Beschreibung | Rottällihorn 2913m, mit Marcel und Bertran
(Schönwetter Foto vom Rottällihorn 2913m, aufgenommen im Jahre 2005)
Start um 08.20 Uhr vom bereits gut gefüllten Parkplatz in Realp. Auf breit ausgetretener Spur der Witenwasserenreuss entlang Richtung Schweig Pkt. 1739, nach dem Abzweiger Richtung Stotzigen Firsten (bei Laubgäden) wurde es dann ruhiger und die Spur markant dünner... Weiter dem Sommerweg entlang Richtung Höhenbiel Pkt. 1967m aufgestiegen, wo wir das erste Mal unser eigentliches Tagesziel, den Hüenerstock 2910m, zu Gesicht bekamen. Der böhige Süd-West Wind und bereits umwölkte Gipfel veranlassten uns allerdings zu einer Kurskorrektur, mit dem näheren Rottällihorn könnten wir immerhin einen Gipfel erreichen und eine schöne Pulverabfahrt geniessen, so dachten wir...
Bei Rotgand (Ober Chäseren) nach Südwesten abgebogen und in einigen Spitzkehren auf den Rücken hochgestiegen, dann flach weiter zur Alp Stelliboden Pkt. 2209m. Nach einer kurzen Pause die Entscheidung getroffen, nach Süden abzuschwenken und das Rottällihorn via dem Seeli Pkt. 2560m oder zumindest den Tälligrat Pkt. 2746m ins Visier zu nehmen, das Wetter war nun deutlich schlechter und der Wind nahm ständig an Intensität zu. Bei Schijenboden auf ca. 2450m war dann aber Schluss, der unterdessen sehr starke Süd-West Wind und die diffuse Sicht zwangen uns zur Umkehr, 10.40 Uhr.
Die Felle also im Rucksack verstaut und das Weite gesucht. Die Abfahrt entlang der Aufstiegsspuren, die steilen Hangpartien möglichst gemieden, da der Schnee hier ständig unter den Füssen wegzubrechen drohte und anschliessend ins rutschen kam, das war nicht ganz ohne! Um 11.30 Uhr waren wir wieder zurück beim zum bersten vollen Parkplatz, anschliessend ging es zum Zmittag ins Restaurant Ochsen in Andermatt, wo wir uns an hausgemachten Spätzli und schmackhaften Suppen gütlich taten.
Heute war definitiv nicht der Tag für eine Skitour im Gotthardgebiet (Graubünden wäre besser gewesen) - aber immerhin waren wir draussen an der frischen Luft und haben unsere Beine vertreten - und der Winter ist ja noch laaang... :-)
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GPS-Profil
GPS-Tracks
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Bemerkungen
Das vermeindlich einfache, jedoch stark coupierte Gelände (Mulden, Felsabstürze) verlangt entsprechend gute Sicht, ansonsten kann man sich hier schnell mal verlieren, was dann fatale Folgen haben kann (es gab einen tödlichen Unfall im Frühjahr 2010).
Die Tour kann mit der nötigen Vorsicht auch bei erheblicher Lawinengefahr begangen werden (via Seeli Pkt. 2560m, dem Rottälligrat folgend). Das Bulletin hat heute gepasst, starke Windverfrachtungen hatten bei Geländeübergängen den Schnee bereits mit wenig Zusatzlast ins rutschen gebracht. Am Winterhorn (hatten wir auch geplant, inkl. Nordabfahrt, auf Grund des Bulletins aber wieder verworfen) kam es sogar zu einem erfolgreichen Rettungseinsatz, siehe Eintrag im Gipfelbuch.
Während sich am Stotzigen Firsten die Massen tummeln, geht es am Rottällihorn meist viel ruhiger zu und her.
Weitere Berichte zu erfolgreichen Begehungen vom Rottällihorn findet man hier und hier :-)
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