Beschreibung | Moriskenburg, mit André
(Moriskenburg - magic)
Der Klettergarten Moriskenburg ist ein kleines aber feines Stück Felsen oberhalb Näfels, mit total 10 sehr schönen und langen Routen in mittleren Schwierigkeitsgraden. Die Touren sind in erster Linie geeignet für solide 7b/7c-Kletterer, denn drunter gibts nicht viel zu holen, und für die Hardmover dürfte der Spot auch eher uninteressant sein. Die Kletterei an der leicht überhängenden Wand hat eher technischen Charakter, die oft kleinen Leisten verlangen eine gute Fingerkraft, die Routenlänge von bis zu 35m erfordern einiges an Ausdauer. Die Wand liegt ab ca. 13.00 Uhr im Schatten und bietet anschliessend auch im Hochsommer oft angenehme Kletterverhältnisse, der Spot ist zudem regensicher, erst nach längeren Regenperioden drückt das Wasser aus der Wand. Zum Klettern ist ein 70m-Seil erforderlich!
Bereits zwei Jahre ist es her, seit ich das letzte Mal auf dieser schönen Felskanzel stehen konnte. In der Zwischenzeit hat sich (haben Mike & Co) noch einiges getan: Der Zustieg ist nun fast schon rollstuhltauglich, und zum klettern sind zwei weitere Routen dazugekommen (siehe Bemerkungen).
Nachdem wir uns installiert hatten, sind wir in folgende Touren eingestiegen:
La Primera 6a (*): Verschneidungs- und Piazkletterei, der Fels ist allerdings nicht über alle Zweifel erhaben...
>> Guter Warm-up.
Moriskentänzer 7c (***)
L1 (7a): Schöne, griffige und stellenweise athletische Wandkletterei bis zum Zwischenstand. Die Crux folgt ungefähr in der Mitte: ausgehend von kleinen Leisten muss ein weiter Zug mit links an den Henkel gemacht werden, dazu links auf kleinen Tritt hochstehen und mit rechts entweder hooken oder auf abschüssigen Tritt stehen.
L2 (7c): Nun folgt ein knackig-steiles Boulderfinish: Vom Stand noch die Fixexpress einhängen, dann nach rechts klettern mittels Untergriff und Fusswechsel bis an die gute Leiste. Nun mit rechts rausspreizen und mit rechts um die Kante greifen bis an schlechte Leiste rechts, links in den Untergriff, links hochstehen auf kleine Leiste, rechts höher stehen auf guten Tritt, chalken und mit rechts an Zange/Leiste kreuzen. Mit links auf Reibungstritt stehen, um mit links an unteren, kleinen Seitgriff zu gelangen. Nun mit dem rechten Fuss auf die gute Leiste hochstehen, mit links an die Zange weitergreifen, links rausspreizen ins Eck unter dem Express, Luft holen und mit rechts an den Sloper strecken/springen. Mit links dazu an den Sloper, Beine kommen lassen und neu platzieren, Fixexpress klippen. Die Leistensequenz bis zur Kette verlangt dann noch etwas Ausdauer, sollte aber machbar sein...
>> In der prallen Sonne ausgecheckt, bei schwindender Sonne, aber mit frischem Wind und bestem Grip, konnte ich im 2. Versuch réussieren. Nach der Crux wurde es auf Grund falscher Beta allerdings noch ziemlich knapp...
>> Für Zwerge mit Dyno-Power und Kampfschrei ;-)
Burgfräulein 7b+ (****): Super homogene und sehr abwechslungsreiche Route - von Leistenkletterei, athletischen Überhängen und technischen Boulderstellen wird alles geboten - eine 35m-Reise der Extraklasse! Die Bouldercrux (6B+/6C) folgt auf der Platte zwischen 7. und 9. Bh: Ausgehend vom Untergriff mit rechts und Sloper-Pinch mit links, mit rechts dynamisch an die obere, gute Leiste schnappen, mit links dazu an die Leiste. Nun mit rechts an die schlechte Leiste, links und rechts hochstehen auf kleine Tritte, und mit rechts hoch in den schmerzhaften Untergriff (Pinch). Nun ist Körperspannung und Schmerztoleranz gefragt: Pinch ziehen, rechts hochstehen auf kleinen Tritt unter dem Express, links weit hochstehen auf Leiste, und mit links an den guten Seitgriff schnappen, weiter hoch zu den Schüttlern. Anschliessend ist grosso modo nur noch Ausdauer und Übersicht erforderlich...
>> Etwas zittrig hochgehängt und noch einmal im Toprope ausgebouldert, nächstes Mal können wir angreifen ;-)
>> Für mich bis jetzt die Beste auf der Burg!
Und schon wieder neigte sich ein genialer Tag an einem magischen Ort dem Ende zu. Aber der Herbst ist noch lang, und wir werden bestimmt wieder kommen...
Projekte:
- Burgfräulein 7b+ RP
- Alhambra 7c RP
Bemerkungen:
Die Wand liegt ab ca. 13.00 Uhr im Schatten und ist zudem regensicher, erst nach längeren Regenperioden drückt das Wasser aus der Wand. Der Felsen wurde von Mike Schwitter und Andi Stöckel im Jahre 2010 in liebevoller Arbeit wiederbelebt, nachdem dort 1997 bereits eine Route eingebohrt wurde, diese dann aber mehr oder weniger in Vergessenheit geraten ist. Zustieg (gemäss Skizze) vom Parkplatz bei der Militärbrücke in 20 Minuten, zuletzt steil hinauf zur Wand (markiert mit Steinmännern sowie installierten Fixseilen).
-- Update 2012:
Im Sommer 2012 wurde die Moriskenburg um zwei Neutouren reicher: Links vom Burgfräulein kamen noch La Rochade 7b und die Super Rochade 7c dazu. Nun gibt es hier bereits zehn Supertouren, an welchen man sich die Zähne ausbeissen kann...
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Das Topo von der Moriskenburg sowie weitere Infos aus erster Hand findet man auf Annas Website.
Infos über die Morisken oder den Moriskentanz findet man auf Wikipedia.
V O R S I C H T - - - Z E C K E N & S C H E I S S G I F T I G E M O S K I T O S !!!
Weitere Berichte zum Sportklettern an der Moriskenburg auf chmoser.ch.
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