber wieder sehr kompakt (2. Crux -> diese p.a. geklettert, Grössenproblem).
9. Sl 6b+: Schöne, pfeilerartige Seillänge. Anhaltend, an guten aber fetzig scharfen Griffen.
Um. 13.45 Uhr erreichten wir den Ausstieg, die 3 zusätzlichen Seillängen der Wurzelbrut schenkten wir uns - somit müssen wir wohl auch noch diese etwas plattigere Route klettern gehen, um auf den Gipfel zu gelangen :-) Abgeseilt dann rassig in 5x50m über die Route. Nach einer kurzen Pause gemütlich hinunter nach Allenschwendi marschiert.
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Bemerkungen:
Sehr schöne Kletterei hoch über dem Urbachtal, relativ streng bewertet. Bis auf zwei A0-Stellen (1. und 8. Sl) konnte ich die Route onsight klettern. Der Häxering ist sehr gut abgesichert, es sind keine zusätzlichen Sicherungsmittel notwendig. Für die Wurzelbrut (Nachbarroute) sind jedoch Keile und Friends anzuraten (auch wenn man vom Häxering noch in die Wurzelbrut wechseln möchte!). Der lange Zustieg scheint viele Kletter abzuschrecken, denn nebst zwei eifrigen Erschliessern (siehe Bericht auf bergsteigen.at) waren wir mutterseelen alleine im Gebiet.
Der Einstieg zu Häxering befindet sich bei 657898 / 171051, 1964m.
Beim Zustieg ist uns schon sehr früh die eindrückliche SE-Wand der Hohjegiburg 2639m aufgefallen - ob es dort wohl erschlossene Routen gibt?? Es gibt sie, eine Tour ist beschrieben im Engelhornführer S. 39: Bei dieser langen Route (Schwierigkeit 4. u. 5, einzelne Stellen 6 A0, 1200m Höhendifferenz, Erstbegehung 1976) handelt es sich um die lohnendste und schönste der grossen Urbachtalklettereien. Ca. 10-12 Std. ev. mit Biwak. Ev. Eishammer u. Steigeisen können beim Ueberwinden der Tieflaui nützlich sein, zudem Klemmkeile, Friends u. ein kleines Hakensortiment.
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