Beschreibung | Läged Windgällen 2573m (Bastion), mit Martine
(Läged Windgällen, Sektor Bastion)
Den goldenen Herbst wieder einmal im Schächental genossen. Zustieg von der Kurve an der Klausenpassstrasse (705917/192387, 1772m) nach Heidmannegg 1862m. Bei den Alphütten nach rechts weg und steil ein Weglein hoch bis unter die Eistiege der Bastion (703632/193279, 2280m). Dauer für den Zustieg ca. 75 Minuten. Folgendes hatten wir geklettert:
Starlight 6c, 3 Sl, 100m (***)
1. Sl 6a+: Von Beginn weg steil und anhaltend an meist guten Griffen, gegen Schluss nette Verschneidungskletterei.
2. Sl 6c: Zuerst etwas nach links an den Pfeiler (expo), hier kurze, kleingriffige Crux, im Mittelteil pfeilerartig und steil an grossen Griffen (hier einige Friends gesetzt), der Ausstieg dann technisch und kompakt. Ausser der komplexen Wegfindung und manchmal etwas spärlichen Absicherung finde ich diese Seillänge mit 6c etwas überbewertet, würde 6b vorschlagen?
3. Sl 6a: Einige Meter nach rechts queren (expo), danach pfeilerartig bis zum Stand. Anhaltend, an guten Griffen - würde doch eher 6a+ vorschlagen?
>> Bei der Starlight handelt es sich um eine sehr schöne, alpine Sportkletterei, in meist sehr gutem Fels und tollem Ambiente. Die Absicherung ist gut, eine solide Vorsteigermoral wird aber vorausgesetzt.
>> Wir benötigten für diese perfekte Onsightbegehung etwas mehr als zwei Stunden. Abseilen in 2x über die Route Goldvreneli, beim ersten Mal einige Zwischensicherungen einhängen, um am Fels zu bleiben.
>> Friends (Cam Gr. 0.5-1) und Klemmkeile sind empfehlenswert, v.a. für die 2. Sl. An den Schlüsselstellen ist die Tour gut abgesichert. Wegfindung nicht einfach.
Nach einer kurzen Mittagspause (wirklich nur kurz, denn sonst wären wir sitzen geblieben so schön wars...) sind wir eingestiegen in
Memorial 6c+ (6b A0), 3 Sl, 100m (***)
1. Sl 6c+ (6b A0): Nach einigen Aufwärm-Metern folgt bereits die Crux über ein Dach: An kleinen Griffen oder Sloper muss der Express gehängt werden, die eigentlich Schwierigkeit besteht aber darin, anschliessend die Füsse hochzubekommen... Anschliessend anhaltende, homogene, anstrengende und anspruchsvolle Wandkletterei mit vielen Stehproblemen (offene Türen), gut abgesichert. Die Seillänge ist im Topo mit 6b bewertet. Dies stimmt gewiss für den anhaltenden Wandteil, nicht aber für das Dach, oder dann nur, wenn es mit Hilfe des Express bezwungen wird, eine freie Begehung ist deutlich schwieriger (6c+?).
2. Sl 6a+: Sehr schöne Wandkletterei an guten Griffen, gut abgesichert.
3. Sl 5a: Leichtes Blockgelände, dann gar nicht so einfache Verschneidung, die letzten Meter brüchig. Würde 5b oder sogar 5c vorschlagen?
>> Bei der Memorial handelt es sich um eine sehr schöne, alpine Sportkletterei, in meist sehr gutem Fels und tollem Ambiente. Die Route ist verglichen mit der Starlight um einiges anhaltender, anstrengender und homogener. Die Absicherung ist gut, eine solide Vorsteigermoral wird aber vorausgesetzt.
>> Wir benötigten erneut etwas mehr als zwei Stunden für die Tour, und auch dieses Mal eine Onsightbegehung (bis auf die Dach-Crux). Abseilen 3x über die Route.
>> Die letzten 10m der 3. Sl sind ziemlich brüchig, der Ausstieg wäre auch über Goldvreneli linkerhand möglich (mit Schlingenverlängerung). Der Fels dort scheint um einiges solider, zudem wäre man mit 2x abseilen wieder am Einstieg.
>> Friends sind nicht unbedingt notwendig, ev. für die letzte Seillänge.
Bemerkungen:
Die Routenfindung ist manchmal nicht ganz einfach, der Fels etwas unübersichtlich strukturiert, und diese versch.. Schächentaler Ringbohrhaken wirklich schwer zu finden, da sie eng am Fels anliegen, nicht hervorstehen und gut getarnt sind. Dass die Expressen teilweise extrem mühsam anzubringen sind an diesen Ringlibolts, muss wohl auch nicht mehr erwähnt werden...
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