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 | Tourendetails Bächenstock 3011m, Zwächten 3080m, Krönten 3107m, Chli Spannort 3003m (Wintertürmli) |
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Tourenart | Alpine Skitour |
Datum | 12.02.2011 |
Region | |
Kartennummer | SAC Zentralschweizer Voralpen und Alpen, 255 S Sustenpass, 1211 Meiental |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | S, II |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | A |
Distanz | 23.8km
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Höhenmeter | 2600m 2600m |
Lawinenbulletin | gering (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Bächenstock 3011m, Zwächten 3080m, Krönten 3107m, Chli Spannort 3003m (Wintertürmli)
Start kurz nach Färnigen auf ca. 1500m um 07.00 Uhr. Es war gerade genug hell, um ohne Stirnlampe durch den dunklen Färnigenwald zu navigieren. Im Wald etwas ruppig und eisig, war so knapp machbar mit Skis. Ab Rieter dann harte aber griffige Spur, somit blieben die Harscheisen im Sack. Für die Überschreitung des Bächenstocks hatte ich vorsorglich die Steigeisen montiert, wäre aber nicht nötig gewesen. Perfekter Trittschnee im Couloir und in der abschüssigen Flanke, die griffige Genusskletterei (I) über den SW-Grat bei trockenem Fels problemlos. Von Färnigen ohne Pause bis auf den Gipfel gestiegen, Ankunft 09.25 Uhr.
(Bächenstock 3011m, bereits einige Spuren auf dem Seewenzwächten)
Nach einigen Fotos hatte ich mich unmittelbar an den Fussabstieg gemacht, dank bestem Trittschnee dieses Mal direkt vom Gipfel einige Meter die W-Flanke hinab. Anschliessend dem N-Grat folgend (manchmal in der Flanke, aber auch luftig auf der Gratschneide), in leichter Kletterei bis zu Pkt. 2913m abgestiegen, dort einige Meter steil nach E auf den Bächenfirn hinunter. Hier ein kleiner Carbo-Reload, und die Steigeisen wieder gegen die Skis ausgetauscht. Anschliessend in wenigen Minuten, zuletzt über die E-Flanke, bis auf den wie immer abgeblasenen Gipfel des Zwächten aufgestiegen, 10.05 Uhr. Geniale Aussicht auf Chli- und Gross Spannort, die steil abfallende Südostwand des Hinter Schloss, und natürlich auf den Krönten, dem nächsten geplanten Ziel.
(Zwächten 3080m E-Flanke)
Somit die Felle wieder weg und an die ruppige Abfahrt gemacht über die E-Flanke des Zwächten, auf 2880m dann der Übergang auf den Glatt Firn. In NE-Richtung, nördlich am Schneehüenerstock vorbei, bis auf 2680m abgefahren. Nach kurzer Verpflegungspause und Fell-Montage, den Aufstieg Richtung Krönten in Angriff genommen. Bei der Kröntenlücke Pkt. 2824m den eindrücklichen Windkolk am Ausläufer des Schneehüenerstocks bestaunt. Nun immer steiler werdend, in vielen Spitzkehren, den beinahe aperen Westhang hochgestiegen, welcher sich schlussendlich zu einem Grat verjüngt. Skidepot beim vom weiten sichtbaren Steinmann auf 2960m. Nun zu Fuss weiter, mit Pickel aber ohne Steigeisen, über den schönen W-Grat bis zum felsigen Gipfelkopf des Krönten. Dauer Fussaufstieg vom Skidepot bis zum Gipfelkopf ca. 20 Minuten. Nun folgte noch der kleine Alpineinsatz: die kurze, leicht exponierte und etwas beklemmende Kaminkletterei bis auf den Hauptgipfel des Krönten (10m, II). Der Fels war staubtrocken und prima zu klettern, es schaute wilder aus als es letztendlich war. Ankunft beim Kreuz um 11.25 Uhr. Dank vorhandener Abseilstelle mittels einer Reepschnur (20m) und Prusiksicherung sicher wieder abgeklettert. Nun ausgiebige Mittagspause und das geniale Ambiente genossen.
(Krönten 3107.7m, der felsige Gipfelkopf)
11.45 Uhr Abstieg über den W-Grat in wenigen Minuten hinunter zum Skidepot. Wenig genussvolle Abfahrt über den Glatt Firn bis auf 2640m. Erneut angefellt und Richtung Spannortjoch 2900m aufgebrochen. Es war ein sehr spezielles Gefühl, so mausbein allein auf dem weiten Gletscher, keine Tourengeher weit und breit! Beim Spannortjoch angekommen änderte sich die Szenerie, hier konnte ich dem emsigen Treiben am Chli Spannort zuschauen (nach der Düssimania scheint nun auch die Spannortmania ausgebrochen zu sein ;-). Selber hatte ich den Chli Spannort im Gegenuhrzeigersinn umrundet, und noch kurz einen Abstecher aufs Wintertürmli gemacht, 13.20 Uhr. Perfekter Trittschnee gewährten einen raschen und sicheren Auf- sowie Abstieg.
(Chli Spannort Pkt. 3003m, Wintertürmli)
Nachdem der Hunger gestillt, die Kehle befeuchtet, die Schuhe fixiert und die Skis gewachst waren, hatte ich mich an die Abfahrt gemacht über den Rossfirn. Weiter dann über Juzfad, Rossbiel Pkt. 2217m und Rossplangg hinunter nach Wyssgand. Der Sulz wurde von oben nach unten immer besser: während die SE-Expositionen noch etwas harschig waren, liessen die SW-exponierten Hänge einige genussvolle Schwünge zu! Zuletzt dem Gorezmettlenbach folgend in der Hocke zurück zur Passstrasse und hinunter zum Auto, 14.10 Uhr.
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GPS-Profil
GPS-Tracks (zoom)
Wegpunkte
Die Wegpunkte der gesamten Tour können hier heruntergeladen werden (gpx file).
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Bemerkungen
Eine geniale Rundtour in grandioser Umgebung - immer wieder lohnend, auch wenn der Schnee heute nicht vom allerbesten war...
Die Überschreitung des Bächenstocks sowie der Aufstieg auf den Zwächten hatte ich bereits hier etwas genauer beschrieben.
Die kurze Kletterstelle am Gipfelkopf des Krönten ist mit einem Bohrhaken gut abgesichert. Zudem ist eine Abseilstelle vorhanden, ein Seil dabeizuhaben kann nicht verkehrt sein... Oder aber man macht's mit dem Kröntensprung: klick!
Das Wintertürmli ist der einfach zu erreichende Nachbar des Falkenturms 3130m, auch Kleinstes Spannort genannt. Den Falkenturm zu besteigen stellt allerdings eine grössere alpinistische Herausforderung dar.
Für die Tour gehören Steigeisen und Pickel mit ins Gepäck.
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