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![](getartbild.php?art_id=2&spezial=&gross=1) | Tourendetails Aiguille d'Argentière 3901m Milieu Glacier |
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Tourenart | Alpine Skitour |
Datum | 25.02.2012 |
Region | |
Kartennummer | Mont Blanc and the Aiguilles Rouges, Anselme Baud, 1344 Col de Balme, 1345 Orsières |
Link zum Kartendienst | ![](images/mapgeoadmin.jpg) |
Anforderung | S 4.2/E2 |
Besucherandrang | Mässig frequentiert |
Gletscher | Vorsicht: Tour führt über Gletscher, anseilen kann erforderlich sein! |
Kondition | B |
Höhenmeter | 1400m 2700m |
Lawinenbulletin | erheblich (siehe Slf-Archiv) |
Exposition | S |
Gipfel erreicht? | Ja |
Bewertung (Erlebniswert) | schön |
Beschreibung | Aiguille d'Argentière 3901m (Glacier du Milieu), mit Mika
(Aiguille d'Argentière 3901m - Glacier du Milieu - April 2011)
Geplant war eigentlich was ganz anderes, die etwas umständlichen Verhältnisse, das Wetter und die warmen Temperaturen machten dem Plan dann schnell einen Strich durch die Rechnung. Als Ausweichtour kam eigentlich nur noch die Aiguille d'Argentière in Frage, denn die Nordflanken im Argentière Becken waren alle in schlechtem Zustand (blank), und für Südflanken war es zu warm. Immerhin bestand die Möglichkeit, nach dem Aufstieg über den Glacier du Milieu, bei einigermassen guten Verhältnissen das ostseitige Barbey Couloir abzufahren, oder dann das westseitige Y-Couloir (schon wieder). Doch schliesslich mussten wir auch das von der Liste streichen.
Mit der ersten Bahn (noch vor der offiziellen Schalteröffnung) hinauf zur Aig. des Gds Montets 3295m. Abfahrt um 09.00 Uhr über den Glacier des Rognons nicht nach SE durch's Spaltenlabyrinth (schlecht eingeschneit), sondern in NE Richtung direkt hinunter ins Becken des Glacier d'Argentière 2550m. Schnell angefellt und um 09.20 Uhr zuerst flach Richtung Cab d'Argentière, auf 2660m dann mit montierten Harscheisen nach N zum Glacier du Milieu angestiegen. Bereits jetzt sahen wir, dass sich die Wolken rund um die Gipfel nicht verziehen, sondern im Gegenteil eher verdichten würden, das war kein gutes Zeichen, der Schnee würde so nicht auffirnen. Aber wenigstens hatten wir bereits den Alternativ-Plan gezückt und waren nicht irgendwo in einer steilen Wand am ackern, denn der Erfolg wäre wohl ausgeblieben. Wir kamen gut voran, auf einem sonnigen Flachstück ca. 3160m legten wir schliesslich eine kurze Pause ein, es war mittlerweile 10.50 Uhr. Bald schon weiter mit Skis bis zum Bergschrund ca. 3450m aufgestiegen, unterdessen hatte uns der Nebel verschluckt. Der Bergschrund präsentierte sich momentan auf einer Breite von mehr als 100m weit offen und war nur an einer Stelle, über eine relativ schmale Brücke, passierbar. Noch mit den Skis passierten wir den Schrund, dann aber hatten wir diese gegen Steigeisen und Pickel getauscht, denn das Gelände wurde nun zu steil und hart, um weiter hochzufellen. Mit geschulterten Ski's ging's dann um 11.50 Uhr zu Fuss weiter Richtung Gipfel. In gutem Trittschnee und Spuren gewannen wir schnell an Höhe, und so erreichten wir nach einer Stunde im Nebel problemlos den Gipfelgrat. Noch immer keine Sonne, und mit dem mässig bis starken Wind wurde es nun bissig kalt, schnell also die warmen Schichten montiert. Anschliessend noch wenige exponierte Meter, der eindrücklichen Wächte entlang, bis auf den Gipfel gestiegen, Ankunft 13.00 Uhr.
Die Pläne bezüglich Barbei Couloir (blank auf den ersten Metern, wäre bei schönem Wetter mit abseilen eine Möglichkeit gewesen) resp. Y-Couloir hatten wir schon lange begraben, und so machten wir uns um 13.30 Uhr an die Abfahrt entlang der Aufstiegsroute. Der Schnee war hart aber griffig, der Hang gegen 45° steil, und die Sicht gleich Null, was für eine Freude! Nahe an die Fussspur haltend gelangten wir hinab zum Bergschrund und passierten diesen, anschliessend wurde es flacher und der Schnee zunehmend gedeckelt, der Fahrspass hielt sich immer noch in Grenzen. Auf ca. 3000m gelangten wir dann endlich wieder an die Sonne, und so wurde der Schnee schlagartig besser und wandelte sich zum perfekt drehenden Firn. Als Variante fuhren wir durch ein bis zu 40° steiles Couloir nahe der Felsen hinunter ins Argentière-Becken, die Wegfindung ist hier etwas tricky und sollte von unten bereits studiert werden!
Um 14.25 Uhr erreichten wir den Argentière-Gletscher, und fuhren über diesen zurück ins Skigebiet und hinunter nach Lognan 1970m, Ankunft 14.50 Uhr. Mit der Télécabine gondelten wir knieschonend hinab ins Tal, und genossen an der Sonne das frische Panaché.
//Fazit
Obschon Mistwetter und schlechter Schnee, es war trotzdem ein gelungener Kurztrip und ein gutes Training! Bei schlechtem Schnee und wenig Sicht in steilem Gelände abzufahren bleibt immer eine Herausforderung, und mit schwerem Rucksack in 3.5h den Gipfel zu erreichen kann sich auch sehen lassen. Nächstes Mal haben wir dann hoffentlich mehr Glück!
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GPS-Tracks (Aufstieg nicht vollständig)
Wegpunkte (Aufstieg nicht vollständig)
Die Wegpunkte können hier heruntergeladen werden (gpx-file).
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Bemerkungen:
Die Aiguille d'Argentière ist mit leichtem Rucksack auch als Eintagestour machbar - da gibt es diverse Anstiegsmöglichkeiten und Abfahrtsvarianten...
Die Abfahrt über den Glacier du Milieu nicht zu früh angehen (nicht vor 12.00 Uhr). Die Abfahrt durch das Y-Couloir ebenfalls nicht vor 11.30 Uhr angehen, ev. noch etwas später! Das NE-exponierte Barbei-Couloir dagegen hat schon sehr früh Sonne und sollte dementsprechend früher abgefahren werden!
Weitere nützliche Links:
- Seilbahn Grands Montets
- Skigebiet Grands Montets
- Refuge d Argentière
- Météo Chamonix.
- Lawinenbulletin Chamonix von France Meteo
- Allgemeine Verhältnisse im Mont Blanc Massif der OHM
- Chamonix - Extreme Descents
Diverses:
- Infos und Kommentare über den Pedal Hop Turn (Peddle Step Turn)
- Pedal Hop Turn by Patrick Vallençant
![](https://www.chmoser.ch/Images/copy.jpg) |
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