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| Tourendetails Pizzo Lei di Cima 2680m, Pizzo Campolungo 2713m |
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Tourenart | Skitour |
Datum | 04.01.2011 |
Region | |
Kartennummer | SAC Skitouren Zentralschweiz-Tessin, 266 S Valle Leventina |
Link zum Kartendienst | |
Anforderung | S+
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Besucherandrang | Schwach frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 18.4km
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Höhenmeter | 1800m 1800m |
Lawinenbulletin | mässig (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | S-SE |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | lohnend |
Beschreibung | Pizzo Lei di Cima 2680m, Pizzo Campolungo 2713m, mit Bertran
(Der Doppelgipfel mit Pizzo Camplungo 2713m links und Pizzo Lei di Cima 2680m rechts)
Eigentlich wäre ein attraktiveres Ziel geplant gewesen, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wir sind also bereits zeitig um 07.45 Uhr in Dalpe Pkt. 1192m gestartet. Der Himmel war bedeckt, gar nicht so wie wir uns das erwünscht hatten... Wir liessen uns aber nicht gleich entmutigen, und sind somit wieder einmal mühsam durch das Val Piumogna Richtung Alpe di Croslina Pkt. 1982m hochgestiegen. Auf ca. 1900m, nördlich des Böc di Comasnè, eine kleine Pause eingelegt, das Wetter analysiert, und schliesslich für den Plan B entschieden: Lets go to Pizzo Campolungo!
Älteren Aufstiegsspuren folgend im Nebel über Piano di Lei zur Alphütte Lei di Cima 2400m aufgestiegen. Hier befanden wir uns bereits über dem Nebel, doch über uns lag eine weitere, geschlossene Wolkendecke, welche sich aber so langsam aufzulösen begann. Unmittelbar hinter der Hütte weiter in den Kessel, und mit einigen Spitzkehren steil in NW-Richtung hinauf bis zu den Felsen am Fusse des Gipfelaufbaus auf ca. 2580m, hier Skidepot, 10.45 Uhr. Nachdem wir Steigeisen und Pickel montiert hatten, zogen wir los Richtung Gipfel. In der steilen S-Flanke fanden wir zu Beginn super Trittschnee und es ging zügig vorwärts. Weiter oben dann, im flacheren Teil, brachen wir ständig durch den Deckel, und mussten uns stellenweise durch hüft(brust)tiefen Pulverschnee wühlen - war das anstrengend! Doch irgendwie ging es trotzdem vorwärts, und schliesslich standen wir um 11.40 Uhr auf dem verwächteten Gipfel des Pizzo Lei di Cima.
Da es hier nicht allzu gemütlich war, machten wir uns umgehend an den Abstieg, was rasch und ohne nennenswerte Schwierigkeiten erfolgte. Zurück beim Skidepot, hatten wir, nach einer kleinen Erfrischung, die Steigeisen wieder gegen die Skis ausgetauscht, und traversierten die steile S-Flanke in westlicher Richtung. Zuletzt dann wieder steiler nach N und mit einigen Spitzkehren bis auf den verwächteten Gipfelfirst, etwas östlich des höchsten Punktes 2713m, 12.25 Uhr. An die in der Regel eher einfache Querung hinüber zum Hauptgipfel war bei diesen eindrücklichen Wächten leider nicht zu denken (es sei hier auch schon einmal jemand durch die Wächte gebrochen und nordseitig Richtung Lago di Leit hinunter gerauscht, auweia...)!
Wir gaben noch nicht klein bei und starteten den Versuch, über eine Flanke etwas weiter westlich auf den Gipfel zu gelangen. Somit einige Meter abgefahren, und den steilen, eisigen und immer exponierter werdenden Hang in westlicher Richtung traversiert, bis wir zuletzt zu Fuss auf den Grat hochstiegen, und diesen um 12.45 Uhr erreichten. Aber einmal mehr bedeutete dies das Ende der Fahnenstange, erneut wurde der Weiterweg durch eine eindrückliche Wächte versperrt - und es fehlten uns bloss noch 20 Meter! So sei es, wir gaben uns geschlagen, und kehrten noch einmal auf den Ostgipfel zurück, wo wir schliesslich eine längere Pause einlegten. Es war erst 13.00 Uhr, aber immerhin konnten wir nun auch etwas Sonne geniessen, deren Abwesenheit uns überhaupt an diesen gottverlassenen Berg geführt hatte.
Eine halbe Stunde später machten wir uns an die Abfahrt durch die S-Hänge, dies war eine regelrechte Bruchharsch-Safari, schlimmer gehts nimmer... Doch leider, es ging noch schlimmer, es folgte noch die Abfahrt durch den Wald hinunter nach Dalpe - Prosit, wir waren bedient! Ankunft in Dalpe um 14.55 Uhr.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Bereits zum zweiten Mal den Pizzo Campolungo angesteuert, und zum zweiten Mal den Gipfel verfehlt! Vor einigen Jahren stand ich nämlich schon einmal auf dem Pizzo Lei di Cima anstatt dem Pizzo Campolungo, siehe Bericht.
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GPS-Profil
GPS-Tracks
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Bemerkungen:
Landschaftlich, konditionell und alpinistisch zwei lohnende Ziele, skifahrerisch eher weniger (weiter Zustieg [>9km], meist flaches Gelände). Als Alternativ-Plan aber durchaus zu empfehlen!
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