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![](getartbild.php?art_id=1&spezial=&gross=1) | Tourendetails Pfannenstock 2572m, Grisset 2721m |
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Tourenart | Skitour |
Datum | 16.01.2010 |
Region | |
Kartennummer | 246 S Klausenpass, SAC Skitouren Zentralschweiz |
Link zum Kartendienst | ![](images/mapgeoadmin.jpg) |
Anforderung | SS, II |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Kondition | A |
Höhenmeter | 2400m 2400m |
Lawinenbulletin | mässig (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | Alle Exp. |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Pfannenstock 2572m und Grisset 2721m, mit Bruno
(Pfannenstock 2572m SW-Flanke)
Start beim Gasthaus Schwarzenbach 956m um 07.40 Uhr. Durch den unübersichtlichen Jungwald, jedoch einer guten Spur folgend, problemlos nach Bärensol Pkt. 1465m aufgestiegen. Weiter einer schwachen, manchmal komplett zugewehten, sportlich-steilen Spur folgend und immer auf der rechten Talseite bleibend, dem Chli Chupferberg entlang nach Geitenberg Pkt. 1743m aufgestiegen. Noch etwas weiter Richtung NE bis zum Schafboden 1827m aufgestiegen, wo wir in der strahlenden Morgensonne eine erste Pause einlegten, 09.20 Uhr.
Weiter in coupiertem Gelände durch die einsame Karrenlandschaft, via Stöllen und westlich an Pkt. 2318m vorbei Richtung Pfannenstock aufgestiegen - die Aussicht auf die Zentralschweizer Voralpen und Alpen, welche uns ständig begleitete, war einfach gigantisch! Das Skidepot am Fusse des Gipfelaufbaus auf ca. 2450m, bei einem markanten Felssporn in einer Nische, erreichten wir um 11.00 Uhr. Nach einer ausgiebigen Pause nahmen wir um 11.30 Uhr, mit Steigeisen und Pickel bewaffnet, die Gipfelbesteigung in Angriff. Stellenweise war hüfttiefe und anstrengende Wühlerei durch griessigen Pulverschnee nötig, durch ein steiles und eingeblasenes Couloir auf den Südgrat hinauf, und weiter bis zur felsigen Schlüsselstelle, welche in leichter, jedoch etwas heikler und exponierter Kletterei (II) überwunden wird. Anschliessend erneut durch hüfttiefen Pulverschnee über den Grat auf den Gipfel, 12.00 Uhr. Abstieg entlang der Aufstiegsspuren in wenigen Minuten hinunter zum Skidepot, die Schlüsselstelle abzuklettern verlangte natürlich etwas erhöhte Aufmerksamkeit!
Um 12.30 Uhr sind wir nach S Richtung Grüenen-Blätz 2182m abgefahren, trotz der sonnigen Exposition konnten wir hier den immer noch frischen Pulverschnee geniessen. In der Fläche von Grüenen-Blätz wieder angefellt und bei gleissender Sonne um 12.50 Uhr Richtung Brunalpelihöchi 2207m und Grisset 2721m losgezogen. Den Grissetchranz-Kessel gequert auf eine abgeblasene Rippe, hier die Harscheisen montiert und zuletzt sehr steil und eisig auf den Gipfelgrat aufgestiegen, dann über den wenig exponierten und einfachen Grat zu Fuss in einer Minute zum Gipfelkreuz, welches ich um 14.10 Uhr erreichte - ziemlich ausgepumpt und froh, das Ziel nie ausser Augen gelassen oder Forfait gegeben zu haben - hier war ich für einmal wirklich auf dem Zahnfleisch gelaufen...
Abfahrt um 14.20 Uhr über die S-Flanke, in windbearbeitetem Pulver mit sauren Beinen, zuletzt den Grissetchranz nach W querend Richtung Brunalpelihöchi, wo ich wieder auf Bruno gestossen bin. Weiter einer Aufstiegsspur folgend durch das flache Chilchbüelen zurück nach Geitenberg Pkt. 1743m gestöckelt, dann weiter via Bärensol durch den Jungwald hinab nach Schwarzenbach, auch hier hielt sich der Skigenuss in Grenzen, um es mal milde auszudrücken... Um 16.00 Uhr erreichten wir völlig blau unser Auto, das Panaché im Gasthaus Schwarzenbach war praktisch in einem Zug geleert....
(Grisset 2721m)
Bemerkungen:
Lange, interessante Voralpen-Skitour für laufstarke und zähe Tourengänger - zusammenfassend bleibt das Gipfelerlebnis (v.a. beim Pfannenstock) top, der Skigenuss dagegen war/ist eher ein Flop! Desshalb sicher keine Deluxe-Tour...
Der Aufstieg durch den Jungwald unterhalb Bärensol ist ziemlich unübersichtlich, und setzt nach Neuschnee Ortskenntnisse oder einen guten Spürsinn sowie Karten- und Führerstudium voraus, um auf der richtigen Route zu bleiben.
Für die Gipfelbesteigung des Pfannenstocks gehören Steigeisen und Pickel mit ins Gepäck, ausser man weiss über die Verhältnisse Bescheid und der Gipfel wurde bereits gespurt. Bei griessigem Pulverschnee (wie heute) kann dessen Besteigung etwas heikel sein.
Der Grisset birgt keine alpinistischen Schwierigkeiten, normalerweise kann man hier mit Skis und Harscheisen problemlos auf den Gipfelgrat aufsteigen. Bei sehr schlechten und eisigen Verhältnissen könnte es jedoch auch sein, dass man mit Steigeisen und Pickel durch die Gipfelflanke aufsteigen muss. Bei schlechter Sicht ist für Ortsunkundige die Orientierung nicht ganz einfach, nicht zu früh links die Flanke hoch, zuerst den Grissetchranz-Kessel queren!
Danke Jan für den Tourentip - beim Grisset hatte ich mich wirklich auf eine Hardcore-Besteigung eingestellt, was dann zum Glück nicht der Fall war :-)
![](https://www.chmoser.ch/Images/copy.jpg) |
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