Beschreibung | Galerie, mit André, Bruno & Gian
(Auf der Galerie, an einem föhnigen Herbsttag 2012)
Im Westen grau und im Osten blau - schon seit Tagen versank das Mittelland unter einer dicken Nebeldecke, während sich das Wetter in den Bergen, in den Alpentälern und der Ostschweiz sonnig und für die Jahreszeit äusserst mild präsentierte. So auch heute, just nach der Ausfahrt Niederurnen lichtete sich der Nebel und gewährte freie Sicht auf die Galerie, juhee!
Um 10.00 Uhr sind wir auf der Galerie gelandet, das Thermometer zeigte frische 4 Grad, der Himmel war stahlblau und die Luft perfekt trocken, gute Voraussetzungen für harte Projekte :-)
Furgipo/Kopp ab Kombi 6c (***): Im unteren Teil einmal mehr etwas umständliche Kletterei, im oberen Teil dann anhaltende, technisch anspruchsvolle Wandkletterei an Leisten und stellenweise versteckten Tropflöchern.
>> Gute Fusstechnik und Coolness erforderlich.
>> Old school 6c, könnte heute durchaus schwieriger sein!
>> Aufwärmtour, um die A50 einzuhängen und die Crux im Toprope auszubouldern.
>> Anscheinend wurde an der Kopp ab einmal/mehrmals manipuliert, dazu einige lesenswerte Zeilen über den Griff nach der Ethik.
A50 8a (****): Sehr schöne, technische und abwechslungsreiche Wandkletterei an kleinen, teils messerscharfen Leisten, Tropflöchern und Auflegern. Nachdem man L1 der Kopp ab geklettert, und den Bloch ab-Boulder passiert hat, kann man bei einem No-hander nochmals gemütlich pausieren, bevor es dann endlich steiler wird. Zuerst folgt eine Boulderstelle an Leisten und Auflegern, bis man ein weiteres Band erreicht, wo man vom Sinter rechts die nächste Zwischensicherung klippen, und noch einmal zünftig runterschütteln kann, aber dann geht es richtig los:
Mit der LH ins Tropfloch, RH an Leiste. RF etwas höher stehen und mit RH an Seitgriff. LF überkreuzen auf Reibungstritt, RF hochstellen auf versteckten Tritt. LH an Seitgriff, ziehen und LF hochstellen auf Tropflochtritt. RF höher stellen auf Leiste, dann mit RH die Schlingenverlängerung klippen. Nun mit RH den Zackengriff klemmen, dann den LF etwas höher stellen auf Band, um mit RH weiter ins Zweifingerloch zu gelangen. LF auf zentralen Tritt unter dem Bauch stellen, RF hochstellen auf versinterten Reibungstritt, und mit der LH an scharfen Seitgriff schnappen. LF höher stellen auf schrägen Tritt links aussen, und mit der RH an Sloperzange schnappen. LF zentral auf Reibung antreten, den RF auf guten Zackentritt stellen und draufsitzen, und mit der LH an die Sloperleiste schnappen (Hand etwas nach links abdrehen). Jetzt Schwung holen und mit RH weit hoch an den Tropfloch-Sloper. Wenn Position gefunden (mit Zeige- und Mittelfinger etwas nach rechts auf Schulter), mit LH an gute Leiste schnappen. Nun LF auf Reibung und RF hochstellen auf Sloper, durchstrecken und mit RH hochgreifen zum Band. LF zum Körper nehmen auf schrägen Tritt, mit LH hochgreifen zum Band, mit RH nach rechts zum guten Griff, rechts auf Köpflitritt stehen, jetzt Express klippen.
Der Rest ist zwar nicht gerade geschenkt, aber auch nicht mehr super schwierig. Zuletzt noch auf kleinen Tritt rechts aussen stehen, dann mit LH hoch zum Tropfloch strecken, den RF auf Leiste zum Körper stellen, LF höher stellen auf Tropflochband, aufstehen und mit RH an den Henkel, that's it!
>> Im 1. Versuch perfekter Grip, dafür klappte es mit den Füssen noch nicht ganz. Im 2. Versuch waren die Verhältnisse bereits viel schlechter, es hatte Feuchtigkeit reingedrückt und die Temps waren viel zu warm! Zudem war der linke Zeigefinger bereits wieder offen, so ein Mist :-(
>> Total 7 Versuche, tbc...
>> Weitere (vielleicht bessere) Beta erhalten und ausprobiert: Anstatt mit RH ins Loch, links auf dem Band etwas höher stehen und mit RH dynamisch an die Leiste. Nun mit links und rechts auf dem Band höher stehen und mit LH an den scharfen Seitgriff. LF noch höher stellen, RF hochstellen auf kleinen Tritt und eindrehen (Ägypter), und mit RH an Sloper.
>> Folge den weissen Bolts.
>> Inkl. Einstieg über Kopp ab hat die Route ihre 4 Sterne verdient.
>> Die Crux am besten mit einer langen Schlinge verlängern und durchklettern.
>> Kühle Bedingungen und guter Grip sind Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Durchstieg! Entweder noch am Vormittag, nach Sonnenuntergang, im Schatten (zB. im Frühling/Sommerzeit bis 12 Uhr) oder an Föhntagen angreifen.
No Name 7b (***): Steile, recht athletische Kletterei, mit einigen Boulderstellen an Leisten, Auflegern, Tropflöchern, Seit- und Untergriffen. Zwei Cruxzonen gilt es zu knacken: Im unteren Abschnitt muss von den zwei Untergriffen mit rechts der Seitgriff (Daumenklemmer) gepackt werden. Füsse nach rechts stellen (den rechten Fuss auf den Zackentritt), mit links ans Tropfloch greifen, höher stehen (mit rechts ev. ein Tropfloch zwischengreifen), und mit links hoch an den Sloper greifen, Express klippen. Weiter oben dann vom sintrigen Seitgriff rechts mit links weit hoch ans Tropfloch strecken. Füsse besser platzieren, mit rechts überkreuzen an Sloper, Füsse nach links verschieben und mit links ein weiteres Tropfloch krallen. Nun den linken Fuss weit links auf's 'Köpfli' hochstellen, Körper raufschieben und mit links in den Untergriff. Von den Untergriffen an der Schuppe die Füsse nach rechts verschieben, mit links einen Pinch klemmen, um mit der rechten Hand in den Untergriff im Dach zu gelangen. Rechten Fuss auf Reibungstritt stellen, links höher stehen und mit links zur guten Leiste hochgreifen. Bis zum Stand ist noch etwas Coolness und Übersicht gefragt (etwas rechts halten, sonst befindet man sich im Pizzabuch).
>> Vor einer Woche zum ausklettern im Toprope, heute gleich im 1. Versuch inkl. einhängen der Exen.
>> War eine erstaunlich solide Begehung trotz getaptem Zeigefinger :-)
>> Rotpunktbegehung Nr. 21 an der Galerie (>7a).
>> Einige Griffe und Tritte sind leider etwas schmierig, somit sind auch hier kühle Bedingungen mit gutem Grip Voraussetzung für den erfolgreichen Durchstieg.
Pizzabuuch 7a (***): Unten athletisch an guten, aber gehörig speckigen Griffen und Tritten, im oberen Teil eine feine, Querung nach rechts zu den Untergriffen, dann athletisch/griffig über das Dächli und eher griffarm bis zum Top.
>> Und noch zum ausklettern ;-)
>> Sozusagen ein Alzheimer-Flash, ich war genau vor 5 Jahren das letzte Mal in dieser Route.
Tja, auch heute hatte es nicht geklappt mit der A50, dafür gab's als Trostpflaster die No Name und eine Wiederholung des Galerie-Klassikers Pizzabuch. Bis zum nächsten Galeriebesuch wird sich zeigen, ob ich dranbleiben sollte am Projekt, oder mit frischem Kopf doch lieber in eine andere Tour einsteige.
Bemerkungen:
Seit der Aufschüttung der Galerie im 2012 ist diese leider nicht mehr kindertauglich!
Aktualisierte Webcams auf Weesen, oder mit Blick Richtung Galerie.
Weitere Berichte zu Klettertouren an der Galerie auf chmoser.ch.
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