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 | Tourendetails Falknis 2560m |
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Tourenart | Skyrunning |
Datum | 06.07.2014 |
Region | |
Kartennummer | 1156 Schesaplana, 237T Walenstadt, 238T Montafon, SAC Bündner Alpen 7 |
Link zum Kartendienst |  |
Anforderung | T4
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Terrain | Bergweg |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Kondition | A |
Distanz | 17.7km
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Höhenmeter | 2100m 2100m |
Exposition | S |
Sonne |  |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Falknis 2560m
(Falknis 2560m via Enderlinhütte - kompromisslos steil)
//Motivation
Zur Abwechlung hatte ich mir ein rennfreies Wochenende gegönnt. Körper und Geist sehnten sich nach einer Pause. Müssiggang war mir natürlich trotzdem fremd. Ich wollte heute einfach mal wieder raus, die Natur und Stille geniessen und den eigenen Atem hören.
Seit meiner letzten Tour auf die Falknis geisterte die Idee im Kopf herum, zurückzukehren, und den Berg in Form eines Berglaufs zu attackieren. Eine Zielzeit konnte und wollte ich nicht festlegen, schön wäre es unter drei Stunden zu bleiben.
//Trail
Nachmittags waren wir zu einem Kinderfest eingeladen, so musste ich heute früh auf die Socken machen, um dann rechtzeitig wieder zuhause zu sein. Nachdem ich das Auto beim beim Bhf. Maienfeld Pkt. 504m abgestellt und die Laufschuhe geschnürt hatte, konnte es um viertel nach sechs losgehen. Für heute war ein warmer Sommertag prognostiziert und die Temperaturen lagen bereits jetzt im angenehmen Bereich. Trotzdem hatte ich Armlinge und eine leichte Regenjacke mit im Gepäck, ausschliesslich im Tank unterwegs zu sein war mir irgendwie nicht ganz geheuer, und heute würden weder Helfer noch Zuschauer die Wegstrecke säumen, welche mich aus der Notlage befreien könnten.
Der Abschnitt bis zur Enderlinhütte 1501m war mir noch ziemlich präsent und so konnte ich mich auf Puls und Atmung konzentrieren. Nur nicht gleich in die Vollen gehen dachte ich mir, denn die Enderlinhütte 1501m war ja erst die halbe Miete. Dem Schlendrian wollte ich allerdings auch keinen Platz einräumen, der Puls durfte keinesfalls in den Wohlfühlbereich gelangen. So kam es, dass ich die Enderlinhütte bereits nach 0:55'19 passiert hatte. Die ersten tausend Höhenmeter waren geschafft, nun noch einmal dasselbe in Grün.
Der folgende Abschnitt bis zum Fläscher Fürggli Pkt. 2248m war nun etwas technischer. Stellenweise drahtseilgesichert und exponiert quert man unter den Falknistürm hindurch, bevor man nach einem steilen Schlussbouquet auf den Sattel steigt. Erstaunlicherweise war es mir möglich, auch auf den zum Teil sehr schmalen und abschüssigen Wegen zu laufen, hochkonzentriert und lediglich auf den Trail fokussiert. Ab dem Fläscher Fürggli wurde es mental wieder etwas entspannter, dafür kam der Körper zusehends an seine Grenzen, doch ich wollte nicht ablassen. Ich hatte die Aussicht und beinahe Gewissheit, den Gipfel in weniger als zwei Stunden zu erreichen, doch es könnte knapp werden. Dies war Motivation und Antrieb genug. Ich gab noch einmal alles, und konnte die Uhr schliesslich nach 1:56'28 auf dem Gipfel der Falknis 2560m zum stoppen bringen.
Sehr schön - 2100hm in weniger als zwei Stunden, in alpinem Gelände, mit immer noch müden Beinen - dies stimmte mich zuversichtlich und motivierte für grössere Taten... Der Föhn war schon seit geraumer Zeit aktiv und hatte eher kühlende als wärmende Wirkung, im Anstieg war es gerade noch aushaltbar. Auf dem Gipfel war es nun allerdings sehr unangenehm, ich war äusserst froh die Armline überstreifen zu können. Nach einem leckeren Riegel (dem ersten und einzigen) machte ich mich beschwingt an den Abstieg.
Im Rausch begriffen flog ich dem Fläscher Fürggli entgegen, bevor ich es im Bereich der Falknistürm wieder etwas behutsamer anging, schliesslich möchte man hier nicht unbedingt ausrutschen und in die Tiefe gleiten. Dennoch war ich unterdessen genügend ans steile Absturzgelände adaptiert, um auf den stellenweise sehr schmalen Wegen fast schon unbeschwert laufen zu können. Rasch war ich zurück bei der Enderlinhütte, machte hier aber nicht Halt, sondern zog es gleich durch bis nach Maienfeld, wo ich mit brennenden Oberschenkeln und wackligen Knien angekommen war. Es war halb zehn und Zeit für eine Znünipause.
//Fazit:
Erwartet hatte ich einen kompromisslos steilen, alpin anmutenden Anstieg auf die Falknis, und ich kam dabei voll auf meine Kosten. Unerwartet konnte ich die eingeschlagene Pace voll durchziehen und bei einer Zeit unter zwei Stunden einchecken, darüber war ich ebenfalls sehr erfreut. Alles in allem war es eine gelungene Blitzaktion!
(Der etwas zweideutige Wegweiser zur Falknis - 3.5h bis zum Gipfel ist eher etwas für Speedhikr - 3.5h bis zur Enderlinhütte etwas für Schnecken... Wie auch immer, ich war nach 3:16'52 wieder zurück am Ausgangspunkt)
//Facts:
- Route: Bhf Maienfeld - Steigwald - Loch - Enderlinhütte - Fläscher Fürggli - Falknis - retour vice verca.
- Distanz: 17.7km
- Höhenmeter: 2100m
- Zeit Bhf Maienfeld - Enderlinhütte: 0:55'19
- Zeit Bhf Maienfeld - Falknis: 1:56'28
- Zeit allez-retour: 3:16'52
- Verpflegung: 1 Powerbar, 1l Iso.
- Terrain: 90% Trails (Berg- und Wanderwege), 5% Asphalt, 5% Forststrassen.
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GPS-Profil
GPS-Tracks
Wegpunkte
Die Wegpunkte des Berglaufs können hier heruntergeladen werden (gpx file).
Bemerkungen:
Der kompromisslose Anstieg von Maienfeld auf die Falknis ist für trittsichere und schwindelfreie Bergläufer eine schöne Herausforderung! Für den Anstieg wären Stöcke wahrscheinlich ein leichter Vorteil, für's runterlaufen dagegen hinderlich, ich kann hier leider keine Empfehlung abgeben.
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